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Bewertung ohne Mensch?
Verdrängen Algorithmen den Immobilienbewerter?
Die Immobilienbewertung ist wohl der Sektor der Branche, in der bis dato die Digitalisierung am meisten Einzug gehalten hat. Tobias Just, Wissenschaftlicher Leiter und Geschäftsführer der IREBS Immobilienakademie, fragt sich in einem Blogeintrag, ob der gesunde Menschenverstand infolge steigender Relevanz von digitalen Hilfsmitteln noch einen Platz in der Immobilienbewertung hat.
Die sonnige Seite der Digitalisierung beschleunige Prozesse, reduziere die Fehleranfälligkeit und eliminiere Marktineffizienzen, so der Professor, der rasche Fortschritte bei der Digitalisierung in der Immobilienbewertung erwartet. Dabei würde es aber zunächst um das Verbannen des „ungesunden Menschenverstands“ gehen. „Menschen verrechnen sich, sie lassen sich durch zahllose kognitive Verzerrungen täuschen und arbeiten tagesformabhängig“, so Just. Außerdem könnten Algorithmen Standardprozeduren um ein Vielfaches schneller und damit kostengünstiger bewältigen als Menschen. „Es wäre fahrlässig und teuer, nicht auf die Unterstützung von Computerprogrammen in der Immobilienbewertung zurückzugreifen“, erklärt er.
Just glaubt aber, dass der Mensch zumindest mittelfristig in der Verantwortung bleiben wird und zählt dafür drei Argumentationsstränge auf. Erstens hänge die Güte von automatisierter Bewertung sowohl von der Qualität der Modelle als auch von der Qualität der verwendeten Daten ab. Rein algorithmenbasierte Bewertung dürften mittelfristig für Standardgebäude vergleichsweise verlässlich arbeiten, doch für Spezialbauten sei sie unsauber. Zweitens seien rechtliche Fragen für die Entwicklung maßgeblich: Dürfen zusätzliche Daten erhoben, verknüpft und gespeichert werden? „Bereits heute scheitern transparenzverbessernde Maßnahmen am Datenschutz“, so Just. Drittens würden die menschlichen Analysefähigkeiten weiter als das Ausfüllen von Excel-Tabellen reichen. Selbst auf Aktien- und Anleihemärkte gebe es noch immer Platz für aktive Manager und Analysten, und das obwohl Kapitalmärkte ungleich transparenter seien als Immobilienmärkte, gibt er zu bedenken.
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AutorStefan Posch
Tags
Innovation
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