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Das Büro der Zukunft

Smartes Headquarter von Drees & Sommer

Die Baubranche spürt die steigenden Ansprüche an eine ressourcenschonende Arbeitsweise in Folge des Klimawandels deutlich. Diese Herausforderungen wiederum führen die Branche auf die Suche nach nachhaltigen und zukunftsfähigen Lösungen. Eine davon sucht man in einem Baustoff. Im Hause Drees & Sommer ist die Expertise um Wege der Integration von Holz bereits weit vorangeschritten. Das Unternehmen ist sich sicher, Innovation finde nur statt, wenn es ausreichend solide und zu Ende gedachte Lösungen für den Lebenszyklus eines Gebäudes gibt. Ihre Theorien haben sie bei dem neuen Bürogebäude, dem Netto-Plus-Energie-Headquarter OWP12 in Stuttgart, in die Tat umgesetzt. Das Unternehmen nimmt in Sachen Nachhaltigkeit branchenweit eine Vorreiterrolle ein. Cradle-To-Cradle lautet die Devise. Dafür eignet sich der Baustoff ideal, der als Grundbestandteil einer modernen Circular Economy dienen soll. Dabei geht es um Qualität und die Reduktion und Elimination von Schadstoffen. In der Praxis soll im Idealfall bei der neuen kreislauforientierten Wirtschaft die Immobilie so umgesetzt werden, dass bei einem Gebäuderückbau kein Abfall entsteht. Dabei ist es notwendig Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft zu verwenden und auf Regionalität und Wiederaufforstung zu achten. Die Herkunft muss stimmen. Nach dem Motto "practice what you preach" hat Drees & Sommer solche und andere nachhaltige Aspekte beim neuen Hauptquartier in Stuttgart umgesetzt, erklärt CEO Steffen Szeidl. Weil keine Schadstoffe bei den Bauprozessen freigesetzt werden, bleibt auch der typische Geruch eines Neubaus aus. Ein zweiter Trend, der ebenfalls beim Neubau von Drees & Sommer integriert wird, ist jener des modularen Bauens. Bei dem Verfahren werden Bauteile und Modelle bereits in Serie vorgefertigt und Arbeitsschritte in die Halle vorverlegt, was Zeit und Kosten spart. "Ein Gebäude muss man bauen, wie einen Baum. Ganz nach dem Motto: Gesunde Gebäude machen gesunde Mitarbeiter," davon ist Pascal Keppler, Consultant bei EPEA überzeugt. Zu diesem Zweck hat der Tochterzweig eine Website entwickelt, auf die Firmen kostenlos zugreifen können und dort Informationen und Datensammlungen für einen möglichst nachhaltigen Planungsprozess erhalten. Mit einer kostenpflichtigen Version kann der Status und die Möglichkeiten des eigenen Gebäudes ermittelt werden. Bei dem Hauptquartier war das Tool noch nicht fertig, doch bei einem anderen Projekt in Hamburg, dem "Moringa", wurde es bereits eingesetzt. Drees & Sommer leistet nicht nur Pionier-Aufgaben auf dem Sektor Nachhaltigkeit, sondern auch auf dem Feld der Digitalisierung. Christof Göbel, der Network and Digitalization leitet, setzt mit seinem Team diverse digitale Strategien um und arbeitet eng mit Start Ups zusammen. So wird ein Roboter-Hund dafür eingesetzt nachts Baustellen zu kontrollieren. Auch der integrierte PV-Modus verfügt über eine neuartige Machart, die sich in die Struktur der Fassade einfügt und die Energiebalance des Gebäudes reguliert. Das Inhouse-Innovationscenter arbeitet auf Hochtouren, um Optimierungen zu finden. Das Energiemanagement als auch die intelligente Beleuchtung des gesamten Gebäudes werden digital und automatisiert gesteuert, können aber auch bei Bedarf individuell reguliert werden. Nicht nur bei den Inventionen für die Fassade des Smart Buildings war es von Vorteil alle Kernbereiche Inhouse zu haben. Eine erfolgreich gemeisterte akustische Herausforderung bei der Planung des Baus ist die direkte Nähe zur Autobahn. Auch bei Räumlichkeiten lässt sich das Thema Diversität auslegen. Drees & Sommer haben sich viele Gedanken darüber gemacht, wie eine post-pandemische Büro-Situation aussehen und die unterschiedlichen Bedürfnisse der Mitarbeiter erfüllt werden können. So gibt es begrünte Zonen, Ruhezonen, Meeting-Areas, offene und geschlossene Arbeitsbereiche am neuen Arbeitsplatz. Die meisten Mitarbeiter von anderen Standorten wollten in diesem neuen Büro-Konzept arbeiten. Konkret geht es dem Unternehmen darum Hardware, Software, Social Programming und "Soulware" anzubieten und das scheint mit diesem Büromodell geglückt zu sein. Denn neben dem großen Feld der Nachhaltigkeit ist das "Wellbeing" notwendig. Im Jahr 2016, als die Zusammenführung der Unternehmen erfolgte, ging es auch darum, herauszufinden, was der Kern der Identität ist und wie man ihn unter dem Dach ausführen kann. Ganz nach dem Motto "Every user needs a small town" wurden schrittweise die Bedürfnisse des Einzelnen ins Ganze gefügt.

© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 27. April 2022 - zuletzt bearbeitet am 07. Oktober 2024


GA
AutorGudrun Angerer
Tags
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