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Bürovermietungsmarkt gedämpft in DE

Investmentmarkt noch in Neuorientierungsphase

In seinem aktuellen Ausblick vor der Expo Real beleuchtet Avison Young die Aussichten auf den Vermietungs- und Investmentmärkten in Deutschland. Auf den Bürovermietungsmärkten der Big 5 stützt demnach die noch recht solide Beschäftigtensituation grundsätzlich die Lage. Nicolai Baumann, Country Manager Deutschland bei Avison Young: „Die gesamtwirtschaftlich schwache Entwicklung sowie die reduzierten Erwartungen der Unternehmen zeigen sich bereits in gedämpfter Entscheidungsfreude und Nachfrage der Unternehmen auf dem Büromarkt. Auch in der zweiten Jahreshälfte sehen wir eine verhaltene Nachfrage. Die für 2024 gegenüber dem laufenden Jahr deutlich positiveren Konjunkturprognosen bedeuten bessere Aussichten für den Büroflächenumsatz, denn dieser korreliert eng mit dem Bruttoinlandsprodukt.“ Die sich im Wege des vermehrten hybriden Arbeitens verringernden Flächenbedarfe insbesondere großer Unternehmen reduzieren indes peu à peu die Flächennachfrage. Damit einhergehend steigt das Volumen der leergezogenen beziehungsweise zur Untervermietung angebotenen Flächen. „Viele Mieter versuchen, kürzere Mietlaufzeiten durchzusetzen, da bei ihnen die Verunsicherung hoch ist, wie sich vor dem Hintergrund der schwachen Konjunktur und geopolitischer Verwerfungen ihr Kerngeschäft und ihre Mitarbeitendenzahl entwickeln werden. Weitere Fragenzeichen gesellen sich in Form von ESG-Anforderungen und neuer Arbeits(platz)konzepte – Büro versus remote work hinzu. Bei gleichzeitig hohem Anspruch der Mieter an den Flächenausbau sowie an die Gewährung weiterer Incentives durch den Vermieter rechnen sich für letztere diese kurzen Laufzeiten dann jedoch nicht mehr“, führt Michael Kubik, Leiter Office Leasing bei Avison Young in Deutschland, aus. „Dann müssen Mieter ihre Ansprüche zurückschrauben, es sei denn, das Objekt ist aus Vermietersicht ansonsten leerstandsgefährdet. Auf dem Investmentmarkt gestaltet sich die Preisadjustierung nach wie vor zäh und langwierig, Käufer und Verkäufer finden noch nicht zusammen. Im Verlauf des zweiten Quartals 2023 sind die Spitzenrenditen für Top-Immobilien in Top-Lagen in den fünf deutschen Immobilienhochburgen um durchschnittlich rund 40 Basispunkte auf rund 3,90 Prozent geklettert. Bis zum Ende des Jahres werden sie mit voraussichtlich 4,50 Prozent auf einem Niveau liegen, auf dem Ende 2019 noch Produkte mit deutlichen Schwächen bei Objekt und Lage gehandelt wurden. Jochen Völckers, Leiter Capital Markets Deutschland bei Avison Young: „Es gibt weiterhin kaum großvolumige Deals – auch, weil es in diesem Segment seit mehreren Quartalen kaum noch Finanzierungsgeber gibt. Wir gehen zwar davon aus, dass die Transaktionsaktivitäten in Richtung Jahresende zunehmen werden – eine echte Dynamik mit wieder deutlicher steigenden Deal-Zahlen und Investmentvolumina wird sich voraussichtlich jedoch erst danach entwickeln. Die Neuorientierung ist weiter im Gange, aber sie zieht sich in die Länge wie Kaugummi.“

© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 13. September 2023 - zuletzt bearbeitet am 13. September 2023


LP
AutorLeon Protz
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