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Alarm um Mietpreisbremse
Signa-Forderungen schon 11 Milliarden
Mietpreisbremse als Bremsklotz für den Wohnbau – Investitionen drohen zu versiegen
Stillstand statt Neubau:
Die von der Regierung präsentierte Mietpreisbremse sorgt in der Immobilienbranche für Alarmstimmung. Zwar profitieren laut Vizekanzler Babler 2,7 Millionen Menschen von der Maßnahme – doch für Projektentwickler bedeutet sie: Neubau rechnet sich nicht mehr. „Wer nicht kostendeckend vermieten kann, wird auch nicht bauen“, heißt es vonseiten der Branche. Besonders kritisch: Die geplante Ausweitung der Mietpreisbremse auf weitere Bereiche und die Verlängerung der Mindestbefristung auf fünf Jahre.
Mietrecht im Blindflug:
Während Minister Babler eine Vereinheitlichung des Mietrechts plant, bleibt für Investoren und Entwickler vieles unklar. Die Unsicherheit über gesetzliche Rahmenbedingungen macht langfristige Investitionen unplanbar. Besonders komplex: Eine künftige Einbeziehung von Geschäftsraummieten in die Mietregulierung. Der Österreichische Verband der Immobilienwirtschaft (ÖVI) warnt vor populistischen Schnellschüssen und fordert stattdessen einen Dialog mit der Branche.
Deckel statt Dynamik:
Dass Mieten ab 2026 nur noch um 1 bis 3 Prozent steigen dürfen – unabhängig von realer Inflation – sehen Experten als klare Abkehr vom marktwirtschaftlichen Prinzip. Die Folge: Rückgang bei Bauprojekten, steigende Zurückhaltung bei Investoren und langfristig weniger neue Wohnungen. Die Inflation der letzten Jahre konnte von Vermietern nicht weitergegeben werden – real sind die Mieten also bereits gesunken. Dennoch dominiert politisch die Rhetorik der Entlastung, nicht die Realität der Kalkulation.
Projektentwickler schlagen Alarm:
Die VÖPE warnt vor langfristigen Schäden. „Die Mietpreisdeckelung ist keine Lösung, sondern ein Aufschub – und verhindert Investitionen in klimafitte Neubauten“, so Präsident Andreas Köttl. Die Branche fordert stattdessen ein Gesamtkonzept, das leistbares Wohnen durch Neubau und nicht durch Reglementierung sichert.
Private Eigentümer unter Druck:
Auch der Haus- und Grundbesitzerbund sieht einen Eingriff in Eigentumsrechte. Präsident Martin Prunbauer spricht von einem „ideologischen Feldzug gegen das Eigentum“. Regulierung führe zu Rückzug, Wertverlust und Wohnungsnot – besonders für einkommensschwache Haushalte. Denn: Investoren weichen aus, wenn sich Eigentum nicht mehr lohnt.
Takeda-Standort in Orth übernommen – Potenzial für Life Science Hub:
Die deutsche Infrareal übernimmt den 24 Hektar großen Takeda-Standort in Niederösterreich. Die Flächen sollen weiterentwickelt und für Biotech-Unternehmen vermarktet werden. Für die Branche ein positives Signal: Industrielle Immobilien bleiben gefragt – wenn Rahmenbedingungen stimmen.
Signa-Verwertung: Luxusimmobilien auf dem Markt – Investoren gefragt:
Nach dem Zusammenbruch der Signa-Gruppe laufen die Verkaufsprozesse auf Hochtouren. Immobilien wie das Park Hyatt Wien, Tuchlauben und das Kaufhaus Tyrol stehen zum Verkauf. Bis Ende 2026 soll Signa Prime vollständig abgewickelt sein.
Verkauft wurden bereits Prestigeobjekte:
Das Berliner „Upper West“ ging um 425 Millionen Euro an die Familie Schoeller, das KaDeWe an die Central Group. Weitere Verkäufe stehen bevor. Die Insolvenzmasse wuchs durch Rückflüsse bereits auf 26,8 Mio. Euro. Dennoch: Von 11,7 Milliarden Euro an Forderungen wurde bisher weniger als die Hälfte anerkannt. Ein Schatten bleibt.
UBM verkauft doppelt so viele Wohnungen – aber rote Zahlen bleiben:
Die UBM Development AG konnte die Zahl der Wohnungsverkäufe im Vergleich zum Vorjahr verdoppeln. Der Umsatz stieg um fast 40 Prozent. Doch ein Sondereffekt ließ das Ergebnis vor Steuern weiter im Minus. Die Rückkehr in die Gewinnzone wird frühestens im zweiten Halbjahr erwartet. Dennoch investiert UBM weiter in nachhaltige Projekte.
1,9 Milliarden Euro für Wohnbau – aber Risiken bleiben:
Über 3.000 Wohnungen befinden sich in der Entwicklung, über 76 Prozent davon in Holz-Hybridbauweise. Die Finanzstruktur gilt als solide – doch die Eigenkapitalquote sank leicht, die liquiden Mittel schrumpften um 28 Prozent. Der Markt bleibt volatil, eine konkrete Prognose für 2025 wagt UBM nicht.
