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Boom rettet Chinas Wachstumszahlen
Der Durchschnittsverdienst in Peking ist auf 900 Euro geklettert. Die durchschnittlichen (!) Quadratmeterkosten für ein Eigenheim dort hingegen auf 7400 Euro. Und es geht weiter: 2016 kletterten die Preise um 25 Prozent. Ein Lokalaugenschein.
Um rund 50 Prozent haben sich Wohnungen in Deutschlands größten Städten seit 2010 verteuert. Fang Yongbin lacht, als er diese Zahl hört. „Und das halten die Leute bei euch schon für Wahnsinn?“, fragt er ungläubig. Der 38-Jährige kommt aus Hefei, der Hauptstadt der Provinz Anhui, und arbeitet seit zehn Jahren in einer Werbeagentur in Peking.
Seit er in Chinas Hauptstadt ankam, versucht er mit seiner Freundin genug Geld für eine kleine Wohnung am Stadtrand zu sparen. Doch seit 2010 sind die Wohnungspreise in der 20-Millionen-Metropole um 180 Prozent geklettert. Ein Eigenheim kostet nun im Durchschnitt 55.000 Yuan/m², rund 7.400 Euro. Bei einem durchschnittlichen Monatsverdienst von 900 Euro. „Das nenne ich Wahnsinn“, sagt Fang Yongbin.
Auch wenn die Preise schon viele Chinesen abgehängt haben, Kaufwillige gibt es noch immer: Allein in Peking sind die Preise heuer erneut um 25 Prozent gestiegen. Noch steiler bergauf ging es in Shanghai (44 Prozent) und in der Shenzhen (55 Prozent). Stagnationen oder Preisrückgänge verzeichnen dagegen kleinere Städte, wo oft am Bedarf vorbei gebaut wurde. Die Regierung sieht den Beton-Boom mit gemischten Gefühlen. Einerseits ist der Immobiliensektor willkommen, weil er hilft, das ins Stocken geratene Wachstum des Landes zu stabilisieren. Rund die Hälfte der in China getätigten Investitionen floss laut Analysten in diesem Jahr in den Immobiliensektor. Das meiste auf Pump. Gleichzeitig ist der Immobilienboom ein Zeichen für die große Unsicherheit: „Die Menschen kaufen Häuser, weil sie eine weitere Abwertung der Währung fürchten“, so der Pekinger Ökonom Chen Donglin. Für Peking ein Dilemma. Geraten die Preise außer Kontrolle und platzt die Blase, ist neben dem wirtschaftlichen auch der politische Schaden kaum zu ermessen. Nichts fürchten die Kader mehr als Unruhen, die auch durch unzufriedene Hausbesitzer ausgelöst werden könnten. Mehrfach hat Peking in den vergangenen Jahren versucht, am Häusermarkt zu intervenieren und kontrolliert Luft aus der Blase zu lassen. Jetzt greift Präsident Xi Jinping persönlich ein. Laut der „South China Morning Post“ ermahnten er und sein Regierungschef Li Keqiang große Städte, entschlossener gegen die astronomischen Häuserpreise vorzugehen. Die Mahnung zeigte schnell Wirkung: In Peking zum Beispiel müssen Erstkäufer von Häusern seit Anfang Oktober 35 statt 30 Prozent Eigenkapital mitbringen. Für eine Zweitwohnung müssen 50 Prozent des Kaufpreises angezahlt werden.
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AutorJörn Petring
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