Drucken
Aber noch keine nachhaltige Trendumkehr bei den Transaktionsaktivitäten. Das gesamte Investmentvolumen liegt weiter deutlich hinter dem Vorjahresresultat. Büros und Entwicklungsgrundstücke dominieren.
München ist neben Berlin (rund 2,5 Mrd. €) der einzige Top-Markt Deutschland, der nach drei Quartalen die 1-Milliarden-Euro-Hürde überschreiten konnte. Im Standortvergleich steht die bayrische Landeshauptstadt damit weiterhin sehr gut dar. „Erfreulich ist zudem, dass mit der Projektbeteiligung am Bruckmann Quartier durch das Family Office Athos einer der größten Deals im dritten Quartal auf das Münchener Marktgebiet entfallen ist. Insgesamt generierten Einzelverkäufe mit etwas über einer Milliarde Euro nahezu das gesamte Volumen“, erzählt Stefan Bauer, Geschäftsführer der BNP Paribas Real Estate und Münchener Niederlassungsleiter.
Generell konnte sich im Q3 laut Analyse der BNP Paribas Real Estate sowohl auf dem bundesweiten, als auch auf dem Münchener Investmentmarkt bislang keine nachhaltige Trendumkehr bei den Transaktionsaktivitäten abzeichnen. Damit bleibt die bayerische Landeshauptstadt mit einem Investmentvolumen von insgesamt knapp 1,1 Milliarden Euro weiterhin deutlich hinter dem vergleichbaren Vorjahresresultat (-64 Prozent) und dem langjährigen Durchschnitt (-71 Prozent) zurück.
Größere Investments führen Bei der Umsatzverteilung auf die Größenklassen machten größere Investments im dreistelligen Segment und mittlere Objekte zwischen 25 und 100 Millionen Euro in den ersten drei Quartalen das Gros des Umsatzes aus (zusammen knapp 90 Prozent). Dabei konnten mit dem Erweiterungsgrundstück für den Apple Campus, dem Bruckmann Quartier und dem Büroteil des Projekts „Vinzent“ trotz des herausfordernden Marktumfeldes im Vergleich mit anderen Top-Standorten verhältnismäßig viele Großdeals über der 100-Millionen-Euro-Marke (anteilig gut 45 Prozent) erfolgreich ins Ziel gebracht werden. Die mittelgroße Verkäufe mit einem Volumen von 25 bis zu 100 Millionen sind mit knapp 45 Prozent beteiligt. Eine geringere Rolle spielten dagegen kleinere Investment bis 25 Millionen Euro, die bisher rund 10 Prozent zum Volumen beitragen.
Office vor Sonstiges und Logistik Vor dem Hintergrund, dass Büroobjekte sowohl zwei der drei größten als auch zahlenmäßig die meisten Transaktionen auf sich vereinen, schieben sich Office-Investments erneut an die Spitze des Rankings (knapp 56 Prozent). Darüber hinaus sind vor allem Entwicklungsgrundstücke wie u. a. der Apple Campus zu erwähnen, die sich im laufenden Jahr als weiteres wichtiges Investmentprodukt innerhalb der Kategorie Sonstige herauskristallisiert haben (knapp 29 Prozent). Logistik-Investments kommen auf gut 11 Prozent, bei Einzelhandels- und Hotelimmobilien sind es lediglich jeweils rund 2 Prozent. Renditen sind weiter gestiegen Vor dem Hintergrund der nach wie vor angespannten Finanzmarktsituation sind die Renditen auch in den letzten drei Monaten weiter gestiegen. Für Büroobjekte wurde die Netto-Spitzenrendite um weitere 25 Basispunkte auf 3,95 Prozent korrigiert, womit München jedoch der einzige Standort unter der 4,0-Prozent-Marke bleibt. Im Logistiksektor ging es um weitere 10 Basispunkte auf 4,10 Prozent nach oben, während in der Retail-Sparte im dritten Quartal keine weiteren Anpassungen zu beobachten waren (3,45 Prozent). Das Fazit von Stefan Bauer: „Auch im dritten Quartal ist standort- und assetklassenübergreifend deutlich geworden, dass die Preisfindungsphase weiterhin noch nicht abgeschlossen ist. Als positive Signale sind jedoch zu nennen, dass München sich zusammen mit Berlin im Standortvergleich weiterhin etwas von den anderen Top-Märkten absetzen kann, was die erzielten Investmentvolumina und Spitzenrenditen unterstreichen. Der langjährige Durchschnitt dürfte jedoch auch zum Jahresende verfehlt werden und bei den Renditen sind weitere leichte Anstiege durchaus möglich."
München ist neben Berlin der einzige Top-Markt, der die 1-Milliarden-Euro-Hürde überschreiten konnte. | (c) Adobe Stock zoom_out_map