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Corona frisst österreichische Retailflächen
Bereits jetzt zehn Prozent der Händler verschwunden
Die Coronapandemie und die damit zusammenhängenden Lockdowns haben dem österreichischen Einzelhandel mehr zugesetzt als gedacht. Dieses dramatische Bild zeichnet Re/Max Commercial in einer aktuellen Analyse über den österreichischen Retailmarkt. Dass die Gesamtumsätze nominell um 2,9 Prozent auf 74,5 Milliarden Euro (inflationsbereinigt um 4,2 Prozent) zurückgegangen ist und auch das Weihnachtsgeschäft um gut zehn Prozent eingebrochen ist, hat demnach massive Auswirkungen, so Re/Max Commercial. Auch wenn es im Vorjahr gerade einmal 3.000 Unternehmen in die Insolvenz geschlittert seien, rechnet man mit der Fortdauer der Krise und dem Auslaufen der staatlichen Hilfspakete mit weitaus gravierenderen Folgen, die "vor allem den stationären Einzelhandel und den für den Handel so wesentlichen Teil der Gastronomie besonders hart treffen kann", so Stefan Krejci von Re/Max Commercial.
Damit werden sich vor allem Eigentümer von Einkaufszentren wie auch viele Vermieter an zentralen Lagen Strategien überlegen müssen, den gerade Handelssegmente wie etwa Mode u.ä. seien durch die Krise am meisten betroffen. Andererseits bestehen durch neue Konzepte auch Möglichkeiten, an Flächen in zentralen Lagen zu kommen, nennt Re/Max Commercial die Neueröffnung der Burgerkette Five Guys am Graben. Für absolute Top-Lagen sieht Krejci derweil keine Flächenreduktionen: "Wir sehen aktuell noch keine gravierenden Auswirkungen in Bezug auf Leerstand in den Top-Innenstadtlagen und das quer über Österreich, obwohl sich das Mietniveau leicht reduziert hat. Klar ist jedoch auch, dass für B- und C-Lagen Corona ein Brandbeschleuniger in Bezug auf Leerstände sein wird", erläutert Krejci, "Das wird vor allem für innerstädtische Ortskerne zu neuen Herausforderungen führen". Schwierig ist auch die Situation für Eigentümer und Betreiber von Einkaufszentren. Krejci: "Neben dem steigenden Online-Handel setzen gerade Einkaufszentren die Maßnahmen im Bereich der Shops, sowie im Gastro- und Entertainmentbereich die Maßnahmen besonders zu. Deren mittelfristige Auswirkung ist heute kaum seriös zu beurteilen."
Profiteure der Corona-Krise sind grundsätzlich all jene Branchen, die wenig bis gar nicht von den Lockdown-Maßnahmen der Regierung betroffen sind. Dazu zählen vor allem der Lebensmittelhandel und Drogeriebetriebe, aber auch Baumärkte und Sportartikelhändler. Damit könnten mögliche Profiteure Fachmarktagglomerationen sein, deren Mietermix besonders auf Güter des täglichen Bedarfs (Lebensmittel, Drogerie, Apotheken, Tierbedarf, etc.) ausgelegt ist - allesamt Branchen, die von Lockdown-Maßnahmen weniger betroffen sind.
CS
AutorCharles Steiner
Tags
Investment
Österreich
International
Retail
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remax commercial
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