Stillstand statt Neubau:
Die von der Regierung präsentierte Mietpreisbremse sorgt in der Immobilienbranche für Alarmstimmung. Zwar profitieren laut Vizekanzler Babler 2,7 Millionen Menschen von der Maßnahme – doch für Projektentwickler bedeutet sie: Neubau rechnet sich nicht mehr. „Wer nicht kostendeckend vermieten kann, wird auch nicht bauen“, heißt es vonseiten der Branche. Besonders kritisch: Die geplante Ausweitung der Mietpreisbremse auf weitere Bereiche und die Verlängerung der Mindestbefristung auf fünf Jahre.
Mietrecht im Blindflug:
Während Minister Babler eine Vereinheitlichung des Mietrechts plant, bleibt für Investoren und Entwickler vieles unklar. Die Unsicherheit über gesetzliche Rahmenbedingungen macht langfristige Investitionen unplanbar. Besonders komplex: Eine künftige Einbeziehung von Geschäftsraummieten in die Mietregulierung. Der Österreichische Verband der Immobilienwirtschaft (ÖVI) warnt vor populistischen Schnellschüssen und fordert stattdessen einen Dialog mit der Branche.
Deckel statt Dynamik:
Dass Mieten ab 2026 nur noch um 1 bis 3 Prozent steigen dürfen – unabhängig von realer Inflation – sehen Experten als klare Abkehr vom marktwirtschaftlichen Prinzip. Die Folge: Rückgang bei Bauprojekten, steigende Zurückhaltung bei Investoren und langfristig weniger neue Wohnungen. Die Inflation der letzten Jahre konnte von Vermietern nicht weitergegeben werden – real sind die Mieten also bereits gesunken. Dennoch dominiert politisch die Rhetorik der Entlastung, nicht die Realität der Kalkulation.
Projektentwickler schlagen Alarm:
Die VÖPE warnt vor langfristigen Schäden. „Die Mietpreisdeckelung ist keine Lösung, sondern ein Aufschub – und verhindert Investitionen in klimafitte Neubauten“, so Präsident Andreas Köttl. Die Branche fordert stattdessen ein Gesamtkonzept, das leistbares Wohnen durch Neubau und nicht durch Reglementierung sichert.
Private Eigentümer unter Druck:
Auch der Haus- und Grundbesitzerbund sieht einen Eingriff in Eigentumsrechte. Präsident Martin Prunbauer spricht von einem „ideologischen Feldzug gegen das Eigentum“. Regulierung führe zu Rückzug, Wertverlust und Wohnungsnot – besonders für einkommensschwache Haushalte. Denn: Investoren weichen aus, wenn sich Eigentum nicht mehr lohnt.
Takeda-Standort in Orth übernommen – Potenzial für Life Science Hub:
Die deutsche Infrareal übernimmt den 24 Hektar großen Takeda-Standort in Niederösterreich. Die Flächen sollen weiterentwickelt und für Biotech-Unternehmen vermarktet werden. Für die Branche ein positives Signal: Industrielle Immobilien bleiben gefragt – wenn Rahmenbedingungen stimmen.
Signa-Verwertung: Luxusimmobilien auf dem Markt – Investoren gefragt:
Nach dem Zusammenbruch der Signa-Gruppe laufen die Verkaufsprozesse auf Hochtouren. Immobilien wie das Park Hyatt Wien, Tuchlauben und das Kaufhaus Tyrol stehen zum Verkauf. Bis Ende 2026 soll Signa Prime vollständig abgewickelt sein.
Verkauft wurden bereits Prestigeobjekte:
Das Berliner „Upper West“ ging um 425 Millionen Euro an die Familie Schoeller, das KaDeWe an die Central Group. Weitere Verkäufe stehen bevor. Die Insolvenzmasse wuchs durch Rückflüsse bereits auf 26,8 Mio. Euro. Dennoch: Von 11,7 Milliarden Euro an Forderungen wurde bisher weniger als die Hälfte anerkannt. Ein Schatten bleibt.
UBM verkauft doppelt so viele Wohnungen – aber rote Zahlen bleiben:
Die UBM Development AG konnte die Zahl der Wohnungsverkäufe im Vergleich zum Vorjahr verdoppeln. Der Umsatz stieg um fast 40 Prozent. Doch ein Sondereffekt ließ das Ergebnis vor Steuern weiter im Minus. Die Rückkehr in die Gewinnzone wird frühestens im zweiten Halbjahr erwartet. Dennoch investiert UBM weiter in nachhaltige Projekte.
1,9 Milliarden Euro für Wohnbau – aber Risiken bleiben:
Über 3.000 Wohnungen befinden sich in der Entwicklung, über 76 Prozent davon in Holz-Hybridbauweise. Die Finanzstruktur gilt als solide – doch die Eigenkapitalquote sank leicht, die liquiden Mittel schrumpften um 28 Prozent. Der Markt bleibt volatil, eine konkrete Prognose für 2025 wagt UBM nicht.
GR
AutorGerhard Rodler
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