Immomedien
immoflash.atimmomedien.at
 / Lesezeit 2 min

Corestate macht Minus

Liquiditätssicherung und Restrukturierungen sind notwendig

Die Corestate Capital Group legte nun ihre Ergebnisse für das erste Halbjahr 2022 vor. Im Kerngeschäft, Real Estate Equity und Real Estate Debt, belief sich das verwaltete Immobilienvermögen zum 30.06.2022 auf 15,8 Milliarden Euro (2021: 17,2 Milliarden Euro). Auf der Ertragsseite sind die Gesamterlöse aus fortgeführten Aktivitäten im ersten Halbjahr 2022 rückläufig und liegen bei 22,9 Millionen Euro (Vorjahr: 98,3 Millionen Euro). Die Gruppe im Real Estate Debt Segment verzeichnete in den vergangenen Monaten einen starken Rückgang der Einnahmen aus der Strukturierungs- und Finanzierungsberatung. Es fiel auch aufgrund der jüngst eingeleiteten Restrukturierung des für das Corestate Tochterunternehmen Helvetic Financial Services wirtschaftlich bedeutenden Stratos II Fonds ein erheblicher Teil der Performancegebühren weg. Daher beliefen sich die Segmentumsätze im Debt-Bereich auf 13,1 Millionen Euro (Vorjahr: 68,5 Millionen Euro). Die Einnahmen im Segment Real Estate Equity erweisen sich hingegen mit 24,1 Millionen Euro (Vorjahr: 26,7 Millionen Euro) als relativ stabil. Das Ebitda betrug im 1.HJ der fortgeführten Geschäftsaktivitäten -125,4 Millionen Euro, gegenüber 35,7 Millionen Euro im Vorjahr. Zurückzuführen ist diese Entwicklung im Wesentlichen auf Einmalaufwendungen für Risikovorsorge und Wertberichtigungen von Brückenfinanzierungen, Performance-Gebühren und Immobilienprojekten. Unter Einbeziehung aller Aufwandsposten, inklusive der außerordentlichen Wertanpassungen und Abschreibungen auf Firmenwerte und immaterielle Vermögensgegenstände bei der HFS und der Corestate Bank, verbucht der Konzern ein Ergebnis nach Steuern aus fortgeführten Aktivitäten in Höhe von -521,8 Millionen Euro (Vorjahr: 3,2 Millionen Euro). Das um Sondereffekte aus Abschreibungen sowie latenten Steuern bereinigte Konzernergebnis aus fortgeführten Geschäftsaktivitäten liegt bei -150,5 Millionen Euro (Vorjahr: 17,2 Millionen Euro). Der Vorstand reagiert: Es werden kostenseitig operative Bereiche gebündelt, Doppelfunktionen und Overheads konsequent abgebaut, Büros geschlossen sowie alle Sachkosten und sonstige Aufwendungen grundsätzlich überprüft. Ziel ist die Liquiditätssicherung und die Entschuldung des Konzerns. Zum Ende des ersten Halbjahres beträgt die Nettofinanzverschuldung der Gruppe 553,1 Millionen Euro (2021: 526.5 Millionen Euro), die liquiden Mittel liegen bei 61,0 Millionen Euro (2021: 62,8 Millionen Euro). Der Vorstand zieht nun Berater hinzu, um gemeinsam mit einer Gruppe von großen Anleihegläubiger eine tragfähige alternative Refinanzierungslösung zu finden.

© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 09. August 2022 - zuletzt bearbeitet am 07. Oktober 2024


EK
AutorElisabeth K. Fürst
Tags
Investment
International
EU
Corestate Capital Group
Helvetic Financial Services

Weitere Artikel

Immomedien
Informiert bleiben.

Treffen Sie eine Selektion unserer Newsletter zu buildingTIMES, immoflash, Immobilien Magazin, immo7news, immojobs, immotermin oder dem Morgenjournal

Jetzt anmelden

© Cachalot Media House GmbH - Alle Rechte vorbehalten