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Claudia Brey im Interview
Interview im Vorfeld des Real Estate Circle 2025
immoflash sprach im Vorfeld des Real Estate Circle 2025 mit den ÖBB Immobilien-Geschäftsführerin Claudia Brey über Marktentwicklung, Zinssätze und Trends.
Wie hat sich der Markt seit Jahresbeginn entwickelt – ist die lang erhoffte Trendwende jetzt endlich da?
Claudia Brey: Trotz einzelner, durchwegs positiver Signale – wie etwa einem gesteigertem Bieterinteresse – bleibt der Transaktionsmarkt weiterhin herausfordernd. Anders stellt sich die Lage auf dem Vermietungsmarkt dar: Hier ist die Nachfrage aus Sicht der ÖBB hoch. Vor allem an unseren bahnhofsnahen Standorten verzeichnen wir großes Interesse an Flächen – insbesondere im Gastronomiebereich oder für andere Nutzungskonzepte, die das Serviceportfolio für unsere Bahn- und Shoppingcenterkunden erweitern.
Welche Auswirkungen haben die aktuellen Zinssätze und Finanzierungskonditionen?
Brey: Die rasche Zinswende hat den Immobilienmarkt insgesamt stark unter Druck gesetzt. Viele Projekte drohten auf einen Schlag unwirtschaftlich zu werden, Verkäufe verzögerten was zu spürbaren Liquiditätsengpässen bei vielen Marktteilnehmern führte. Zwar haben sich die Zinssätze mittlerweile stabilisiert – ein erstes positives Signal für die Immobilienbranche –, doch Unsicherheiten bleiben bestehen. Die stockende Konjunktur, drohende Sparmaßnahmen und geopolitische Spannungen, etwa durch potenzielle US-Zölle, verhindern ein vorzeitiges Durchatmen. Dass die Kauf- und Investitionslust der Österreicher hiervon unberührt bleibt, bezweifle ich. Eine nachhaltige Erholung ist daher noch nicht gesichert.
Wie kann man als Bauträger und Projektentwickler jetzt agieren?
Brey: Die Rahmenbedingungen für Bauträger und Projektentwickler haben sich deutlich verschärft. Projekte wurden zurückgestellt oder gestoppt, die Bauaktivität ist spürbar rückläufig. In diesem Umfeld findet eine klare Marktbereinigung statt – besonders risikoaffine Anbieter sind „ins Straucheln“ geraten – die prominentesten Fälle sind uns allen bekannt. Ich denke, dass sich gerade in solchen Phasen jene Akteure durchsetzen, die sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren und langfristige Ziele verfolgen. Wer solide plant, antizyklisch investiert und dabei auf nachhaltige, marktorientierte Konzepte setzt kann nicht nur Marktchancen nutzen, sondern auch zur Stabilisierung der Baukonjunktur beitragen. Diese Ausgangslage bildete auch die Grundlage für die Immobilienstrategie der ÖBB. In der wir verstärkt auf die Verwertung eigener Liegenschaften über Baurechtsmodelle setzen, um nachhaltige Erträge für den ÖBB-Konzern zu generieren.
Welche langfristigen Trends – etwa im Bereich Nachhaltigkeit oder Digitalisierung – prägen derzeit den österreichischen Immobilienmarkt besonders stark?
Brey: Nachhaltigkeitsthemen wie Klimaresilienz, Bodenentsiegelung und soziale Vielfalt prägen zunehmend den Immobilienmarkt. In unseren Projekten setzen wir auf erneuerbare Energien, Kreislaufwirtschaft und die Reaktivierung brachliegender Flächen – etwa ehemaliger Bahnanlagen – zur Schaffung grüner, lebenswerter Quartiere. Dabei sind wir in der glücklichen Lage, nicht von Versiegelung, sondern von gezielter Entsiegelung zu sprechen: Aus alten Brachen entstehen neue Stadtteile mit viel Grün und hoher Lebensqualität. Soziale Nachhaltigkeit zeigt sich in durchmischten Nutzungskonzepten und leistbarem Wohnraum. Ziel sind Quartiere, die ökologisch wie gesellschaftlich zukunftsfähig sind.
Welche Hauptbotschaften dürfen sich die Teilnehmer:innen des Real Estate Circle 2025 von Ihrem Vortrag erwarten?
Brey: Trotz positiver Anzeichen bleibt das Umfeld herausfordernd: Projektverzögerungen, Liquiditätsengpässe und wirtschaftliche Unsicherheiten belasten weiterhin die Branche – eine genaue Prognose für eine nachhaltige Erholung ist derzeit nicht möglich.
Die ÖBB verfolgt eine zukunftsorientierte Immobilienstrategie, indem verstärkt Baurechtsmodelle zur Verwertung eigener Flächen eingesetzt werden – für langfristige Erträge und eine resiliente Bestandsentwicklung.
Nachhaltigkeit ist Schlüsselfaktor der Stadtentwicklung: Klimaresiliente Quartiere, Entsiegelung, erneuerbare Energien und soziale Durchmischung schaffen lebenswerte, zukunftsfähige urbane Räume mit ökologischer und gesellschaftlicher Wirkung.
