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Der Handel konsolidiert sich
Chancen für Mono-Brands, Pop-up-Stores und innerstädtische Lagen
Laut der jährlichen Expansionsanalyse von RegioData Research wachsen aktuell die Filialnetze kaum noch. Von den 732 untersuchten Vertriebslinien aus 24 Branchen treten viele auf die Bremse. Aber es gibt auch noch expansionsfreudige Unternehmen. Der Onlinehandel und Non-Food-Diskonter verdrängen spezialisierte Händler – mit spürbaren Folgen für die Handelslandschaft.
Die Gastronomie ist eine der wenigen Branchen mit klaren Expansionsbestrebungen, wenn auch nicht mehr so dynamisch wie in den vergangenen Jahren. Besonders kleinere und trendige Konzepte wie "Kenny’s" (+ 150 Prozent seit dem letzten Jahr) und "Kaiser’s" treiben das Wachstum voran – Letzteres hat für 2025 fünf neue Standorte in Planung. Auch internationale Fast-Food-Ketten verzeichnen derzeit starke Wachstumsraten: KFC expandiert mit einem Plus von 73 Prozent gegenüber dem Vorjahr, gefolgt von Noodle King (+27 Prozent) und Dunkin‘ Donuts (+24 Prozent). Anderen Konzepten geht es nicht so gut: "Segafredo" zieht sich aus vielen Standorten zurück, "Nordsee" reduziert um 40 Prozent, und auch Subway folgt dem Filialschließungstrend. Die Branche sortiert sich also neu mit einem klarem Fokus auf lukrative Standorte und zeitgemäße Konzepte.
Auch der Lebensmittelhandel zeigt sich heuer betroffen und setzt zunehmend auf Standortoptimierungen. Unimarkt hat knapp 20 Filialen geschlossen, Nah & Frisch folgt mit
ähnlichen Rückgängen. Die Billa-Gruppe reduzierte ihr Standortnetz um 24 Filialen – einzig Penny expandiert leicht. Die Strategie ist klar: Statt flächendeckender Präsenz setzen Lebensmittelhändler zunehmend auf profitablere Standorte und optimieren ihre Filialkonzepte für veränderte Marktbedingungen.
Lange galten Bäckereien als expansiv, doch nun setzt eine schleichende Erosion ein. Backwerk hat ein Drittel seiner Filialen geschlossen, M-Preis reduziert seine Baguette-Standorte. Auch Fitnessstudios, wie z.B. Mrs. Sporty mit deutlich weniger Standorten als im Vorjahr, straucheln. Besonders hart trifft es spezialisierte Händler:innen im Sport-, Mode- und Schmucksegment. Immer mehr Konsument:innen kaufen online oder bei großen Generalisten, was für viele Fachhändler:innen existenzbedrohend wird. Gigasport hat Filialen aufgegeben, und Sport 2000 musste Insolvenz anmelden. Auch die Wäschebranche bleibt unter Druck: Nach der Palmers-Insolvenz schrumpfen nun auch Calzedonia und Intimissimi ihr Filialnetz.
Der Onlinehandel verstärkt den Druck auf den stationären Handel. Der Schmuckhändler „Bijou Brigitte“ reagiert darauf mit der Schließung von etwa 30 Filialen. Die Verschiebung hin zum digitalen Shopping setzt spezialisierte Einzelhändler:innen zunehmend unter Zugzwang.
Bei den führenden Non-Food-Diskontern – Action, Tedi, Kik, NKD und Takko – kommt es nach den letzten Jahren erstmals zu einer Atempause. Seit 2019 wuchs ihr Filialnetz um ein Drittel, doch nun stagniert das Wachstum insgesamt. Die Zahl der Standorte bleibt nahezu konstant. Einzig Tedi setzt mit 16 neuen Filialen weiterhin auf Expansion, gefolgt von Action mit +8. Auch Thomas Phillips baut sein Filialnetz leicht aus.
Mono-Brand-Stores setzen verstärkt auf Einkaufszentren, während Lebensmittelhändler ihre Filialstrategien optimieren. Pop-up-Stores und Auto-Showrooms, wie jene von "Polestar" und "Cupra" nutzen Leerstände kreativ. Besonders in Wien zeigt der riesige Flagship-Store von "Silhouette", dass innerstädtische Standorte auch attraktiv sein können. Ein auffälliges Merkmal der aktuellen Neueröffnungen ist die bevorzugte Verkaufsfläche von 101-200 m², während gleichzeitig Nischenangebote für spezifische Zielgruppen zunehmend an Relevanz gewinnen. Diese Entwicklungen unterstreichen einmal mehr die dringende Notwendigkeit für den Handel, sich an veränderte Konsumgewohnheiten anzupassen und Leerstände kreativ zu füllen.
