Briten sollen Ferienimmos in Europa verkaufen

Der eingeleitete Brexit und der fallende Pfund veranlasst die Briten, ihre Ferienimmobilien in Kontinentaleuropa zu verkaufen. Das könnte sich besonders auf Spanien und Frankreich auswirken. Während der Immobilienmarkt in London für kontinentaleuropäische Investoren gerade günstig ist, weil durch den gefallenen Pfund die ohnehin schon hohen Preise um gut 16 Prozent gefallen sind, wollen die Briten ihrerseits Kassa machen - und das ebenfalls aufgrund des Pfund-Kurses. Nur halt nicht als Käufer, sondern als Verkäufer. Wie etwa die Daily Telegraph schreibt, könnte sich der Verkauf von Ferienimmobilien günstig erweisen, man verspricht im besten Fall einen Gewinn von mehreren tausend Pfund - je nach Wert der Ubikation. In der Tat: Mehrere Immobilien, die von Briten besessen werden, kommen jetzt sukzessive auf den Markt, besonders in Frankreich und Spanien, wie dort tätige Makler erklären. Auch Währungshändler bestätigen den Trend, wonach Transaktionen von Euro in Pfund um 20 Prozent zugenommen hätten. Nur: ob das ein guter Deal ist, ist derzeit fraglich. Noch ist ja Großbritannien in der EU und damit im Binnenmarkt. Unklar sind allerdings die Folgen, wenn der Brexit endgültig vollzogen ist. Denn dann ist - je nach Verhandlungsergebnis - Schluss mit dem freien Kapitalverkehr, was den Pfund noch weiter unter Druck setzen könnte. Und damit könnten die durch den Ferienimmobilien-Verkäufe erzielten Gewinne auch wieder ganz schnell wegschmelzen. Derzeit deutet alles auf einen harten Brexit hin, die EU signalisierte mehrfach, eine harte Verhandlungsposition einnehmen zu wollen. Da kann man sich Zeit lassen - denn auch ohne Einigung würde der Austritt aus der EU nach zwei Jahren vollzogen. Nur eben ohne Vereinbarungen mit Großbritannien.