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Anklageschrift in der Causa Wienwert
Elf Personen und drei Verbände müssen vor Gericht
Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) hat in der Causa Wienwert nach einem 8-jährigen Ermittlungsverfahren eine umfangreiche Anklageschrift verfasst, die dem Immoflash vorliegt. Angeklagt sind insgesamt elf Personen und drei Verbände. Im Zentrum der Ermittlungen stehen Stefan Gruze, Nikos Bakirzoglu und Wolfgang Sedelmayer, die führende Rollen in der Unternehmensgruppe einnahmen. Es geht unter anderem um den Vorwurf der Untreue, des schweren Betrugs, der betrügerischen Krida, der Bilanzfälschung, der Bestechlichkeit und der Verletzung des Amtsgeheimnisses.
Vor Gericht verantworten müssen sich auch der Donaustädter Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy, ÖVP Wien-Obmann Karl Mahrer und ein bekannter Investor. Zusätzlich sind auch drei Unternehmen als sogenannte „belangte Verbände“ angeklagt.
Laut Anklage sollen Anleger:innen durch falsche Angaben zur finanziellen Lage der Wienwert-Gruppe und zur Sicherheit ihrer Investitionen getäuscht worden sein. Die Wienwert-Gruppe habe sich über die Ausgabe von Unternehmensanleihen finanziert, die angeblich durch Immobilienwerte besichert waren. Tatsächlich seien die Gelder jedoch vorrangig zur Begleichung alter Schulden verwendet worden – eine klassische „Loch-auf-Loch-zu“-Strategie, um die drohende Insolvenz hinauszuzögern, heißt es in der Anklageschrift. Bereits 2013 sei die Wienwert Holding zahlungsunfähig gewesen, trotzdem wurden bis 2018 weiterhin Anleihen emittiert. Der Gesamtschaden für Anleger:innen soll bis zu 31 Millionen Euro betragen.
Eine Unternehmensberater soll laut der Anklageschrift eine fragwürdige Bewertung der Wienwert-Markenrechte vorgenommen haben, die eine bessere wirtschaftliche Lage vortäuschen sollte. Eine Frima von Karl Mahrers Frau soll Zahlungen aus der Wienwert-Gruppe erhalten haben. Ernst Nevrivy, Bezirksvorsteher von Wien-Donaustadt wird vorgeworfen vertrauliche Informationen an die Wienwert weitergeleitet zu haben. Im Gegenzug sollen Sponsoring-Zahlungen an eine Kultband geflossen sein.
„Wir werden die Anklageschrift nun sorgfältig studieren. Wir sind aber bereits jetzt sehr zuversichtlich, dass keinesfalls schwerwiegende strafrechtliche Vorwürfe gegenüber Herrn Stefan Gruze aufrechterhalten werden können", kommentiert der Rechtsanwalt von Stefan Gruze Norbert Wess die Anklageschrift. Während dieser jahrelangen Ermittlungen sei Stefan Gruze den Strafverfolgungsbehörden stets zur Verfügung gestanden und habe sich immer kooperativ verhalten sowie umfangreich zur Aufklärung des Sachverhalts beigetragen", heißt es in der Stellungnahme weiter: "Dies gilt auch für die Zusammenarbeit mit dem (Haupt)Masseverwalter der Wienwert-Gruppe, Herrn RA Mag. Norbert Abel. Darüber hinaus hat Herr Stefan Gruze dazu beigetragen, den Schaden für die Unternehmensgruppe bzw. für deren Investoren bestmöglich zu reduzieren."
Vor Gericht verantworten müssen sich auch der Donaustädter Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy, ÖVP Wien-Obmann Karl Mahrer und ein bekannter Investor. Zusätzlich sind auch drei Unternehmen als sogenannte „belangte Verbände“ angeklagt.
Laut Anklage sollen Anleger:innen durch falsche Angaben zur finanziellen Lage der Wienwert-Gruppe und zur Sicherheit ihrer Investitionen getäuscht worden sein. Die Wienwert-Gruppe habe sich über die Ausgabe von Unternehmensanleihen finanziert, die angeblich durch Immobilienwerte besichert waren. Tatsächlich seien die Gelder jedoch vorrangig zur Begleichung alter Schulden verwendet worden – eine klassische „Loch-auf-Loch-zu“-Strategie, um die drohende Insolvenz hinauszuzögern, heißt es in der Anklageschrift. Bereits 2013 sei die Wienwert Holding zahlungsunfähig gewesen, trotzdem wurden bis 2018 weiterhin Anleihen emittiert. Der Gesamtschaden für Anleger:innen soll bis zu 31 Millionen Euro betragen.
Eine Unternehmensberater soll laut der Anklageschrift eine fragwürdige Bewertung der Wienwert-Markenrechte vorgenommen haben, die eine bessere wirtschaftliche Lage vortäuschen sollte. Eine Frima von Karl Mahrers Frau soll Zahlungen aus der Wienwert-Gruppe erhalten haben. Ernst Nevrivy, Bezirksvorsteher von Wien-Donaustadt wird vorgeworfen vertrauliche Informationen an die Wienwert weitergeleitet zu haben. Im Gegenzug sollen Sponsoring-Zahlungen an eine Kultband geflossen sein.
„Wir werden die Anklageschrift nun sorgfältig studieren. Wir sind aber bereits jetzt sehr zuversichtlich, dass keinesfalls schwerwiegende strafrechtliche Vorwürfe gegenüber Herrn Stefan Gruze aufrechterhalten werden können", kommentiert der Rechtsanwalt von Stefan Gruze Norbert Wess die Anklageschrift. Während dieser jahrelangen Ermittlungen sei Stefan Gruze den Strafverfolgungsbehörden stets zur Verfügung gestanden und habe sich immer kooperativ verhalten sowie umfangreich zur Aufklärung des Sachverhalts beigetragen", heißt es in der Stellungnahme weiter: "Dies gilt auch für die Zusammenarbeit mit dem (Haupt)Masseverwalter der Wienwert-Gruppe, Herrn RA Mag. Norbert Abel. Darüber hinaus hat Herr Stefan Gruze dazu beigetragen, den Schaden für die Unternehmensgruppe bzw. für deren Investoren bestmöglich zu reduzieren."
SP
AutorStefan Posch
Tags
Wienwert
Stefan Gruze
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