Immomedien
InvestmentWohnenMarktimmomedien.atMorgenjournal
 / Lesezeit 3 min

Überraschung: Bekannter Hoteldeveloper pleite

Warum Österreich seine Wohnungskrise selbst baut

  • Hotelentwickler meldet Konkurs an
  • Wohnungsnot trotz Bevölkerungsrückgang: Finanzierungskrise verschärft Lage
  • Sanierung in Serie: Wie Wiens Wohnbau revolutioniert wird
  • Immer mehrPlayer melden Comeback


Und das sind die Meldung im Detail


--- Hotelentwickler meldet Pleite ---

Der Welser Hotelentwickler Udo Chistee hat am Mittwoch beim Landesgericht Wels einen Eigenantrag auf ein Konkursverfahren gestellt. Es geht um Haftungen in der Höhe von 100 Mio Euro und 10 mio persönlichen Verbindlichkeiten. Es kann sich aber noch deutlich verringern.

Chistee besitzt die AHC International Consulting und ist Geschäftsführer von deren drei Welser Tochterfirmen H&G Hotelbau, UCH Immobilien und VCH Hotelbesitz. Den Verbindlichkeiten stehen Vermögenswerte wie Immobilien oder Mieteinnahmen gegenüber.

Der direkten Verbindlichkeiten sind laut Creditreform vor allem Bankschulden und Darlehens-Gläubiger. Ob eine Fortführung geplant ist, konnte Creditreform noch nicht feststellen. ----

Wohnungsnot trotz Bevölkerungsrückgang: Finanzierungskrise verschärft Lage

Österreich wächst weiter – aber die Wohnungen fehlen. Laut Statistik Austria wird die Bevölkerung bis 2040 noch leicht auf rund 9,4 Millionen Menschen zunehmen. Doch gebaut wird viel zu wenig – nicht einmal die Hälfte des Bedarfs wird derzeit gedeckt. Besonders in den Ballungsräumen steigt der Druck, allen voran in Wien. Verstärkt wird die Wohnungsnot durch den demographischen Wandel: Immer mehr ältere Menschen, immer mehr Singlehaushalte – und gleichzeitig weniger Erwerbstätige. Die Bautätigkeit aber stagniert – 2025 wurden rund 40 Prozent weniger Wohnungen errichtet als im Durchschnitt der letzten Jahre. Grund sind hohe Baukosten, strengere Eigenmittelvorgaben und schlechte Finanzierungskonditionen. Der wachsende Widerspruch zwischen Bedarf und realisiertem Wohnbau droht sich weiter zu verschärfen. Nur mit gezielten Maßnahmen wie beschleunigten Widmungsverfahren, neuen Finanzierungsmodellen und angepassten Förderbedingungen kann gegengesteuert werden.


Sanierung in Serie: Wie Wiens Wohnbau revolutioniert wird

Eine neue Methode verspricht die energetische Sanierung großer Wohngebäude künftig radikal zu vereinfachen. In der Wiener Arenberggasse wurde nun erstmals eine sogenannte serielle Sanierung durchgeführt – mit vorgefertigten Fassadenelementen samt integrierter Heiz- und Kühltechnik. Der Clou: Die Module werden in wenigen Tagen montiert – ohne Schmutz, Lärm oder Umsiedelung der Bewohner. Möglich macht das ein groß angelegtes Forschungsprojekt unter dem Namen RENVELOPE. Ziel ist es, den Energieverbrauch drastisch zu senken – im Fall der Arenberggasse um bis zu 80 Prozent. Die Sanierung erfolgt im bewohnten Zustand, die Heizsysteme arbeiten mit Wärmepumpen und Strom aus eigener Photovoltaik. Das Projekt gilt als Vorreiter für tausende ähnlich gebaute Häuser in Österreich. Politik, Forschung und Immobilienwirtschaft sprechen bereits vom Modell der Zukunft – nicht zuletzt, um Klimaziele zu erreichen und Bewohner dauerhaft vor Energiekostenexplosionen zu schützen.


Immer mehr Player melden Comeback

Der Turnaround am Immobilienmarkt ist da – das zeigen die neuesten Zahlen der LEG Immobilien AG, nachdem bereits kürzlich die Vonovia positive neue Rekordzahlen gemeldet hatte. LEG erzielte in den ersten drei Quartalen einen Gewinn von rund 1,1 Milliarden Euro – im Vorjahr waren es gerade einmal 10 Millionen. Auch der operative Cashflow legte kräftig zu: Der AFFO stieg um 19 Prozent auf 181 Millionen Euro. Die Mieten wurden im Bestand um 3,1 Prozent erhöht, der Leerstand sank auf 2,5 Prozent. LEG-Chef Lars von Lackum rechnet mit weiterem Wachstum – sowohl für 2025 als auch für 2026. Der Konzern profitiert dabei von steigenden Immobilienpreisen und einer Neubewertung des Portfolios, die bis zu zwei Prozent zusätzlich bringen soll. Auch Branchenführer Vonovia hatte bereits ähnliche Tendenzen gemeldet. Die Erholung am Immobilienmarkt scheint also nicht nur begonnen zu haben – sie ist messbar in den Bilanzen angekommen.

© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 12. November 2025 - zuletzt bearbeitet am 12. November 2025


GR
AutorGerhard Rodler
Tags
Menschen
Wohnungen
2025
Wohnen
baukosten
immoflash morgenjournal
morgenjournal

Weitere Artikel

Immomedien
Informiert bleiben.

Treffen Sie eine Selektion unserer Newsletter zu buildingTIMES, immoflash, Immobilien Magazin, immo7news, immojobs, immotermin oder dem Morgenjournal

Jetzt anmelden

© Cachalot Media House GmbH - Alle Rechte vorbehalten