Immomedien
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DIGITALE „IMMOVATIONEN“

Das Spielfeld der neuen, digitalen Möglichkeiten und Lösungen ist die Startup-Szene. Insbesondere die sogenannten Digital Natives, die "Jungen", sind die Treiber der neuen Technologien. Jedoch weht in der Startup-Szene ein rauer Wind, nur wenige können am Ende wirklich reüssieren - wovon etablierte Unternehmen kaum etwas mitbekommen. Das jüngstes Beispiel aus der österreichischen Welt der Immo-Suchmaschinen einmal ausgenommen. Aber nicht alle halten sich so lange am Markt und genießen so viel mediale Aufmerksamkeit wie zoomsquare. Viele versuchen sich als Unternehmer und gehen in die Umsetzung ihrer Ideen. Und viele müssen rasch wieder aufgeben. Die Begründung dafür liegt oft nicht in der Idee selbst, sondern im schlechten Zugang zu Branchenwissen oder unzureichendem Projektmanagement oder auch einem zu kurzen finanziellen Atem. Oder an einem Mangel an Bauchgefühl, an Intuition - das ist und bleibt zumeist den erfahrenen Managern vorbehalten. Junge Menschen gehen anders in die Umsetzung von Visionen als "alte Hasen", und das ist auch gut so. Im Idealfall stehen ihnen Mentoren zur Verfügung, die etwaige Schwachstellen ausgleichen können. ##Innovation braucht Treiber Das Beratungsunternehmen Drees und Sommer nimmt seit einigen Jahren aktiv eine Vermittlungsrolle zwischen etablierten Unternehmen und Startups wahr. Smarte Geschäftsmodelle funktionieren im Bau- und Immobilienbereich nur dann, wenn diekomplexen Erfordernisse des Planens, Bauens und Betreibens beachtet werden. Neue Geschäftsmodelle auf ihre Praxistauglichkeit zu prüfen und sie gemeinsam mit den jungen Unternehmen an die Anforderungen der Branche anzupassen, erfordert jedoch Zeit und Geduld. "Der Benefit für unsere Kunden steht im Vordergrund. Wenn wir Startups mit unseren Geschäftspartnern vernetzen, stellen wir sicher, dass unsere Kunden bei ihren Bauvorhaben optimal von den digitalen Innovationen profitieren", so Steffen Szeidl, Vorstand der Drees & Sommer SE. Am Ende soll es eine Win-Win-Situation für alle sein. Drees und Sommer versteht sich dabei als Schwungrad im Prozess und als Präsentator. Dieser Rolle wird das Beratungsunternehmen auch mit seiner Veranstaltungsreihe "Innovationsforum" gerecht. Regelmäßig werden mittels dieser Plattform Ideen, Denkansätze sowie konkrete Serviceleistungen und Produkte einem breiten Publikum vorgestellt. Die Immobilienwirtschaft ist im Vergleich zu anderen ähnlich potenten Branchen letztlich noch immer ein schlafender Riese, wenn es um die Digitalisierung geht. Der Grund dafür liegt auch darin, dass es sich bei technologischen Entwicklungen meist um eine zwiegespaltene Szenerie von Akteuren handelt. Auf der einen Seite gibt es die langjährigen Immobilien-Experten ohne echtem digitalen Grundverständnis. Und auf der anderen die jungen, "digital denkenden" Know-how-Träger, die wiederum kaum über signifikante Erfahrungen im Property Business verfügen. Für die Umsetzung von digitalen Lösungen für die Immobilienwirtschaft braucht es aber beide Welten. ##Gebäude mit Gehirn "Thing-it" ist eines der erfolgreichen Beispiele für das Zusammenfinden von digitaler Kompetenz und Branchen-Know-how. Es handelt sich dabei um ein Produkt, das Gebäude "smart" macht. Den Anwendungsmöglichkeiten sind dabei kaum Grenzen gesetzt - alle Gebäudeklassen, vom Bürokomplex über die Mall bis hin zum Flughafen, können mit diesem System ausgestattet und zu lernenden Immobilien werden. Das "Gehirn" des Gebäudes sammelt dabei Daten, die aus der täglichen Nutzung hervorgehen, und ermittelt, wie die Nutzung optimiert werden kann. Die einzelnen Mieter