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ARE und UBM schließen Partnerschaft
Zwei Big Player am Markt arbeiten künftig eng zusammen: Die UBM beteiligt sich an einem der größten Wiener Stadtentwicklungsprojekte und die ARE zeitgleich am größten UBM-Projekt in Deutschland. Und das könnte nur der Anfang sein.
Erst kürzlich hatte der UBM CEO Thomas G. Winkler vor dem Hintergrund der Probleme rund um die Assetklasse Hotel davon gesprochen, dass sich die UBM ein Stück weit neu erfinden wolle. Wie zum Beweis folgte schon wenige Tage später die Presseinformation über eine strategische Kooperation von UBM und ARE. Freilich: Vorbereitet war diese wechselseitige Kooperation schon lange vorher worden.
„Die UBM passt gut zu uns, kennt die österreichische Situation und ist breit aufgestellt“, erklärt Hans-Peter Weiss, CEO der ARE Austrian Real Estate. Sein Pendant bei der UBM Development streut ebenso Rosen: „Wir passen extrem gut zusammen - auch, weil wir einander perfekt ergänzen.“
Tatsächlich schließen der börsennotierte Immobilien-Developer UBM und die im Eigentum der BIG stehende ARE eine strategische Partnerschaft. Vorbehaltlich der kartellrechtlichen Genehmigung beteiligt sich die UBM an einem der größten Stadtentwicklungsprojekte Wiens. Das Projekt „Eurogate II“ im 3. Bezirk befindet sich derzeit im Widmungsverfahren. Gleichzeitig übernimmt die ARE Anteile am größten Vorhaben der UBM in Deutschland, an der Münchner „Baubergerstraße“ im Stadtteil Moosach. Die ARE war ja seit längerem auf der Suche nach einem interessanten Einstiegsprojekt in Deutschland, vorzugsweise im Umfeld von München. Genau das ist jetzt fast punktgenau gelungen.
##Rekorderträge bei ARE und UBM
Sowohl ARE als auch UBM lieferten 2019 ein Rekordergebnis ab. Der Ausbruch von Corona erhöht die Sinnhaftigkeit dieser langfristigen Allianz, die primär auf den von der Krise voraussichtlich am wenigsten betroffenen Wohnbau setzt, sogar noch. „Gerade in Krisenzeiten ist Risikodiversifizierung besonders wichtig“, betont Weiss. Winkler assistiert: „In Krisenzeiten kristallisieren sich echte Partnerschaften heraus, nämlich solche, die Vorteile für beide Seiten bringen.“
Strategisch ist die Transaktion für beide Seiten schlüssig. Die bislang auf die österreichischen Ballungszentren konzentrierte ARE will zur Risikostreuung nach Deutschland diversifizieren. Die UBM wiederum lotet laufend die Akquisition weiterer Großprojekte in Österreich aus. Deren 460-Millionen-Euro-Projekt „Quartier Belvedere Central“ (QBC) befindet sich im Endspurt, das ähnlich dimensionierte „LeopoldQuartier“ ist derzeit in der Genehmigungsphase.
Das Projekt „Eurogate II“ wird eines der bedeutendsten Stadterweiterungsgebiete Wiens. Nachdem die ARE das große Projekt „Ensemble“ an der Erdberger Lände fertiggestellt hat und das inzwischen weithin sichtbare „TrIIIple“ ein bereits weit fortgeschrittenes Bauvorhaben ist, steht nun die Umsetzung dieses Quartiers auf dem Plan. Die UBM beteiligt sich zu 51 Prozent an fünf von insgesamt 22 Teilunternehmungen, bei denen Wohnungen und Gewerbeflächen geschaffen werden sollen. Der Baubeginn auf den Flächen, die Teil der Kooperationsvereinbarung sind, ist für 2021 geplant.
Gleichzeitig steigt die ARE, die in Österreich rund 1,7 Millionen Quadratmeter Gebäudefläche vermietet und Quartiers- und Stadtteilentwicklungen sowie frei finanzierte Wohnimmobilienprojekte realisiert, mit 40 Prozent beim Münchner UBM-Großprojekt „Baubergerstraße“ ein. Auf diesem städtischen Standort soll auf 28.000 Quadratmetern ein gemischt genutztes Quartier mit Gewerbeflächen, Büros und Wohnungen entstehen. Die von der UBM Ende 2018 gekaufte Liegenschaft hat zuletzt mit einer Reihe von Immobilienentwicklungen in ihrer näheren Umgebung eine enorme Aufwertung erfahren. Beim Ankauf hat die UBM für die Konzeption vier Jahre kalkuliert und arbeitet auf dieser Basis eng mit den Münchner Behörden zusammen, um einen - auch für die Stadt - optimalen Nutzungsmix zu erreichen.
##ARE-Chef Hans-Peter Weiss über die Allianz mit der UBM in Zeiten von Corona ...
... mit Blick auf die Diversifizierung nach Deutschland: „Als stark wachsendes Unternehmen sichert uns der Schritt über die Grenzen Österreichs dieses Wachstum auch in Zukunft. Die Partnerschaft mit der UBM in Deutschland ist der nächste organische Schritt unserer Strategie.“
... mit Blick auf das Projekt Baubergerstraße: „Wir glauben an die Wachstums- und Wirtschaftsregion München. Bei diesem Projekt passen die Größenordnung, die Zeitachse der Entwicklung und der Nutzungsmix.“
... mit Blick auf das Projekt Eurogate: „Wir haben nach einer Partnerschaft mit Mehrwert gesucht. Diese Quartiersentwicklung ist ein großes Vorhaben mit einem entsprechenden Risiko, das wir aufteilen wollten. Und das geht nur mit einem Partner. Aber es musste ein Partner sein, der Kompetenzen einbringt, die unsere ergänzen.“
... mit Blick auf das Schließen einer Partnerschaft, gerade in Zeiten von Corona: „Wir haben uns natürlich nochmals genau mit dieser Transaktion auseinandergesetzt - letztlich fanden wir uns in unseren anfänglichen Überlegungen sogar noch bestärkt. Immerhin handelt es sich um Projekte mit langfristiger Ausrichtung. Und Diversifizierung ist gerade in unsicheren Zeiten ein wichtiges unternehmerisches Instrument.“
... über mögliche weitere gemeinsame Projekte: „Natürlich gibt es Perspektiven und auch den Wunsch, dass das nicht die einzigen zwei Aktivitäten bleiben sollen. Gemeinsam können wir große, auch sehr große Projekte stemmen. Diese beiden Vorhaben sind eine sehr gute Visitkarte für die Zukunft!“
##UBM-CEO Thomas G. Winkler über die Allianz mit der ARE in Zeiten von Corona ...
... mit Blick auf die unklaren Aussichten: „Inmitten der globalen Coronakrise gleicht die UBM einem Schiff, das mit voller Fahrt in eine undurchdringliche Nebelbank geraten ist. Wir haben von Anfang an nicht damit gerechnet, dass sich der Nebel schnell lichtet. Um Treibstoff zu sparen, haben wir die Fahrt daher maximal gedrosselt.“
... mit Blick auf eine Neuausrichtung: „Der neue Kurs wird sicher nicht ident sein mit dem alten Kurs.“
... mit Blick auf die UBM-Liquidität: „Die UBM hat aktuell mehr als 200 Millionen Euro Cash.“
... mit Blick auf die ARE-Partnerschaft: „Unsere strategische Partnerschaft mit der ARE ist ein lautes und selbstbewusstes Signal, dass wir die Zukunft des Konzerns aktiv in die Hand nehmen und nicht passiv in Schockstarre verharren.“
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AutorRobert Rosner
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