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Bestellerprinizp: Analyse sieht Nachteile

Mieter:innen zahlen laut WKO drauf

Befürchtungen, dass sich die Einführung des Bestellerprinzips im Juli 2023 negativ auf den ietmarkt auswirken würde, scheinen nun bestätigt. Denn eine erste Marktanalyse der WKO sieht viele Nachteile, auch für Mieter:innen.
„Wir waren immer gegen das Bestellerprinzip, weil nur qualifizierte Makler:innen die rechtssichere Abwicklung von Geschäften im durchaus unüberschaubaren und gleichzeitig lebensentscheidenden Mietsektor gewährleisten. Unsere erste qualifizierte Datenanalyse gibt uns leider recht: Mieter: innen ersparen sich nichts, im Gegenteil!“, so der Obmann des WKÖ-Fachverbandes Immobilien und Vermögentreuhänder, Gerald Gollenz. 
Die Inserate am Mietwohnungsmarkt insgesamt sind nach Einführung des Bestellerprinzips um 20 Prozent dramatisch eingebrochen. „Viele potentielle Vermieter: innen sehen von einer Vermietung ab, weil sie die Kosten für Makler: innen nicht alleine tragen wollen. Angesichts des ohnehin sinkenden Angebots an Mietwohnungen führt diese Verknappung langfristig zu weiteren Preissteigerungen zum Nachteil der Mieter: innen“, erklärt Gollenz. Eigentümer: innen vermarkten zunehmend ohne das Beiziehen konzessionierter Makler: innen. Gollenz: „Während die Nachfrage nach Mietwohnungen stetig steigt, kommen Angebote auf den Markt, die vorab nicht von fachlich qualifizierten, rechtskundigen Makler: innen geprüft wurden. Mieter:- wie Vermieter: innen sind damit am Markt und bei Vertragsabschluss vollkommen auf sich alleine gestellt. Hier wird an der falschen Stelle gespart.“
Private Anbieter:innen, die ihre Wohnungen selbst vermarkten, würden die Nettomieten zunehmend höherbemessen, erklärt der oberste Branchenvertreter „Ein Steigen der Nettomietpreise bei Objekten, die von Eigentümer: innen selbst vermarktet werden, ist bundesweit sichtbar. Die fehlende Beratung durch Makler: innen, die die Miethöhe marktüblich bemessen, kommt Mieter:innen teuer zustehen.
Der Trend in Richtung Selbstvermarktung durch Eigentümer: innen steigt jedenfalls in ganz Österreich. „Neben den steigenden Mieten auch ein schwerer Schlag gegen kleine Unternehmen, die schließen müssen,“ so Gollenz.
Die meisten Unternehmen mussten bis dato in Wien schließen. Die Bundeshauptstadt verzeichnet zusätzlich den stärksten Rückgang an qualifizierten Makler- Mitarbeiter: innen. „Ohne die männlichen Kollegen schmälern zu wollen, Gollenz und warnt: „„Ohne Beistand von qualifizierten Makler: innen sind Mieter:- und Vermieter: innen dem Markt mit allen Nachteilen hoffnungslos ausgeliefert. Beide Seiten kennen sich nicht mit ihren Rechten, Pflichten und Mietzinsbemessungen aus. Das hat immer mehr teure und dramatische Folgen, denn auch die Zahl von Betrügereien am Mietwohnungsmarkt steigt. Nicht selten bezahlen Mieter: innen Kautionen und kündigen ihre alte Wohnung für ein nicht existierendes Betrugsanbot.“
Um sich als Mieter:in bestmöglich vor Betrug zu schützen oder als Vermieter: in die optimalen Mieter: innen zu finden, sieht Gollenz nur eine Möglichkeit: „Makler: innen sind bitte immer beizuziehen! Ohne Makler:innen, das zeigt uns die Marktanalyse, wird es immer teurer,“ so Gollenz abschließend.

© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 19. Februar 2024 - zuletzt bearbeitet am 07. Oktober 2024


SP
AutorStefan Posch
Tags
Mietwohnungen
WKO
gerald gollenz

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