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Bauen für den Leerstand
Einfamilienhausbau gegen demographische Entwicklung
Eine kürzlich veröffentlichte Studie des Kölner Instituts der Deutschen Wirtschaft zeigt, dass in manchen ländlichen Gebieten in Deutschland viel zu viel gebaut wird, obwohl die Bevölkerung in den Landkreisen schwindet. Die Folge sind sinkende Nachfrage, fallende Preise und steigende Leerstände. Auch in Österreich sorgt der vermehrte Bau von Einfamilienhäusern in der Peripherie für Probleme.
Viele Menschen in Österreich würden gerne in einem großen Einfamilienhaus leben, erklärt Erich Dallhammer, Geschäftsführer des Österreichischen Institut für Raumplanung. Um sich das leisten zu können, würden sie weiter weg von den Ballungszentren bauen, wo die Grundstückspreise günstiger sind. „Das Problem mit Einfamilienhäusern ist, dass ich viel Fläche für wenig Wohnraum brauche“, so der Raumplanungsexperte. Bei der geringen Dichte würde man es nicht mehr schaffen, in der Nähe Versorgungseinrichtungen, wie etwa Polizei, Schulen oder Geschäfte, zu errichten. Mit einer Siedlung im traditionellen Sinn habe das nichts mehr zu tun. Zudem würden die Mobilitätskosten in den peripheren Lagen oft unterschätzt werden. Dallhammer glaubt zwar nicht, dass es oft vorkommen wird, dass es kurzfristig zu einem Leerstand in einem neugebauten Haus kommt. Über eine Generation hinweg könne er sich das aber vorstellen. Dallhammer fordert deswegen eine Konzentration der Bautätigkeit in den Ortskernen. Zwar gibt es schon Ansätze bei der Wohnbauförderung, die Bauten in den Ortskernen besonders zu begünstigen, - in Burgenland etwa bekommt man 50 Euro pro Quadratmeter zusätzlich, in Kärnten sind es 5.000 Euro pro Projekt, in Salzburg wird mit einem Punktesystem die Bebauung der Ortskerne gefördert - Dallhammer fordert aber, das noch zu verstärken. Denkbar sei auch, dass man die Bautätigkeit in der Nähe von öffentlichen Verkehrsverbindungen besonders fördert. Die Regionalförderung hält Dallhammer für „durchaus sinnvoll“. Fraglich sei aber, ob jede Ortschaft einen teuren Kanal oder jeder Bauernhof eine 4,50 Meter breite asphaltierte Straße braucht, so Dallhammer. Tatsache ist, dass es auch in Österreich die Menschen in die Nähe der Ballungszentren zieht. Sinnvoll wäre, dass die Bautätigkeit und die Fördergelder da mitziehen.
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AutorStefan Posch
Tags
Einfamilienhaus
Zersiedelung
Österreichisches Institut für Raumplanung
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