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Teure Berliner Büros
Bis zu 45 Euro/m² Spitzenmiete
„Die Digitalisierung hat Berlin aus der Misere gebracht“, meint Ben Barthel, der bei BNP Baribas in Berlin für die Vermietung verantwortlich ist. Er erinnert sich noch gut, als Zalando 2007 nach 300 m² Büro suchte. Heute beschäftigt der Online-Versand rund 5.000 Mitarbeiter in der Hauptstadt.
Später folgten DAX-Unternehmen mit einzelnen Sparten um von der Dynamik Berlins zu profitieren. Und mittlerweile sucht auch der deutsche Mittelstand den Standort um sich für die neuen Technologien und Strategien zu rüsten. Der Ruf als die Startup-Stadt hat auch internationale Konzerne wachgerüttelt, das war vor fünf Jahre nicht der Fall, so Andreas Völker, Head of Investment Consulting bei BNP Paribas Real Estate. All das macht sich in der Vermietungsleistung bemerkbar. 2019 wurden rund 1 Million m² Büros vermietet, zwei Drittel davon gingen an expandierende Firmen. Der moderne Leerstand beträgt gerade einmal 98.000 m² oder 1,7 Prozent. Berlin hat insgesamt die geringste Leerstandsrate aller deutschen Städte. Das wiederum wirkt auf die Preise, die sich in Bestlagen inzwischen in lichte Höhen bis zu 45 Euro bewegen. Das gilt auch für Grundstücke, die in ausgewählten Lagen um mehrere hundert Prozent zugelegt hätten, wie Völker weiß. Weiters verändert sich auch das Denken der Nachfrager. Sie wollen ihren Mitarbeitern kurze Wege ins Büro bescheren, weshalb Büros auch zunehmend in die Nähe von reinen Wohngebieten gebaut werden. Und neue Zentrallagen werden attraktiv, etwa an der Spree entlang des Ostbahnhofs oder am Hauptbahnhof, wo der Cube steht. Eine Schatttenseite des Booms sind die hohen Baupreise. Die führen inzwischen dazu, dass die öffentliche Hand bei ihren Bauten kaum mehr Angebote erhalte, weil die Baufirmen lieber für private bauen, die keine so komplexen Verfahren für ihre Projekte pflegen.
FA
AutorFranz Artner aus Berlin
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