Die Gastronomie ist eine der wenigen Branchen mit klaren Expansionsbestrebungen, wenn auch nicht mehr so dynamisch wie in den vergangenen Jahren. Besonders kleinere und trendige Konzepte wie "Kenny’s" (+ 150 Prozent seit dem letzten Jahr) und "Kaiser’s" treiben das Wachstum voran – Letzteres hat für 2025 fünf neue Standorte in Planung. Auch internationale Fast-Food-Ketten verzeichnen derzeit starke Wachstumsraten: KFC expandiert mit einem Plus von 73 Prozent gegenüber dem Vorjahr, gefolgt von Noodle King (+27 Prozent) und Dunkin‘ Donuts (+24 Prozent). Anderen Konzepten geht es nicht so gut: "Segafredo" zieht sich aus vielen Standorten zurück, "Nordsee" reduziert um 40 Prozent, und auch Subway folgt dem Filialschließungstrend. Die Branche sortiert sich also neu mit einem klarem Fokus auf lukrative Standorte und zeitgemäße Konzepte.
Auch der Lebensmittelhandel zeigt sich heuer betroffen und setzt zunehmend auf Standortoptimierungen. Unimarkt hat knapp 20 Filialen geschlossen, Nah & Frisch folgt mit
ähnlichen Rückgängen. Die Billa-Gruppe reduzierte ihr Standortnetz um 24 Filialen – einzig Penny expandiert leicht. Die Strategie ist klar: Statt flächendeckender Präsenz setzen Lebensmittelhändler zunehmend auf profitablere Standorte und optimieren ihre Filialkonzepte für veränderte Marktbedingungen.
Lange galten Bäckereien als expansiv, doch nun setzt eine schleichende Erosion ein. Backwerk hat ein Drittel seiner Filialen geschlossen, M-Preis reduziert seine Baguette-Standorte. Auch Fitnessstudios, wie z.B. Mrs. Sporty mit deutlich weniger Standorten als im Vorjahr, straucheln. Besonders hart trifft es spezialisierte Händler:innen im Sport-, Mode- und Schmucksegment. Immer mehr Konsument:innen kaufen online oder bei großen Generalisten, was für viele Fachhändler:innen existenzbedrohend wird. Gigasport hat Filialen aufgegeben, und Sport 2000 musste Insolvenz anmelden. Auch die Wäschebranche bleibt unter Druck: Nach der Palmers-Insolvenz schrumpfen nun auch Calzedonia und Intimissimi ihr Filialnetz.
Der Onlinehandel verstärkt den Druck auf den stationären Handel. Der Schmuckhändler „Bijou Brigitte“ reagiert darauf mit der Schließung von etwa 30 Filialen. Die Verschiebung hin zum digitalen Shopping setzt spezialisierte Einzelhändler:innen zunehmend unter Zugzwang.
Bei den führenden Non-Food-Diskontern – Action, Tedi, Kik, NKD und Takko – kommt es nach den letzten Jahren erstmals zu einer Atempause. Seit 2019 wuchs ihr Filialnetz um ein Drittel, doch nun stagniert das Wachstum insgesamt. Die Zahl der Standorte bleibt nahezu konstant. Einzig Tedi setzt mit 16 neuen Filialen weiterhin auf Expansion, gefolgt von Action mit +8. Auch Thomas Phillips baut sein Filialnetz leicht aus.
Mono-Brand-Stores setzen verstärkt auf Einkaufszentren, während Lebensmittelhändler ihre Filialstrategien optimieren. Pop-up-Stores und Auto-Showrooms, wie jene von "Polestar" und "Cupra" nutzen Leerstände kreativ. Besonders in Wien zeigt der riesige Flagship-Store von "Silhouette", dass innerstädtische Standorte auch attraktiv sein können. Ein auffälliges Merkmal der aktuellen Neueröffnungen ist die bevorzugte Verkaufsfläche von 101-200 m², während gleichzeitig Nischenangebote für spezifische Zielgruppen zunehmend an Relevanz gewinnen. Diese Entwicklungen unterstreichen einmal mehr die dringende Notwendigkeit für den Handel, sich an veränderte Konsumgewohnheiten anzupassen und Leerstände kreativ zu füllen.
EK
AutorElisabeth K. Fürst
Tags
RegioData Research
Handel
Gastronomie
Bäckereien
Non-Food-Discounter
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