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Diversifizierungschancen bei Fonds und ETFs

Mit Immobillien-ETFs lassen sich konstante Dividendenrenditen anpeilen, vor allem in Zeiten niedriger Zinsen. Aktuelle Studien zeigen, dass Anleger relativ effiziente Portfolios erzielten, wenn sie neben Aktien und Anleihen auch bis zu 25 Prozent in Immobilien anlegten. Der Risikostreuungseffekt wurde insbesondere durch indirekte Investments erzielt, die zumeist selbst breit diversifiziert sind. Hinzu kommt, dass Fonds, die in Immobilienaktien oder in als REITs bekannte Investment­vehikel für Immobilien investieren, mit hohen Wertzuwächsen punkten. Neben der Rendite bietet eine Investition in international investierende Immobilienfonds eine zusätzliche Diversifizierungschance, da sich die Immobilienmärkte weltweit in unterschiedlichen Phasen befinden. Laut einer Analyse des Beratungsunternehmens Finance & Ethics Research (FER) erzielten globale Immobilien-Aktienfonds im Zeitraum August 2013 bis August 2014 eine Rendite von rund 10 Prozent. Andere Regionen wie zum Beispiel Europa und Nordamerika warfen eine Rendite von etwa 18 bzw. 16 Prozent ab. An letzter Stelle des Performancevergleichs befand sich die Region Asien/Pazifik mit einem Wertzuwachs von lediglich 3 Prozent. Wenn man Immobilien-Aktienfonds mit vergleichbaren Fondsarten vergleicht, schnitten diese in dem Betrachtungszeitraum mit etwas mehr als 10 Prozent zwar schlechter ab als Aktienfonds mit knapp 15 Prozent, aber deutlich besser als die Kategorie offene Immobilienfonds, die rund 2 Prozent verloren. Wie der Abbildung auf der nächsten Seite zu entnehmen ist, schnitten Immobilien-Aktienfonds aus den USA mit einer Performance von etwas mehr als 20 Prozent in der Länderbetrachtung am besten ab. Zwischenzeitlich wiesen Immobilien-Aktienfonds allerdings ein durchschnittliches KGV von 28,8 auf. Demgegenüber kämen Branchen wie z. B. Finanzen und Versorger auf KGVs von 14,4 bzw. 16,8, heißt es bei FER. Trotz der guten Performance habe die Kategorie Immobilien in dem Betrachtungszeitraum Abflüsse von 24, Mrd. Euro verzeichnen müssen. Langfristig habe sich das Datenbankvolumen dieser Kategorie von 55 Mrd. Euro im Jahr 2007 bis dato auf über 120 Mrd. Euro gesteigert. Welche Fonds die höchsten Wertzuwächse erzielten, ist der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen. ##Mit Immobilien-ETFs auf regionale Zyklen setzen Seit einigen Jahren ist auch das Segment für Immobilien-Indexfonds rasant gewachsen. Ihre Vorteile scheinen offensichtlich: Sie sind transparent, kostengünstig zu produzieren, Risikofaktoren durch Fehler eines aktiven Fondsmanagers gibt es nicht. Im Unterschied zu den offenen Immobilienfonds, die mit Anlegergeldern Gewerbeimmobilien wie z. B. Bürogebäude, Hotels, Logistikzentren oder Shoppingcenter kaufen, investieren Immobilien-ETFs in Immobilienunternehmen und in sogenannte REITs (Real Estate Investment Trusts). Hinter einem REIT verbirgt sich eine börsennotierte Aktiengesellschaft, die ihre Erlöse vorwiegend aus der Bewirtschaftung von Immobilien – auch Wohnimmobilien – erzielt. REITS peilen konstante Dividendenrenditen an und sind daher für einkommenshungrige Investoren besonders gut geeignet, vor allem in Zeiten niedriger Zinsen. Da REITs stark mit Aktien korrelieren, sollten sich Investoren im Klaren sein, dass sich eine Anlage via Immobilienaktien bzw. ETFs auf Immobilienaktien anders verhält als ein direktes Immobilieninvestment. Dennoch besitzen Immobilienaktien eine Reihe an Vorteilen gegenüber einer Direktanlage. Zum Beispiel sind weder Kredite noch Instandhaltungskosten nötig, zudem sind ETFs wesentlich liquider. Außerdem sollten Anleger beachten, dass hinter Immobilienaktien meist ein Investment in gewerbliche Immobilien steht und nicht Wohnimmobilien, die ein anderes Rendite-Risiko-Profil aufweisen, betont Gordan Rose, ETF-Analyst bei Morningstar. Während in Deutschland REITs ein Schattendasein führen – mit nur drei gelisteten Unternehmen –, ist diese Anlageklasse international seit vielen Jahren eine gängige Form der Immobilienanlage. Immobilien-ETFs sind im Gegensatz zu vielen anderen Investitionsformen in Immobilien höchst liquide, da sie börsentäglich gehandelt werden können. Da das Angebot an ETFs in den vergangen Jahren sprunghaft gewachsen ist, können Investoren ihre Portfolien auch geografisch mit ETFs breit streuen und somit unterschiedliche Zyklen spielen. Wer das regionale Risiko scheut, kann auch in dem am breitesten gefächerten Index, dem MSCI World Real Estate Index, investieren. Dieser bildet die 100 nach Marktkapitalisierung größten Unternehmen der weltweiten Immobilienbranche ab. Gemäß