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Gewerblicher Investmentmarkt schwach
in Deutschland 74 Prozent weniger Umsatz als im Vorjahresquartal
Der gewerbliche Investmentmarkt ist mit dem schwächsten Umsatz seit 2010 ins neue Jahr gestartet. Insgesamt wurden in Deutschland nur rund 5,1 Milliarden Euro in gewerblich genutzte Immobilien und Entwicklungsgrundstücke investiert. Ein Vergleich mit dem Vorjahresrekord aus dem ersten Quartal 2022 von damals 19,7 Milliarden Euro (-74,0 Prozent) verbietet sich nahezu aufgrund der fundamental geänderten Rahmenbedingungen auf den Finanz- und Nutzermärkten, allerdings zeigt auch die Langzeitbetrachtung das stark unterdurchschnittliche Abschneiden. Das aktuelle Ergebnis notiert 56,5 Prozent unter dem Zehn-Jahresdurchschnitt und ordnet sich auf dem Niveau der Jahre 2010 bis 2012 ein, als der Markt noch ganz klar im Schatten der globalen Finanzmarktkrise stand. Investitionen in Wohnimmobilien (ab 30 Einheiten) fielen mit 1,15 Milliarden Euro im ersten Quartal 2022 ebenfalls spürbar unterdurchschnittlich aus. Das Gesamtvolumen im deutschen Markt beläuft sich damit auf 6,3 Milliarden Euro. Das zeigt die aktuelle Analyse von BNP Paribas Real Estate. Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick: 88 Prozent des Transaktionsvolumens (4,5 Milliarden Euro) entfällt auf Einzeldeals. Portfolioverkäufe liefern mit 611 Millionen Euro das mit Abstand schwächstes Ergebnis der Historie seit 2009. Auch dank Unternehmensübernahmen setzen sich Einzelhandels-Investments mit knapp 30 Prozent Marktanteil (1,53 Milliarden Euro) an die Spitze vor Büro (rund 25 Prozent) und Logistik (fast 19 Prozent). Berlin ist Deutschlands unangefochtene Nummer 1 der Investitionsstandorte mit 1,3 Milliarden Euro Volumen. Die Netto-Spitzenrenditen sind erwartungsgemäß weiter gestiegen. Der Marktanteil ausländischer Investoren verbleibt mit 40 Prozent auf gutem Durchschnittsniveau. Es wurden insgesamt rund 210 Transaktionen im Gewerbe-Sektor erfasst.
LP
AutorLeon Protz
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