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Für Durchschnitt Eigenheim unmöglich
Wohnungspreise, Zinsen und KIM machen Eigenheim fast unmöglich
Die relativen Kosten für einen Wohnungsneukauf in Österreich sind seit dem Vorjahr regelrecht explodiert. Musste ein durchschnittlicher Doppelverdienerhaushalt zur Tilgung eines Kredits für eine 90m²-Neubauwohnung in Wien jahrzehntelang um die 40 Prozent des Monatseinkommens aufwenden, wären es jetzt fast 70 Prozent, zeigt eine aktuelle Analyse von durchblicker.at, die heute veröffentlicht wurde. Für die Untersuchung hat sich das Vergleichsportal die Preise für eine 90m²-Wohnung in Wien-Landstraße und die damit verbundenen Kreditfinanzierungsraten von 1997 bis heute angesehen und dem monatlichen Nettoeinkommen eines durchschnittlichen Doppelverdienerhaushalts gegenübergestellt. Ein Wiener Durchschnittshaushalt müsste demnach mittlerweile theoretisch 69 Prozent seines monatlichen Netto-Monatseinkommens aufwenden, um sich eine solche Neubauwohnung auf Kredit zu leisten. Selbst in der oberen Einkommenshälfte wären es im Mittel bereits 53 Prozent des Monatseinkommens. Weil die strengen Kreditvergaberichtlinien aktuell maximal eine Schuldentilgungsquote von 40 Prozent zulassen, erhält damit derzeit in Österreich fast niemand mehr einen neuen Wohnungskredit. Für eine 90m²-Wohnung im dritten Bezirk in Wien zahlt man mit rund einer dreiviertel Million Euro aktuell sogar immer noch mehr als vor einem Jahr und drei Mal so viel wie vor 25 Jahren. Das verfügbare Nettoeinkommen eines durchschnittlichen Doppelverdienerhaushalts hat sich im Vergleich dazu seit 1997 um nur 89 Prozent auf rund 4.250 Euro bzw. in der oberen Einkommenshälfte im Mittel um 93 Prozent auf 5.570 Euro erhöht. Hätte man 1997 für einen variablen Kredit mit 30-jähriger Laufzeit und 30 Prozent Eigenmitteln im ersten Monat 1.267 Euro bezahlt, wären es heute für die gleiche Wohnung 3.427 Euro. „In den gesamten 25 Jahren, die wir betrachtet haben, haben die Kreditkosten für Haushalte der oberen Einkommenshälfte zwischen 30 und 40 Prozent des Monatseinkommens gependelt. In nur einem Jahr ist selbst für Besserverdiener die Schuldendienstquote im Mittel von 35 auf 53 Prozent explodiert. Das kommt einem radikalen Marktversagen gleich“, sagt Andreas Ederer. Zieht man die aktuellen Kreditkosten vom durchschnittlichen Haushaltseinkommen ab und lässt das 13. und 14. Gehalt, das zur Berechnung der Schuldendienstquote herangezogen wird, unberücksichtigt, blieben dem Zwei-Personen-Haushalt pro Kopf und Monat weniger als 500 Euro für weitere Fix- und Lebenshaltungskosten. „Eine Überarbeitung der Kreditvergaberichtlinien in Österreich ist angesichts dessen dringend geboten, ändert aber nichts daran, dass sich die überwiegende Mehrheit der österreichischen Haushalte damit ein Eigenheim derzeit schlichtweg nicht leisten kann, selbst wenn die Haushalte einen Kredit bekämen“, sagt Ederer.
LP
AutorLeon Protz
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