sind mit ihren Smartphones gekoppelt. Damit kann einerseits die technische Ausstattung der Räumlichkeiten gesteuert werden, andererseits erhalten sie Handlungsempfehlungen zur smarten Nutzung der Immobilie. In den Gebäuden werden dann Heizung oder Kühlung nicht mehr zeitgesteuert, sondern ausschließlich nutzungsgetrieben in Gang gesetzt. Das lernende System adaptiert sich laufend an die aktuellen Anforderungen. Darüber hinaus ermöglicht die Steuerung via Smartphone soziale Interaktionen. "Neben einer optimalen Raumnutzung und der Senkung von Energiekosten wünschen sich Betreiber ein nutzungsgebundenes Facility Management und die Möglichkeit, eine Community um das Gebäudeaufzubauen. Wir statten neue Gebäude und Bestandsgebäude gleichermaßen mit einem Gehirn aus, das all dies ermöglicht. Thing-it integriert dazu traditionelle Gebäudeautomatisierung, neue 'Internet of Things'-Devices, Zutrittskontrollen und Internet-Services. Nutzer kommunizieren über eine intuitive App miteinander, mit dem Gebäude und mit der Gebäudecommunity", erklärt Klaus Berberich, Co-Gründer und Geschäftsführer des Startups. Als einer der prominenten Erstanwender plant die CA Immo, das System in ihr Landmark "cube berlin" zu integrieren. ##Analyse auf Knopfdruck Ein völlig anderes Feld bricht ein Kooperationsprodukt von Drees & Sommer und dem Analyseunternehmen bulwiengesa auf. Die Internetplattform Asset Check bietet online ein vollständig digitales objekt- und marktdatenbasiertes Benchmarking von Immobilien an. Man gibt vorhandene Daten wie Adresse, Größe und Nutzung einer Liegenschaft ein und erhält eine umfangreiche Bewertung, anhand von weiteren Datengrundlagen wie Grundbuch, Geodaten und Agglomerationsstatistiken. "Einzigartig ist dabei die Kombination aus Marktdaten und Kostenangaben. Das gab es bislang nur separat", so Norman Meyer, Leiter Digitale Geschäftsmodelle bei Drees & Sommer. Dieses Jahr wird das Service vorerst nur in Deutschland angeboten - über eine Erweiterung wird danach nachgedacht. Auch im Bereich Contracting gibt es digitale Innovationen. Die Evana AG bemächtigt sich der künstlichen Intelligenz zum Auswerten von Dokumenten und Dokumentensammlungen. Das System erkennt Art und Inhalte eines Schriftstücks, sodass eine große Anzahl in kurzer Zeit ausgelesen werden kann. Die Inhalte stellt Evana dann in Reportings und als flexible Datenbanken zur Verfügung. Daraus lassen sich weitere Informationen, wie Mieterlisten und Bewirtschaftungsdaten, extrahieren. Darauf kann via App oder auch lokal zugegriffen werden. Insbesondere die Asset Management-Zukunft soll damit erleichtert werden. "Blockchain und Smart Contracts werden in den kommenden Jahren eine immer größere Rolle in der Immobilienwelt spielen", prognostiziert Co-Founder und Head of Product Sascha Donner. "Dies wird dazu führen, dass Immobilien in naher Zukunft ähnlich schnell wie Aktien teil-automatisch oder automatisch gehandelt werden können." Be there or be square Steffen Szeidl ist überzeugt, dass die Digitalisierung vor allem von den etablierten Unternehmen mitgetragen werden muss: "Ein Kennzeichen erfolgreichen unternehmerischen Handelns ist und war es schon immer, tiefgreifenden Veränderungen positiv zu begegnen und sie idealerweise vorwegzunehmen." Fest steht: Eine ablehnende Haltung gegenüber dem digitalen Fortschritt kann sich heute niemand mehr leisten.
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© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 04. Juni 2018 - zuletzt bearbeitet am 07. Oktober 2024


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AutorBarbara Bartosek
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