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Büroimmobilien ziehen an

Wohnen und Logistik schwächelt

2023 hat sich das Transaktionsvolumen auf dem österreichischen Immobilienmarkt deutlich verändert. Das Gesamtvolumen sank aufgrund höherer Finanzierungskosten und gestiegener Renditeanforderungen auf 2,8 Milliarden Euro, was einem Rückgang von rund 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Büro- und Handelsimmobilien verzeichneten jedoch trotz des allgemeinen Abwärtstrends Zuwächse, wie der aktuelle Investment-Marktbericht von Otto Immobilien zeigt. „Die Resilienz und Attraktivität des Bürosegments im Jahr 2023 signalisiert eine offensichtliche Anpassung an die neuen Marktgegebenheiten“, sagt Geschäftsführer Eugen Otto. Durch einige großvolumige Transaktionen stehen Büroimmobilien 2023 mit einem Anteil von rund 47 Prozent am gesamten Transaktionsvolumen wieder der Spitze der Assetklassen.
Das Büro-Transaktionsvolumen stieg um 21 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro und löste damit erstmals seit 2019 die Assetklasse Wohnen an der ersten Stelle ab. Wien hat seine Rolle als Zentrum der Büroimmobilien-Aktivitäten mit 84 Prozent des Transaktionsvolumens weiter gefestigt. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Handelsimmobilien, deren Volumen um 68 Prozent gestiegen ist. Dieser Anstieg ist jedoch teilweise auf den Sondereffekt aus dem Verkauf des Kika-/Leiner-Portfolios zurückzuführen. Nach drei starken Jahren ging das Transaktionsvolumen für Wohnimmobilien 2023 auf rund 456 Millionen Euro zurück (2022: über 1,6 Milliarden Euro). Der Anteil am Gesamtvolumen lag 2023 bei 16 Prozent, nach 41 Prozent im Jahr 2022. Spitzenreiter blieb Wien mit einem Marktanteil von rund 63 Prozent und einem Volumen von 290 Millionen Euro.
„Die Zinswende hat den Fokus von sogenannten Forward-Deals, also Transaktionen von Immobilien vor Fertigstellung, hin zu Bestandsimmobilien verlagert“, erklärt Georg Kretschmer, Teamleiter Capital Markets Investment von Otto Immobilien. Trotz eines deutlichen Rückgangs von 58 Prozent gegenüber dem Vorjahr bleibt das Interesse an Logistik- und Industrieimmobilien mit einem Transaktionsvolumen von 267 Millionen Euro bestehen, wobei eine gleichmäßigere Verteilung über die Bundesländer zu beobachten ist. Die aktuell große Projektpipeline könnte heuer zu einem Anstieg auf ein Volumen von über 500 Millionen Euro führen.
Trotz der allgemeinen Marktherausforderungen bleibt die Investorenlandschaft in Österreich robust.
Nationale Akteure hatten 2023 einen Anteil von 91 Prozent am gesamten Transaktionsvolumen, lediglich 9 Prozent der Investoren kamen aus dem europäischen Ausland. Die Spitzenrenditen für Büroobjekte in den Wiener Core-Lagen liegen aktuell bei etwa 5,00 Prozent bis 5,50 Prozent, für gute Bestandsobjekte werden Renditen ab 6,50 Prozent erreicht.
Bei Logistikimmobilien liegen die Bruttoanfangsrenditen mit 5,50 Prozent bis 5,75 Prozent rund 50 Basispunkte über den Büroimmobilien. Handelsimmobilien in High Street-Lagen bieten Renditen von etwa 4,20 Prozent. „Diese Anpassung der Renditeerwartungen zieht sich durch alle Assetklassen. Wir erwarten, dass diese Entwicklung das Investitionsverhalten 2024 beeinflussen wird“, so Christoph Lukaschek.
Für das Jahr 2024 prognostiziert Otto Immobilien ein leicht steigendes Investitionsvolumen, getrieben durch eine Anpassung der Verkaufspreise und eine leichte Entspannung der Zinserwartungen. Dies deutet auf eine weitere Stabilisierung des Marktes hin, wobei insbesondere Büro- und Wohnimmobilien als attraktive Investitionsziele im Fokus stehen. „Derzeit wartet viel Kapital auf den richtigen Investitionszeitpunkt. Wir blicken optimistisch in das Jahr 2024, gestützt auf die Anzeichen einer Markterholung und die Anpassungsfähigkeit der Investorinnen und Investoren", sagt Eugen Otto abschließend.

© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 20. Februar 2024 - zuletzt bearbeitet am 07. Oktober 2024


GR
AutorGerhard Rodler
Tags
2023
Immobilien
2024
Wien
Renditen
Büro
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betreutes Wohnen
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