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Das sind die neuen Immotrends

Weniger ist mehr - in jeder Hinsicht

Reduktion statt Expansion, Vereinfachung statt Überkomplexität – das Konzept Frugal Real Estate stellt traditionelle Denkweisen der Immobilienwirtschaft infrage. Eine aktuelle Studie des PMRE Monitors 2025 zeigt: Durch bewussten Verzicht auf Fläche, Material und Technik entstehen neue Spielräume für Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und Nutzerzufriedenheit. Die Branche steht vor einem Paradigmenwechsel – und vor großen Chancen.

Die Immobilienwirtschaft sieht sich angesichts Ressourcenknappheit, Klimazielen und gesellschaftlichem Wandel zunehmend gefordert, Flächen effizienter zu nutzen und Projekte einfacher zu gestalten. Der Begriff Frugal Real Estate steht dabei nicht für Verzicht, sondern für Konzentration auf das Wesentliche – mit positiven Effekten auf Kosten, Betrieb und Akzeptanz. Reduktion bei Fläche, Technik und Instandhaltungsaufwand kann nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern wirtschaftlich vorteilhaft sein.

Zentrale Trends im Überblick:

– Flächenreduktion als Wohnungsstrategie
Laut Studie könnten allein durch geringere Pro-Kopf-Wohnflächen über 3,9 Millionen Wohneinheiten entstehen – ganz ohne Neubau. Der Fokus verschiebt sich von Flächenmaximierung hin zu intelligenter Raumgestaltung und Quartierskonzepten mit geteilter Nutzung (z. B. Gästezimmer, Homeoffice, Gärten). Das Potenzial: mehr Wohnraum, weniger Versiegelung – bei gleichzeitig höherer Akzeptanz und Zahlungsbereitschaft.

– Frugale Büroflächen und neue Arbeitswelten
Im Bürobereich zeigt sich ein ähnlich starker Wandel: 41 Mio. m² Bürofläche könnten eingespart werden – durch Hybridmodelle, flexible Nutzung und Service-Angebote. Frugale Konzepte fördern die Zufriedenheit der Nutzer:innen und bieten neue Ansätze für Investoren. Plattformlösungen, modulare Räume und gemeinschaftliche Angebote ersetzen klassische Einzelbüros.

– Wirtschaftlicher Nutzen durch Einfachheit
Gebäude mit reduzierter Technik und modularer Bauweise senken nicht nur Investitions- und Betriebskosten, sondern steigern langfristig den Wert. Die Studie zeigt: ressourceneffiziente Gebäude bieten bis zu 12 % Wertsteigerung – bei gleichzeitigem Renditeverzicht von nur 1,2 % zugunsten des Gemeinwohls.

– Organisatorische Entschlackung
Auch innerhalb der Unternehmen zeigen sich Effizienzpotenziale: Rund 15 % der Arbeitszeit gehen durch Komplexität verloren. Frugale Managementprinzipien – klare Prozesse, modulare Organisation, Co-Innovation – steigern die Performance messbar. Trotzdem setzen bislang nur 1,4 % der Unternehmen diese Prinzipien konsequent um.

– Lernpotenziale durch internationalen Vergleich
Ein Blick nach China verdeutlicht: hoher Baudruck, kurze Lebenszyklen, pragmatische Flächennutzung – dort wird frugales Bauen bereits gelebt, wenn auch mit Schattenseiten. Umgekehrt schaut China auf deutsche Qualitätsstandards. Ein wechselseitiger Lernprozess, der neue Impulse liefern kann.

© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 06. August 2025 - zuletzt bearbeitet am 01. September 2025


GR
AutorGerhard Rodler
Tags
Immobilienwirtschaft
Studie
Projekte
Unternehmen
China

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