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Die STÄRKSTEN Facility Manager

In der dritten Auflage unseres FM-Rankings hat es diesmal einige Veränderungen gegeben. Dieses erlaubt jetzt auch einen Einblick, wo die Branche eigentlich steht. Dank zweier Kooperationen. Das Echo auf das FM-Ranking im vergangenen Jahr war groß. Und zwar deshalb, weil der Rücklauf der Fragebögen gering war und sich die FM-Branche den Vorwurf gefallen lassen musste, zwar Transparenz zu fordern, genau diese selbst aber bei der Teilnahme am Ranking offenbar vermissen ließ. Also stellte sich in der Redaktion die Frage: Wie bekommt man die Branche dazu, am Ranking teilzunehmen? Wie kann man Fluktuationen bei der Teilnehmeranzahl vermeiden? Das Ergebnis: Es wurde einerseits der Fragebogen komplett überarbeitet und die Zusammenarbeit mit dem KSV1870 ausgeweitet. Damit konnte der Datensatz erheblich erweitert werden. Fachlichen Input dazu stellte uns das Beratungsunternehmen Drees & Sommer zur Verfügung. Jetzt erlaubt das Ranking einen wesentlich besseren Überblick, wo die einzelnen Anbieter überhaupt stehen. Doch wie sind wir dabei vorgegangen? Als Grundlage des Rankings haben wir die Zahlen des KSV definiert, mit den Daten der überarbeiteten Fragebögen wurden diese dann unterfüttert und bereinigt, etwa, wenn ein Unternehmen Auslandsgesellschaften unterhält, die in den Bilanzen an den KSV nicht angeführt wurden. Warum die Fragebögen überarbeitet worden sind? Weil diese zuvor Daten abgefragt hatten, die nicht jeder Anbieter in dieser Form liefern konnte (oder auch wollte). Das Argument einiger Teilnehmer, die im Vorjahr abgesagt hatten: Man könne so durch Flächenleistung in Relation zum Honorar die jeweiligen Honorare pro m² errechnen, was den ohnehin schon hart umkämpften Markt noch mehr in Bedrängnis bringen könne. Also wurde jetzt mehr die m²-Leistung und Honorar pro Teilsegment und Assetklasse abgefragt, sondern in erster Linie Mitarbeiter im Vollzeitäquivalent, Jahresumsatz, Quadratmeterleistung sowie wirtschaftliche Tendenz. Optional konnte man noch die servicierten m² und deren Honorare pro Assetklasse eintragen und offene Fragen beantworten. Die Daten vom Fragebogen wurden mit den Zahlen des KSV abgeglichen und bei Unklarheiten bereinigt - etwa im Falle von Auslandsgesellschaften oder durch Unternehmen herausgerechnete Unternehmenszweige, die nichts mit FM zu tun haben. Die Teilbereiche, in denen die Serviceleistungen erbracht wurden, sind in Zusammenarbeit mit Drees & Sommer recherchiert worden. In weiterer Folge ist der Plan, aus dem FM-Ranking eine Datenbank mit allen FM-Dienstleistern und deren jeweiligem Dienstleistungsprofil zu erstellen. Das soll noch mehr Markttransparenz schaffen. Aus den Daten des KSV, den abgegebenen Fragebögen und den fachlichen Inputs von Drees & Sommer ergibt sich die vorliegende Tabelle, die jetzt einen Überblick liefern kann, welche Marktpositionen die einzelnen Unternehmen haben. ##Und hier ist es, das FM-Ranking 2019! Da wir von jenen, die abgegeben haben, auch über mehr Daten verfügen, sollen diese auch näher genannt werden. Mit mehr als 282 Millionen Euro ist die ISS wenig überraschend auf Platz eins. Als Komplettanbieter verweise man auf mehr als 6.100 Mitarbeiter, die Eigenleistungstiefe wurde mit 100 Prozent angegeben. Mit jeweils über 90 Millionen Euro sind die Assetklassen Hotel und Logistik die am meisten servicierten, auf Platz drei liegt bei der ISS Büro mit über 52 Millionen Euro. Infrastruktur nahm mehr als 46 Millionen Euro ein, Retail fast 22 Millionen Euro. Wohnen spielt für die ISS mit etwa neun Millionen Euro in Bezug auf den Gesamtumsatz nur eine untergeordnete Rolle. Mit knapp 200 Millionen Euro (nicht konsolidiert, da das Geschäftsjahr noch läuft) nimmt Simacek, die heuer entschieden haben, nicht teilzunehmen, den zweiten Platz beim FM-Ranking ein. Es folgen laut Zahlen des KSV Sodexo und Dussmann sowie die Eurest. 80 Millionen Euro konnte die Reiwag verbuchen, inklusive Auslandstöchter. Rund 23 Millionen - laut KSV, davon in Österreich. Die 80 Millionen in Österreich und CEE werden auf rund sieben Millionen m², die von 3.000 Mitarbeitern serviciert werden, angeboten. Mit mehr als 41 Millionen Euro auf mehr als 2,7 Millionen m² nimmt Office den größten Posten ein. Wohnen kommt mit 165.846 m² und mehr als 15 Millionen Euro auf Platz zwei, Retail mit fast zwei Millionen m² und 14 Millionen Euro auf Platz drei der am meisten servicierten Anlageklassen der Reiwag. Es folgen noch Logistik und Hotel, wobei Hotel mit fast einem Prozent des Gesamtumsatzes nur einen sehr geringen Teil einnimmt. Die Attensam Gruppe hatte diesmal rund 74 Millionen Euro umgesetzt, die Leistungen wurden von 1.372 Mitarbeitern erbracht. Dabei gliedern sich die Services in mehr als 48 Millionen Euro im Wohnbereich und 25,6 Millionen Euro im Gewerbebereich auf. Laut Angaben der Attensam Gruppe bietet man