dem Datenanbieter MSCI hat sich der Immobilienindex mit Ausnahme der Jahre 2008, 2011 und 2013 in den vergangenen zehn Jahren zum Teil deutlich besser entwickelt als der Weltindex MSCI World. Auf der globalen Ebene hat sich nach Recherchen von Finance & Ethics der Lyxor FTSE EPRA NAREIT Global Developed Net Total Return Index am besten entwickelt. Der 2010 lancierte und 101 Mio. schwere Indexfonds erzielte dabei in den vergangenen drei Jahren eine Performance von 12,4 Prozent p. a. Neben dem MSCI besitzen viele ETFs auch die Referenzwerte-Indizes von FTSE EPRA/NAREIT oder Stoxx. Da zwischen dem schlechtesten und besten ETF über einen Dreijahreszeitraum 9 Prozent p. a. liegen, sollten Investoren genau auf den Referenzwert schauen, sagt der Morningstar-Experte. Der größte Unterschied läge allerdings in der Auswahl der Unternehmen. In den FTSE EPRA/NAREIT kämen nur Firmen, die mindestens 75 Prozent ihrer Erträge direkt mit Immobilien erzielen, sei es mit der Vermietung, dem Handel oder der Entwicklung. Die Finanzierung von Gebäuden oder das Projektmanagement fielen nicht darunter. Somit schließt der Index börsennotierte Gesellschaften aus, die sich direkt oder indirekt mit dem Kauf von Hypotheken oder Pfandbriefen befassen. Die Stoxx-Indizes erlauben dagegen auch solche Dienstleistungen. Gemäß dem Datenlieferant FTSE belief sich die Gesamt­rendite (Total Return) des EPRA/NAREIT Global in den zurückliegenden 12 Monaten auf 12 Prozent. Investoren, die ihre Investments geografisch streuten, konnten eine Rendite von bis zu 23 Prozent einfahren, wenn sie ausschließlich in den EPRA/NAREIT/UK investierten. Als Vehikel dafür bietet sich der iShares UK Property UCITS ETF an, der laut FER über drei Jahre hinweg der Spitzenreiter bei den passiven Indexfonds mit einer Performance von 15,7 Prozent p. a. war. Der ETF wurde 2007 lanciert und verwaltet 786 Mio. Euro. Die gute Performance des britischen Immobilienmarktes in letzter Zeit rührt daher, dass dieser sich in der Struktur und im Konjunkturverlauf stark vom kontinentaleuropäischen Markt unterscheidet und in der Vergangenheit stärkere Kursschwankungen gezeigt hat. Um diese Entwicklungen zu umgehen, kann ein Investment in den Immobiliensektor unter Ausschluss Englands sinnvoll sein. Dieser Ausschluss kommt auch den Anlegern entgegen, die ein mögliches Währungsrisiko gegenüber dem britischen Pfund begrenzen wollen. Für Investoren, die UK weiterhin übergewichtet sein wollen, bietet sich der EPRA/NAREIT Developed Europe Real Estate UCITS ETF von db x-trackers an. In den vergangenen 12 Monaten legte der ETF um knapp 18 Prozent zu, im Dreijahreszeitraum um 62 Prozent. Etwas schlechter als der UK-Index, aber leicht besser als der globale Index schnitt auch der EPRA/NAREIT/Eurozone ab mit einem Total Return von 14,4 Prozent. Anleger, die europäische Immobilienaktien für aussichtsreich halten, dürften mit dem DBXT FTSE EPRA/NAREIT ETF gut fahren. Dieser ETF bildet die Wertentwicklung bestimmter Aktien in europäischen Industrieländern ab. Der nur knapp zehn Millionen Euro schwere ETF legte in den letzten drei Jahren um rund 60 Prozent zu. Anleger, die weiterhin auf eine Outperformance des amerikanischen Marktes setzen, könnten in den DJ Stoxx Americas 600 Real Estate oder in den FTSE EPRA/NAREIT/US Property Yield Fund investieren. Letzterer bildet weitgehend den FTSE EPRA/NAREIT United States Dividend + Index ab und investiert in höherverzinsliche US-Immobilienaktien und erzielte in den vergangenen drei Jahren eine Performance von 13,03 Prozent p. a. Im Dreijahreszeitraum betrug der Wertzuwachs 47 Prozent. Bei beiden Fonds sollten Anleger das Währungsrisiko einkalkulieren. Wer antizyklisch investieren möchte und weiterhin auf den Boom in Asien setzt, könnte in den DJ Stoxx Asia Pacific 600 Real Estate oder FTSE EPRA/NAREIT/Asia Property Fund von iShares investieren. Obwohl der ETF innerhalb eines Jahres lediglich 1,8 Prozent zulegte, erzielte das Vehikel in der Dreijahresbetrachtung eine Rendite von 46 Prozent. Im Auge behalten sollten Anleger auch die Kosten, denn bei den ETFs fallen vielfältige Gebühren an. Die Management-Gebühren sind dabei das eine. Das andere sind die Gebühren, die beim An- und Verkauf anfallen, die Spreads. «
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© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 03. November 2014 - zuletzt bearbeitet am 14. August 2025


KG
AutorK-H Goedeckemeyer
Tags
Investment
International
Asien
Deutschland
EU
USA
EPRA
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Gordan Rose
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ETF
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