Die Ruhe nach dem Sturm

Nach einem heftigen Aktionärskrieg bei der conwert dürfte sich das Unternehmen in ruhigere Fahrwässer bewegen: Teddy Sagi verkaufte seine Anteile an Adler Real Estate, Petrus Advisers zieht den Antrag auf eine außerordentliche Hauptversammlung zurück. Beobachter der Branche hatten sich bei conwert schon auf einen länger dauernden Aktionärskrieg eingestellt - samt dräuender Filetierung. Doch das ist jetzt vom Tisch: Der Minderheiteneigentümer MountainPeak um den israelischen Milliardär Teddy Sagi, der das Paket mit 24,79 Prozent im Mai von Hans-Peter Haselsteiner übernommen hatte (Kaufpreis wurde nicht genannt), hat dieses jetzt an den deutschen Wohnbaukonzern Adler Real Estate verkauft. Was Adler mit den Anteilen vorhat, könne das Unternehmen noch nicht sagen. "Das wird eine Hauptversammlung weisen", heißt es auf Anfrage. Der Kaufpreis war höher als damals Deutsche Wohnen, vor dem Einstieg Sagis Haselsteiners Favorit, geboten hatte. 285 Millionen bezahlte Adler, 13,50 Euro pro Aktie. Deutsche Wohnen hatte damals 11,50 Euro geboten. Ein strategischer Kauf, so Adler-Vorstand Axel Harloff - conwert verfügt in Österreich und Deutschland über 32.000 Einheiten im Wert von 2,8 Milliarden Euro. [cite1] Ganz weg ist Sagi nicht: Ein Teil des Kaufpreises - 175 Millionen Euro - wird Adler über eine Pflichtwandelanleihe zugunsten Sagis über eine Laufzeit von drei Jahren finanzieren. Auch Sagi ist erfreut: "Die Fähigkeiten des Unternehmens, besondere Transaktionen durchzuführen sind sehr eindrucksvoll", so Sagi. Adler erklärt, "man hofft, dass Sagi die Anleihen auch wandeln wird." Der Deal wird von Sagis Kontrahenten, dem Aktionär Petrus Advisers um Klaus Umek, mit Wohlwollen betrachtet. Einen Tag nach Verkauf zog Umek den Antrag auf Einberufung einer ao. Hauptversammlung zurück und streute dem neuen Großaktionär Rosen: "Wir begrüßen die Akquisition, da es sich bei Adler um einen ausgewiesenen Immobilienspezialisten handelt", ließ Petrus verlauten. Dafür verzichtet man auf einen zuvor noch reklamierten Sitz im Verwaltungsrat, der im Juni von Sagi verkleinert. Conwert konnte übrigens im ersten Halbjahr ihr Ergebnis verbessern: Das Konzernergebnis erhöhte sich von 23,1 Millionen Euro auf 24,5 Millionen Euro und ist damit das zweitbeste Halbjahres-Ergebnis und das beste operative Ergebnis seit Bestehen von conwert." « [cite2]