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Digitales zurück zum Ursprung
Ein Quantensprung steht der Immobilien-Digitalisierung bevor. Nach tausenden Einzellösungen und Spezialistentum wird eine einzige, alles umfassende Lösung kommen. Nicht weil das Entwickler so wollen, sondern weil es anders nicht mehr machbar sein wird.
New York. London. Paris. Und nach Möglichkeit dann noch einen Abstecher nach Wien. Das waren noch Zeiten. Damals, also vor März 2020, vor der Pandemie mit ihren Reisebeschränkungen und Kongress- sowie Messeabsagen. Damals bewegte sich die PropTech-Szene im Gleichklang mit diesem magischen Eventdreieck und ihren PropTech-Kongressen. Und alle, die dazu gehören wollten, waren da dabei. Sie, die Startup-Investoren, Turnschuhunternehmer, Nickelbrillen-Innovatoren. Sie alle beteten den Gott der Digitalisierung an. Zu Recht. Er war es, der die Taschen der Investoren öffnete, die anstelle von Renditen mit Cash-burning-Rates zufrieden waren. Und der Aussicht, das Investment noch lange vor einem - zumindest theoretisch möglichen - Break Even wieder zu verkaufen.
Digitalisierung, das war so etwas wie ein "Sesam öffne dich" des Risikokapitalmarktes. Das waren die wilden Anfangsjahre eines Trends, der in der Immobilienbranche (wieder einmal) viel später als in den meisten anderen Branchen, dafür aber um ein Vielfaches heftiger eingeschlagen hatte.
Bald gab es an den Proptech-Hot-Spots ein Déjà-vu. Alles schon mal gesehen - vielleicht noch unter anderem Namen. Und für jede denkmögliche Anforderung eine eigene Lösung. Ein eigenes Programm, eigene Marke, eigener Anbieter. Eine Blase, die sich damit dem Ende nähert?
##Erwachsene Proptech-Welt
Das Gegenteil ist der Fall. Die junge, wilde Digitalisierungswelle ist erwachsen geworden. Und damit auch unentbehrlich. Zu einer Selbstverständlichkeit, wie heute ein Smartphone. Zwischenzeitig beherbergen auch Wohnimmobilien mehr Technik als Ziegelsteine oder andere Baustoffe. Die Digitalisierung beeinflusst inzwischen viele Teilbereiche des privaten Alltags und der Wirtschaft. Digitales Lernen, Industrie 4.0 und E-Commerce sind für einen Großteil der Gesellschaft bereits Realität und Alltag. Allein in der DACH-Region summiert sich die Zahl der PropTech-Unternehmen auf rund 1000 im digitalen Bereich. Diese PropTechs bieten digitale Lösungen in diversen Teilbereichen der Immobilienbranche an - von Smart Home über digitale Maklervermittlung bis zur Visualisierung von Immobilien ist alles dabei.
Die wichtigsten Technologien für die Zukunft der Immobilienbranche stellen dabei künstliche Intelligenz, das Internet of Things, Blockchain sowie Virtual Reality und Drohnentechnologien dar. Diese Technologien werden insbesondere das Nutzungsverhalten von Investoren beeinflussen, da zunehmend Smartphones und Tablets als Medium für die Recherche und den Vergleich von Leistungen genutzt werden. Digitale Lösungen haben zwar im Bereich des Kundenmanagements und der Unternehmensentwicklung begonnen, sind zwischenzeitig aber mehr und mehr in allen Bereichen unentbehrlich.
Immobilien werden digital in BIM geplant und danach unter anderem aufbauend darauf visuell aufbereitet. Visualisierung benötigt (noch) Drohnen für die reale Welt rund um das neue Objekt und VR-Kameras. Virtuelle Rundgänge durch Immobilien sind längst Standard, wenn auch durch Datenbrillen und ähnliches, wohl noch so holprig wie das erste "Smartphone", das man wegen seiner Größe auch zur Selbstverteidigung einsetzen konnte.
##Nachhaltigkeit durch Effizienz
Aber: Digitalisierung sorgt für Effizienz. Und Effizienz sorgt für Nachhaltigkeit. Hardware und Software verschmelzen. Die Digitalisierung der Bewirtschaftungsprozesse ist von der Digitalisierung des Objektes immer weniger zu trennen.
Im Grunde gibt es heute schon - zu viele innovative (Insel)Lösungen. Nacheinander werden sie jetzt zusammengefügt zu einer ganzheitlichen Lösung. Das ist eine Frage von Quartalen, nicht mehr von Jahren. Dann, und erst dann, wird die digitale Revolution einsetzen. Nicht allmählich und schleichend, sondern wie ein Tsunami, plötzlich und alles und alle mitreißend. Dann gibt es zwei Möglichkeiten: Oben auf der Welle mitschwimmen, oder besser noch, ganz vorne die Richtung mitbestimmen, oder untergehen.
Auf den ersten Blick gibt es heute frei nach dem Motto "anything goes" unheimlich viele Angebote, vom intelligenten Briefkasten bis zur Sprache verstehenden Beleuchtung.
Immobilien haben schon heute smarte Sensoren, von denen die Messwerte für Heizung und Wasserverbrauch jederzeit elektronisch abgefragt und verarbeitet werden können. Effizienz ist nachhaltig und der Nachhaltigkeit gehört die Zukunft. Viele Hausverwaltungen und Assetmanager haben sich über Jahrzehnte eine Arbeitsteilung mit Dienstleistern angewöhnt. Die in den Objekten eingebauten Messgeräte selber auslesen und in einem integrierten Abrechnungsprozess selbst für ihre Mieter abzurechnen, geht mangels Detailwissen dann schon selber nicht mehr. Smart ist das nicht (mehr), sondern ein Schritt in eine wechselseitige Abhängigkeit. Die aber auch wieder ihr Gutes hat.
##Phase 3
Denn die Phase 3 der Digitalisierung wurde damit eingeläutet. Nach der digitalen Fraktionierung der Immobilienbranche, dem immer stärker herausgebildeten Spezialistentum mit babylonischer Sprach- bzw. Digitalisierungsverwirrung wächst jetzt zusammen, was untrennbar sein sollte. Anbieter, die Lösungen aus einer Hand anbieten, wo die Technik genau so in den Hintergrund tritt, wie das beim Smartphone der Fall ist.
Die Immobilienbranche ist auf dem besten Weg zu ihrer eigenen "Weltformel", die alle Anforderungen und Lösungen in sich vereint. Nicht irgendwann, sondern schon sehr bald.
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AutorGerhard Rodler
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