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Die Zukunft liegt beim Wohnen

Während des Lockdown ist Wohnen zu einem immer wichtigeren Thema geworden - dennoch ist der gordische Knoten, wonach Besichtigungen nur mehr stark eingeschränkt möglich waren, zu lösen. Im Wohnimmobilienbereich konnten im Vorjahr einige Rekorde erzielt werden. Gerade der Wohnimmobilienbereich hat sich in Zeiten der Coronapandemie zu einem heiklen Thema entwickelt. Denn: Während man während des Lockdown auf die eigenen vier Wände angewiesen ist, konnten neue Wohnungen nicht oder nur sehr schwer bezogen werden, Makler konnten keine Besichtigungen durchführen. Man rechnet also heuer mit weniger Abschlüssen, als diese im Vorjahr abgewickelt werden konnten. Zumindest das Vorjahr gestaltete sich für die heimischen Makler als durchaus erfolgreich. Im heurigen Maklerranking waren diesbezüglich einige Zuwächse gemessen worden - und die kommen in mageren Zeiten durchaus zugute. ##Größte Wohnmakler Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Mit einem Honorarvolumen von über 4,7 Millionen Euro hat sich österreichweit die ivv an die Spitze gesetzt, knapp gefolgt von EHL mit rund 4,6 Millionen Euro. Neuzugang Teamneunzehn schaffte es mit rund 4,5 Millionen Euro auf Platz drei. Bei den Verbundmaklern hatte Raiffeisen Immobilien mit knapp 25 Millionen Euro die Nase vorne, fast 21,7 Millionen Euro konnte dabei die S Real erwirtschaften. Mit sechs Millionen Euro landet Planet Home auf den dritten Platz. Allerdings unangefochten im Wohnbereich bleibt der Franchiser Re/Max Austria, der fast 50 Millionen Euro an Honorarvolumen erwirtschaftet hat. Das lässt folgenden Schluss zu: Nämlich, je stärker man in den Bundesländern vertreten ist, desto mehr Wohnimmobilien lassen sich vermitteln. In dem Punkt sind Verbundunternehmen und Franchiser klar im Vorteil - sie verfügen über eine wesentlich engere Vernetzung außerhalb der Bundes- und Landeshauptstädte. Dem entsprechend größer gestaltet sich der zu bearbeitende Markt. ##Spezialisierung Trennt man den Wohnbereich zwischen Eigentum, Miete, Vorsorge und Grundstücke ab, so ergibt sich wiederum ein anderes Bild. Im Mietwohnungsbereich liegt die ivv vor EHL an der Spitze, dritter Platz geht an die Wiener Privatbank. Bei den Verbünden liegt dort die ÖRAG vor der S Real und Raiffeisen Immobilien, wenig verwunderlich werden die Zahlen der Einzelunternehmen und Verbünde von Re/Max Austria übertroffen. Bei Eigentumswohnungen sieht es wieder anders aus - dort scheint sich vor allem die Preislage der jeweiligen Immobilien in den Zahlen niederzuschlagen. Denn hier hat sich bei den Einzelunternehmen das Team Rauscher aus dem recht teuren Salzburg auf die Spitze gesetzt, relativ dicht dahinter JP Immbobilien, Teamneunzehn folgt - alle drei über der Drei-Millionen-Euro-Marke. Was die Verbünde betrifft, so liegen Raiffeisen Immobilien und S Real sehr dicht beieinander, die Differenz beträgt hier wenige hunderttausend Euro, beide liegen über den zehn Millionen. Und auch hier hat Re/Max - aufgrund seiner flächendeckenden Aktivitäten - mit rund 21 Millionen Euro die Nase vorne. Ebenfalls spannend die Aufstellung bei den Häusermaklern: Wohl aufgrund der starken Aktivitäten im Bereich Villen hat sich dort Otto Immobilien bei den Einzelunternehmen etablieren können, darunter liegen Donauimmobilien, die sich vornehmlich im Häusersektor im Bereich Niederösterreich und dem Burgenland engagieren. Und auch im Häusersektor zeigt sich die Schlagkraft von Verbünden und Franchisern aufgrund ihrer engmaschigeren Infrastruktur. Während Raiffeisen Immobilien mit über 12,5 Millionen Euro und die S Real mit 9,6 Millionen Euro als Verbundunternehmen dominierten, zieht einmal mehr Re/Max Austria mit fast 25 Millionen Euro weit nach vorne. ##Seltener Baugrund Was das Thema Baugrundstücke betrifft, gibt es den einen oder anderen Ausreißer nach oben. In diesem Fall hat etwa Arnold Immobilien als Einzelunternehmen diesmal mit fast 2,3 Millionen Euro die Nase vorne. Mit jeweils 674.000 Euro teilen sich EHL Immobilien und Otto Immobilien interessanterweise Platz zwei. Stellt man das in Relation mit den jeweiligen Quadratmetern, so hatte EHL die teureren Grundstücke vermittelt. Mehr als 3,8 Millionen Euro erzielte unter den Verbünden die Raiffeisen Immobilien, die S Real mit mehr als 1,8 Millionen Euro dahinter. Und wieder ist es Re/ Max, die mit fast sechs Millionen Euro weit vorne liegen. ##Wohnen als Zukunft Durch die Coronapandemie sind die Assetklassen unterschiedlich betroffen. Größere Bedeutung wird da heuer der Wohnimmobilienbereich einnehmen, denn nach dem Lockdown werden wieder Wohnungen gesucht werden (müssen). Für die heimischen Makler eine gute Möglichkeit, Verluste aus Büro und Retail entsprechend auszugleichen - im Falle von Büro aufgrund der Tatsache, dass aktuell nur wenige Büroflächen verfügbar sind und im Einzelhandel, weil dort die Expansionslust aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie vonseiten der Retailer deutlich abgebremst worden ist. Hier dürfte es im zweiten Halbjahr zu weiteren Herausforderungen kommen. Vor allem aber ist die Digitalisierung bei der Vermarktung von Wohnimmobilien sehr weit fortgeschritten - denn gerade in Zeiten des Closedowns haben die Makler erkannt, wie wichtig 3D-Besichtigungen oder qualitative Renderings sein können, wenngleich persönlicher Kontakt und Begehungen nach wie vor unersetzlich sind - und auch bleiben. Gleichzeitig wird sich durch die Digitalisierung, die durch den Lockdown einen neuerlichen Schub erfahren hat, auch das Berufsbild des Maklers ändern, vor allem in der öffentlichen Wahrnehmung. Dadurch, dass er während der Krise keine Besichtigungen machen durfte, werden gerade jene Wohnungssuchende, die ein dringendes Wohnbedürfnis hatten erkennen, dass der Makler eben nicht nur ein Türaufsperrer ist. Sondern ein Berater, Sachverständiger, Suchagent, Mediator und vieles mehr ist. Dadurch, dass es gerade Makler waren, die das dringende Wohnbedürfnis dank ihrer Fähigkeit, sich auf die neuen Gegebenheiten auch einstellen zu können, befriedigen konnten und können, wird jetzt auch immer mehr Menschen klar, wofür man ihn eigentlich bezahlt. Seine Leistungen sind durch die Digitalisierung schlicht noch ein Stück transparenter geworden.
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© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 02. Juni 2020 - zuletzt bearbeitet am 07. Oktober 2024


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AutorCharles Steiner
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