technische und infrastrukturelle Facility Services an. Gleich dahinter folgt Engie mit 70 Millionen Euro Umsatz im FM-Bereich bei 1,5 Millionen m² und rund 1.500 Mitarbeitern. Rund 57,8 Millionen Euro hat die Strabag Property and Facility Services als technischer und infrastruktureller Dienstleister umgesetzt, das mit 1.032 Mitarbeitern. Rund 20,7 Millionen Euro sind dabei in der Assetklasse Büro serviciert worden, 11,2 Millionen Euro kamen aus dem Bereich Logistik/Industrie, 10,6 Millionen Euro Handel und 7,3 Millionen Euro im Bereich Healthcare. Rund 6,2 Millionen Euro entfielen auf öffentliche Einrichtungen. Der kleinste Teil, 1,8 Millionen Euro, ist im Bereich Wohnen umgesetzt worden. ##Digitalisierung, Fachkräftemangel, Kostendruck - Die Herausforderung der FM-Branche Zwar steigt durch immer modernere Gebäude der Bedarf an FM-Dienstleistern immer mehr - doch damit steht die Branche auch wesentlichen Herausforderungen gegenüber. Bei den offenen Fragen der Teilnehmer ist ein Thema so ziemlich von allen genannt worden: Fachkräftemangel. Es wird zunehmend schwieriger, geeignetes Personal zu finden - und da meinen die meisten, man müsse die Attraktivität der FM-Branche deutlich erhöhen. Die Technisierung von Immobilien erfordert gleichzeitig auch, dass man sich mit der Digitalisierung noch mehr beschäftigen müsse. Das einerseits, weil der Kostendruck vonseiten des Auftraggebers ein strafferes Personalmanagement erforderlich macht, andererseits, weil ein digitales Gebäude dieses Know-how auch erfordert. Das ist mit zusätzlichen Kosten verbunden - und führt wieder zum Thema Fachkräftemangel, denn mit digitalen Devices muss man auch umgehen können. Da der Margendruck immer höher wird, bemängeln die meisten Teilnehmer bei Auftraggebern das Bewusstsein, dass Qualität auch mit Kosten verbunden ist. Das ist insofern schwierig zu kommunizieren, da gutes Facility Management von den Nutzern in der Regel nicht bemerkt werden sollte. Heißt so viel wie: Der Nutzer muss sich auf sein Kerngeschäft konzentrieren können, das bedeutet einen reibungslosen Gebäudebetrieb. Der Aufwand, um diesen aber reibungslos halten zu können, wird oft nicht bemerkt. Was der Nutzer aber einfordert, ist Nachhaltigkeit. Letztendlich sind die Punkte Digitalisierung, Fachkräftemangel und Nachhaltigkeit ein Kostenthema. Diese drei Punkte unter einen Hut bringen zu wollen, erfordert erheblichen finanziellen Aufwand. Diesen kann der Auftraggeber nicht auf die FM-Branche abwälzen - es reicht nicht, einfach nur kostendeckend zu arbeiten, man muss als Dienstleister auch Luft haben, in die Anforderungen der Zukunft - Stichwort Digitalisierung - investieren zu können. Es ist im übrigen ein kommunizierendes Gefäß: Wer als Auftraggeber den War of Talents gewinnen will, muss in einen qualitativen Gebäudebetrieb zu investieren bereit sein. Sonst geht auch ihm - wie der FM-Branche - in Zukunft die Luft aus. ##Umsatzentwicklungen - Das Stimmungsbarometer der FM-Branche Apleona HSG hatte rund 39 Millionen lukriert, bei 280 Mitarbeitern. 75 Prozent werden dabei als Komplettanbieter und technische Facilityservices im Bürosektor erwirtschaftet. Neu diesmal ist die PKE Facility Management, die 31,4 Millionen Euro mit rund 1,8 Millionen m² umgesetzt hatte. Gut die Hälfte davon erwirtschafteten die 297 Mitarbeiter in infrastrukturellen Immobilien, ein Drittel in Büros. Knapp dahinter folgt die Wisag mit 31,2 Millionen Euro und 1.200 Mitarbeitern. Rund 26,6 Millionen Euro auf 2,5 Millionen m² erwirtschaftete die Facilitycomfort, wobei 800.000 m² auf Healthcare und 700.000 m² auf Büro als technischer und infrastruktureller Dienstleister entfallen. Die Hypo NOE First Facility erwirtschaftete im In- und Ausland 25,5 Millionen Euro auf 1,6 Millionen m². Hier überwiegt mit 1,4 Millionen m² ganz deutlich Büro. Neuzugang Makron Hainböck kam auf gut 6,4 Millionen Euro. Diese serviciert er allein im Retail-Bereich. Auf 2,8 Millionen Euro kam diesmal die Österreichische Facility Management - von den rund 460.000 m² werden knapp 300.000 m² in Büros umgesetzt. Die Schlüsse, die man ziehen kann: Facility Services werden zu einem weit überwiegenden Teil im gewerblichen Bereich oder Infrastruktur erbracht. Wohnen spielt da eher eine untergeordnete Rolle. Und: Der Markt wächst. Der mit Abstand größte Teil der Befragten geht von wachsenden Umsätzen aus. Kein Wunder: Je mehr neue Projekte in Wien entstehen, desto mehr Personal braucht es, diese zu servicieren. Im kommenden Jahr soll die Zusammenarbeit für dieses Ranking mit Drees & Sommer vertieft werden. Das Ziel ist, noch mehr Markttransparenz zu schaffen.
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© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 04. November 2019 - zuletzt bearbeitet am 07. Oktober 2024


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AutorCharles Steiner
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