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Bauordnung Neu auf dem Prüfstand

Überfällige Nachjustierung und fehlender Mut

Die Stadt Wien hat nun den Entwurf für die Novellierung der Wiener Bauordnung präsentiert (immoflash berichtete gestern). Neben den schon im Vorfeld angekündigte Maßnahmen, wie etwa die neue Widmungskategorie „Geförderter Wohnbau“, Verfahrensvereinfachungen und -beschleunigungen und strengere Regeln für kurzfristige gewerbliche Nutzungen von Wohnungen für Beherbungszwecken, tauchen auch ein paar Überraschungen im Gesetzesentwurf auf. So wird etwa die Mindestgröße für Wohnungen von bisher 30 auf künftig 25 m² herabgesetzt und so dem Trend Richtung immer mehr Single-Hauhalten Rechnung getragen. Ein Ziel der Novellierung ist es, die Schaffung von Wohnraum zu begünstigen. Bauträgersprecher Hans Jörg Ulreich sieht bei der Bereinigung von „Vorschriften, die weit überzogen und damit nicht praxistauglich waren“, einen längst überfälligen Schritt. Einen „klaren Schuss ins Knie“ sieht Ulreich aber beim strengeren Schutz von Gründerzeithäusern, der ja schon seit 1. Juli gilt. „Stehen lassen bedeutet nicht, dass das Gebäude auch erhalten bleibt“, so Ulreich. Altbauten in Wien könne man nicht über eine Bauordnung retten, solange Gründerzeithäuser in der Sanierung und im Erhalt viel teurer sind als jeder Neubau und solange Gründerzeitwohnungen im Mietrecht trotzdem Neubauten gegenüber benachteiligt werden. Auch bei der neuen Widmungskategorie ortet Ulreich vor allem Kosmetik. „130.000 neue Gemeindewohnungen könnten durch Aufstockung, Überbau und Verdichtung des Bestands errichtet werden - da braucht es keinen einzigen m² an neuen Flächenzukauf“, so Ulreich. Das sei keine Maßnahme für sozial Benachteiligte, vielmehr ziehe die Stadt hier dem Privatmarkt Kunden ab. „Wien muss nur treffsicher und effizient Wohnraum für die Schwächsten schaffen, statt der Wirtschaft, die Arbeitsplätze sichert und freifinanziert baut, Kunden zu entziehen“, fordert er. Die neue Bauordnung habe vieles - überfällig - auf den Stand der Zeit gebracht, was Ulreich aber als eine Selbstverständlichkeit ansieht. „Mutige und bahnbrechende Schritte für die Zukunft des Wiener Wohnbaus, etwa im Bereich der Bauverfahren im mehrgeschossigen Wohnbau, sind nicht darin enthalten. Da wäre vieles herauszuholen gewesen“, so Ulreich. So bleibe es technisch eine längst notwendige Nachjustierung und politisch werde daraus die „alte, überholte Ideologieschlacht zwischen 'gutem' öffentlichen und 'bösem' privaten Wohnbau“. „Leider“, so Ulreich abschließend.
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© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 22. August 2018 - zuletzt bearbeitet am 07. Oktober 2024


SP
AutorStefan Posch
Tags
Wien
Wohnen
Österreich
International
Markt
Tax & Law
Bauordnung
Hans Jörg Ulreich

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