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Alles Easy in Berlin

Vienna House eröffnet erstes „Easy“ in Berlin, will weiter wachsen - und kaufen. Berlin könnte in den kommenden Jahren London überholen. Zählt man die Herbergen pro Quadratmeter sind die Berliner der Metropole an der Themse dicht auf den Fersen. Nur die Hotelpreise werden in Berlin wohl kaum Londoner Niveau erreichen. Am Wochenende eröffnete das Vienna House Easy Berlin nach nur dreimonatiger Umbauzeit die ersten 67 Zimmer. Bis zum Ende des Jahres sollen es insgesamt 152 Einheiten werden. Das gesamte Ensemble ist Teil des Forums Landsberger Allee, das Ende 2015 vom Luxemburgischen Fonds Peakside Forum S.à.r.L. erworben wurde. Auf 35.000 m² entstehen Büros und eine Shoppingmall, die das etwas vernachlässigte Eck zwischen Storkower Straße und Landsberger Allee wesentlich aufwerten sollen. Berlin ist nicht der erste Easy-Standort. Die Linie gibt es bereits in Amberg, Günzburg, Landsberg und weiteren Städten in der deutschen Provinz, wo die 2012 erworbenen Arcadia Hotels komplett in Easy-Häuser umgewandelt worden sind. Weitere Easy-Hotels in Bratislava und Krakau folgen in Kürze sowie Leipzig und Dresden werden folgen. ##B- und C-Standorte nicht verachten Manche Hotelgruppen zielen nur auf A-Destinationen ab, gehen dorthin, wohin die urbane und reisefreudige Zielgruppe unterwegs ist. Andere wiederum zieht es an Standorte, die nicht in erster Linie vom Tourismus leben. „Wir sind mit dem B- und C-Standorten sehr zufrieden. Viele große Unternehmen und Familienbetriebe sind in Deutschland ja eher in der Provinz angesiedelt“, erklärt Martin Ykema, COO von Vienna International Hotelmanagement AG, den Vorteil, der geographischen Ausrichtung der Hotelgruppen. Trotzdem gibt Ykema zu, dass es höchst an der Zeit war der Gruppe ein neues Image und Gesicht zu verpassen. Rupert Simoner hat, als er vor zwei Jahren von der noblen Hotelgruppe Kempinski zur etwas verstaubten Vienna International Hotelgruppe wechselte, den Laden in Rekordtempo umgekrempelt. Die völlig freie Hand bei der Umsetzung und das Vertrauen seitens der Shareholder sollte schnell belohnt werden. „Mit der Marke Easy stellen wir uns in Berlin natürlich etwas anders dar, da folgen wir eher der Berliner Schnauze“, bestätigt Ralph Alsdorf, Hoteldirektor, der auch für das Schwesternhotels andel's by Vienna House auf der gegenüberliegenden Seite der Landsberger Allee verantwortlich ist. Der Umbau der ehemaligen Arcadia Hotels und deren Repositionierung als „Vienna House Easy“ wird mit 20 mit 20 bis 25 Millionen Euro beziffert. Binnen sechseinhalb Jahren soll die Marke ihren erwarteten Return on Investment bringen. CEO Simoner rechnet mit einem Profitabilitäts-Sprung von derzeit 43,8 auf 50 Prozent. ##Berliner Schnauze trifft auf Wiener Charme „Copy& paste“ ist in der Hotellerie kein Vorwurf. Innovationen leben von der Verbreitung, nicht von Exklusivität. Deshalb darf das Hotel, vor allem in der Lobby, gerne an andere coole Herbergen für Discoverer und Explorer erinnern. Das 25hours-Konzept zum Beispiel. Die Vorläufer einer urbanen Hotellerie, die mit Kette so viel zu tun hat wie feine Vintage-Möbel mit IKEA. „Die demographische Mischung ist uns allerdings sehr wichtig. Bei uns sollen sich auch klassische Firmenkunden und Familien wohl fühlen“, betont Ykema im Gespräch. Geräumige Familie- oder Loungezimmer sowie eine Meetingbereich für bis zu 80 Personen bestätigen Ykemas Aussagen. Die Farben tun dem Auge wohl. Man setzt nicht schreiend auf grelle Farben und zu viel Chichi. Wohl aber auf „Berlinismen“ und Wiener Gugelhupf-Charme. Letzteres wird in der Lobby prominent in Szene gesetzt (siehe Foto). „Viele Design-Ideen kommen aus dem Unternehmen oder stammen von unseren Mitarbeitern.