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Drehscheibe des Bauens
Rasanter technologischer Fortschritt, weltweite digitale Vernetzung, Ressourcenknappheit, demografischer Wandel, die Energiewende – all diese und noch viele weitere Entwicklungen stellen die Baubranche heute auf die Probe. Auf der BAU 2015 stellen Experten aus aller Welt die neuesten Konzepte, Ideen und Projekte vor, um diese Herausforderungen zu meistern.
Für die Baubranche beginnt das Jahr mit einem Highlight. Vom 19. bis zum 24. Jänner 2015 findet in München am Messegelände die größte Baumesse der Welt statt – die BAU 2015. Auf einer Fläche von rund 25 Fußballfeldern präsentieren rund 2000 Aussteller aus über 40 Ländern ihre neuesten Innovationen und Konzepte, von Planung und Architektur über Materialien und Technologie bis hin zu Energiewende und demografischem Wandel. Allerdings haben sich bereits im Vorfeld drei Leitthemen herauskristallisiert: Intelligent Urbanization, Mensch und Gebäude sowie Energie- und Ressourceneffizienz.
##Stadt, Land, Mensch
Städte wachsen und verändern sich zunehmend. Diese Entwicklung wird das 21. Jahrhundert prägen, zumal der Wettlauf um eine ökologisch nachhaltige Zukunft primär in den urbanen Zentren stattfindet. Aus dem Bericht der UN zur Weltbevölkerungsentwicklung von 2012 geht hervor, dass sich bis 2025 rund zwei Drittel der Weltbevölkerung in Städten konzentrieren werden. Hier setzt „Intelligent Urbanization“ an. Planung, Bau und Betrieb müssen gesellschaftlichem Wandel Rechnung tragen. Um dieses Zusammenspiel zu erreichen, müssen Städteplaner langfristige, strategische Ziele setzen, die sich an bereits heute absehbaren Entwicklungen orientieren und künftigen Veränderungen angepasst werden können. Städte müssen als Gesamtsystem gesehen werden – inklusive ihrer Bewohner.
##Lebensraum Büro
Mitteleuropäer verbringen mehr als 80 Prozent ihrer Arbeitszeit in Büros oder anderen Innenräumen. Diese Räume können positive oder negative Einflüsse haben. Einer anforderungsgerechten Gestaltung und Planung des Arbeitsumfeldes kommt daher eine hohe Bedeutung zu. Für das Augentier Mensch steht natürlich die optische Gestaltung des Arbeitsplatzes im Vordergrund. Das Design soll künftig nicht nur gut aussehen, sondern auch an die Nutzer angepasst werden. Das gilt vor allem für das Raumklima. Neue Lüftungssysteme und aufeinander abgestimmte Steuer-, Regel- und Optimierungseinrichtungen haben einen großen Vorteil gegenüber manueller Lüftung. Die passive Nutzung bereits verfügbarer Energien, zum Beispiel durch natürliche Kühlung oder die Nutzung überschüssiger Wärme für ein anderes System, sind die Basis intelligenter Heiz- und Kühlsysteme. Was uns zum dritten Schwerpunkt bringt.
##Energie- und Ressourceneffizienz
Im Umgang mit Ressourcen und Energie sind nachhaltige Lösungen gefragt. Niedrig- und Passivhäuser sind schon State of the Art und der Trend zum Effizienzhaus Plus setzt sich stetig fort. Dabei spielen umweltverträgliche Dämmstoffe eine ebenso wichtige Rolle wie Technologien für das Recycling von Baumaterialien oder minimalinvasive Methoden für die Sanierung von Bestandsbauten. Die Entwicklung neuer aufeinander abgestimmter Fassadenkonzepte und effizienter Energieversorgungsmodelle für Gebäude und Siedlungen ist der nächste konsequente Schritt. Das wiederum kann nur mit neuen Baustofflösungen funktionieren. Hier ein paar der wichtigsten Schwerpunkte:
##Innovative Baustoffe
Aluminium liegt voll im Trend und bietet bereits jetzt anhand vieler Best-Practice-Modelle spannende Anregungen. Europas modernstes Aquarium „Blue Planet“ in Kopenhagen beispielsweise wurde mit einer fließende Hülle aus 1,2 mm dicken Blechen mit einer seewasser- und korrosionsbeständigen Legierung versehen. Da beschichtetes Aluminium keine Schwermetallabwaschungen aufweist, kann das Regenwasser auf den Dachflächen gesammelt und in die Aquarien geleitet werden.
Auch Beton stellt auf der BAU 2015 wieder einen eigenen Schwerpunkt dar. Dazu gehören Möglichkeiten der Betonkernaktivierung, Sichtbeton mit unterschiedlichen Oberflächenbearbeitungen oder auch der offenporige, wasserdurchlässige „Dränbeton“, der besonders als Deckschicht im Straßenbau geeignet ist. Im Gegensatz zur Asphalt- oder Pflasterbauweise lässt sich damit die Versiegelung von Verkehrsflächen vermeiden – somit werden Kanalnetze entlastet und Überschwemmungen gemindert.
Apropos: Durch die Flutereignisse in Süd- und Ostdeutschland hat auch das klassische Bauchemie-Thema Abdichtung erhalten. Die Hersteller präsentieren in München aktuelle Lösungen zur vorbeugenden Abdichtung an der Gebäudeaußenseite (bituminöse Produkte) und für innen, beispielsweise Verbundabdichtungen in Feuchträumen, sowie Produktneuheiten zur direkten Sanierung der geschädigten Bausubstanz, wie etwa Sanierputzsysteme.
Auch die Sanierung im Infrastrukturbereich ist ein wichtiges Thema der Bauchemie und wird in München entsprechende Bedeutung haben. Dies gilt insbesondere für Produkte und Systeme zur Brückensanierung, Straßeninstandsetzung und für den Tunnelbau. Hier könnte eine österreichische Innovation interessant sein: PORR und MC-Bauchemie gewannen erst im Oktober den Innovationspreis am Salzburger Tunneltag mit einer neuartigen Methode, mit der die Erzeugung von Erdbrei für Erddruckschilde verbessert, das Einsatzspektrum erweitert und die Zugabe von Konditionierungsmitteln signifikant mit positiven Auswirkungen auf die Umwelt reduziert wird. Die beiden Unternehmen haben dieses Verfahren bereits zum Patent angemeldet. Die Methode wird auch schon beim Bau des weltweit modernsten Abwassersystems, dem Emscher Projekt, eingesetzt. «
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AutorPeter Stenitzer
Tags
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