Der Zinshausmarkt als Chance

Der Zinshausmarkt erlebt eine Zäsur. Die Zeiten, in denen Investor:innen Zinshäuser wie Spielkarten hin- und herreichten, sind vorbei. Heute sind echte Zinshausentwickelnde gefragt – Menschen, die ihren Namen verdienen, indem sie Immobilien nicht nur besitzen, sondern aktiv weiterentwickeln. Der Einbruch der Ankaufspreise für unsanierte Objekte und der zu erwartende Rückgang der Baukosten bieten eine historische Chance, neuen Wohnraum zu schaffen, ohne weitere Flächen zu versiegeln. Doch der enge Flaschenhals ist die Finanzierung. Hohe Zinsen und vor allem die strenge Kreditvergabe machen den Zugang zu Kapital schwerer denn je. Wer heute ein Zinshaus kaufen oder sanieren will, trifft auf Banken, die mit angezogener Handbremse agieren. Das liegt weniger an fehlendem Willen als an immer rigideren regulatorischen Vorgaben, die den Handlungsspielraum der Kreditinstitute massiv einschränken. Politisch muss da dringend nachjustiert werden, genauso wie beim Mietrecht. Wir brauchen flexible Richtwerte, die Qualität belohnen und Investitionen ermöglichen. Der derzeitige Rechtsrahmen schützt zwar Bestandsmieter:innen, verhindert aber vielerorts notwendige Modernisierungen. Wer investiert schon in eine Immobilie, wenn sich die Sanierung kaum rentiert und Mietende Modernisierungen sogar blockieren können? Werden die richtigen Weichen gestellt, kann der Zins-hausmarkt wieder Fahrt aufnehmen – Doch dazu braucht es mutige Entwickler:innen, flexible Finanzierungsmodelle und eine Politik, die nicht nur reguliert, sondern auch ermöglicht.