Wie hat sich der Markt seit Jahresbeginn entwickelt – ist die lang erhoffte Trendwende jetzt endlich da?
Claudia Brey: Trotz einzelner, durchwegs positiver Signale – wie etwa einem gesteigertem Bieterinteresse – bleibt der Transaktionsmarkt weiterhin herausfordernd. Anders stellt sich die Lage auf dem Vermietungsmarkt dar: Hier ist die Nachfrage aus Sicht der ÖBB hoch. Vor allem an unseren bahnhofsnahen Standorten verzeichnen wir großes Interesse an Flächen – insbesondere im Gastronomiebereich oder für andere Nutzungskonzepte, die das Serviceportfolio für unsere Bahn- und Shoppingcenterkunden erweitern.
Welche Auswirkungen haben die aktuellen Zinssätze und Finanzierungskonditionen?
Brey: Die rasche Zinswende hat den Immobilienmarkt insgesamt stark unter Druck gesetzt. Viele Projekte drohten auf einen Schlag unwirtschaftlich zu werden, Verkäufe verzögerten was zu spürbaren Liquiditätsengpässen bei vielen Marktteilnehmern führte. Zwar haben sich die Zinssätze mittlerweile stabilisiert – ein erstes positives Signal für die Immobilienbranche –, doch Unsicherheiten bleiben bestehen. Die stockende Konjunktur, drohende Sparmaßnahmen und geopolitische Spannungen, etwa durch potenzielle US-Zölle, verhindern ein vorzeitiges Durchatmen. Dass die Kauf- und Investitionslust der Österreicher hiervon unberührt bleibt, bezweifle ich. Eine nachhaltige Erholung ist daher noch nicht gesichert.
Wie kann man als Bauträger und Projektentwickler jetzt agieren?
Brey: Die Rahmenbedingungen für Bauträger und Projektentwickler haben sich deutlich verschärft. Projekte wurden zurückgestellt oder gestoppt, die Bauaktivität ist spürbar rückläufig. In diesem Umfeld findet eine klare Marktbereinigung statt – besonders risikoaffine Anbieter sind „ins Straucheln“ geraten – die prominentesten Fälle sind uns allen bekannt. Ich denke, dass sich gerade in solchen Phasen jene Akteure durchsetzen, die sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren und langfristige Ziele verfolgen. Wer solide plant, antizyklisch investiert und dabei auf nachhaltige, marktorientierte Konzepte setzt kann nicht nur Marktchancen nutzen, sondern auch zur Stabilisierung der Baukonjunktur beitragen. Diese Ausgangslage bildete auch die Grundlage für die Immobilienstrategie der ÖBB. In der wir verstärkt auf die Verwertung eigener Liegenschaften über Baurechtsmodelle setzen, um nachhaltige Erträge für den ÖBB-Konzern zu generieren.
Welche langfristigen Trends – etwa im Bereich Nachhaltigkeit oder Digitalisierung – prägen derzeit den österreichischen Immobilienmarkt besonders stark?
Brey: Nachhaltigkeitsthemen wie Klimaresilienz, Bodenentsiegelung und soziale Vielfalt prägen zunehmend den Immobilienmarkt. In unseren Projekten setzen wir auf erneuerbare Energien, Kreislaufwirtschaft und die Reaktivierung brachliegender Flächen – etwa ehemaliger Bahnanlagen – zur Schaffung grüner, lebenswerter Quartiere. Dabei sind wir in der glücklichen Lage, nicht von Versiegelung, sondern von gezielter Entsiegelung zu sprechen: Aus alten Brachen entstehen neue Stadtteile mit viel Grün und hoher Lebensqualität. Soziale Nachhaltigkeit zeigt sich in durchmischten Nutzungskonzepten und leistbarem Wohnraum. Ziel sind Quartiere, die ökologisch wie gesellschaftlich zukunftsfähig sind.
Welche Hauptbotschaften dürfen sich die Teilnehmer:innen des Real Estate Circle 2025 von Ihrem Vortrag erwarten?
Brey: Trotz positiver Anzeichen bleibt das Umfeld herausfordernd: Projektverzögerungen, Liquiditätsengpässe und wirtschaftliche Unsicherheiten belasten weiterhin die Branche – eine genaue Prognose für eine nachhaltige Erholung ist derzeit nicht möglich.
Die ÖBB verfolgt eine zukunftsorientierte Immobilienstrategie, indem verstärkt Baurechtsmodelle zur Verwertung eigener Flächen eingesetzt werden – für langfristige Erträge und eine resiliente Bestandsentwicklung.
Nachhaltigkeit ist Schlüsselfaktor der Stadtentwicklung: Klimaresiliente Quartiere, Entsiegelung, erneuerbare Energien und soziale Durchmischung schaffen lebenswerte, zukunftsfähige urbane Räume mit ökologischer und gesellschaftlicher Wirkung.
EK
AutorElisabeth K. Fürst
Tags
Real Estate Circle 2025
claudia brey
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