“ Für Gesamtkonzept und Ausführung zeichnen Profis verantwortlich: Evi Rupprecht, Innenarchitektin des Augsburger Studio 13crad - in Augsburg sitzen übrigens auch die kreativen Köpfe von dreimeta, die den Häusern der 25hours-Gruppe ihr individuelles Aussehen verpassen. Von Berliner Platz-Hirschen wie Motel-One zeigen sich Vienna House wenig beeindruckt. „Wir richten uns nicht nach Motel One, auch nicht von unserer Preisstruktur“, meint Ykema. Bisher sei man sich auch nur bei einer Ausschreibung über den Weg gelaufen. ##Mehr Verantwortung In Zukunft wollen die Wiener Hoteliers vor allem wachsen und Easy ist die ideale Marke um schnell zu expandieren. „Kostentechnisch überschaubar, in drei bis vier Monaten sind die Hotels umgebaut. Somit wird eine schnelle Integration am Markt gewährleistet “, so COO Ykema. Bei Vienna House Easy ist Vienna House auch Eigentümer der Häuser, bei den übrigen hat man Pacht-Verträge gezeichnet. Das Geld für die Weiterentwicklung kommt aus dem Cash-flow. Mit Blick auf die Expansion des neuen Modells in Zentraleuropa wäre man auch bereit, sich mit Equity zu beteiligen, so Simoner. Das Unternehmen setzt die nächste Investitionsphase für die kommenden zwei Jahre an und will in den Hotels in den zentraleuropäischen Ländern nach aktueller Planung weitere 15,5 Millionen Euro investieren. Bei Vienna House hat sich eine Strategie entwickelt, die Ykema wie folgt umschreibt: „Konzept, Chemie und Pacht. Wir haben uns mittlerweile einen Namen gemacht und bei vielen Partnern stimmt einfach die Chemie.“ Etwas langsamer entwickelt sich die Zusammenarbeit mit den Marken die in Zusammenarbeit mit UBM und Warimpex entstanden sind. Während UBM vor allem auf die Zusammenarbeit mit IHG setzt, fokusiert sich Warimpex auf Büro- und Immobilien, daher stagnieren die beiden Marken Angelo's und andel's etwas. Wachsen will man auch in Österreich, wo es bis dato nur ein Haus in Dornbirn ist. Gerne hätte die Wiener Hotelgruppe ein Haus in der Hauptstadt, aber auch andere Bundesländer kommen in Frage. „Wir sind auch in der Lage bestehende Familienhotels zu managen, dann bleiben Name und Tradition der Häuser bestehen.“ Allerdings stellt sich Ykema schmunzelnd die Frage, ob der Name „Vienna House“ in den Bundesländern so gut ankommen würde? Von 2016 bis 2022 soll Vienna House auf jeden Fall von 34 auf 55 Hotels wachsen. Mit 55 Häusern plant Vienna House einen Umsatz von 328 Millionen Euro (gegenüber 191 Millionen Euro in 2015) und einer GOP-Marge von 43 Prozent - aktuell sind es 36 Prozent. ##Zu Vienna House Österreichs größte Hotelgruppe - 2016 unter der Dachmarke „Vienna House“ neu positioniert - besitzt und betreibt individuelle Stadt- und Resorthotels sowie Konferenzhotels. andel's by Vienna House sind ein Beispiel für die Designlinie und angelo by Vienna House für das farbenfrohe, pulsierende Business-Konzept. Die Smart-Casual-Linie Vienna House Easy macht es einfach mit herzlicher Aufmerksamkeit und lokalen Besonderheiten. Das Unternehmen ist derzeit mit 2.200 Mitarbeitern in neun Ländern vertreten: von Frankreich bis Russland, von Polen bis Österreich. Darunter finden sich Städte wie Berlin, Bratislava, Bukarest, Coburg, Karlsbad, Krakau, Lodz, München, Neckarsulm, Trier, Paris und Prag. Vienna House ist eine eingetragene Marke der Vienna International Hotelmanagement AG.

© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 04. Oktober 2016 - zuletzt bearbeitet am 14. August 2025


RK
AutorRomana Kanzian, Redaktionsbüro Berlin
Tags
Hotel
Österreich
International
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Vienna International
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