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„Dynamisch und sexy“

Die deutsche Hauptstadt hat sich entwickelt, von "arm aber sexy" zu "dynamisch und sexy". Die BUWOG hat sich innerhalb weniger Jahre zum zweitgrößten privaten Wohnbauunternehmen Berlins entwickelt. Und das Wachstum geht weiter, wie Alexander Happ, Geschäftführer der BUWOG in Deutschland, betont - wirtschaftlich und geographisch. [b]Die Immobilienbranche spricht bereits seit Jahren vom Berlin-Hype. Einige Entwickler ziehen sich sogar zurück. Droht der Hauptstadt die Gefahr einer Immobilienblase?[/b] Alexander Happ: Nein, der Hype geht weiter. Berlin erlebt 2015 einen Zuzug von 120.000 Menschen, die Zahl bezieht den Flüchtlingszuzug mit ein. Im Vorjahr waren es 51.000. Die Beschäftigungszahlen steigen, die Wirtschaft wächst. Die rege Startup-Szene bringt viele Besserverdiener in die Stadt, die sich das Preisniveau der Mieten auch leisten können. [b]Bis dato war Berlin eher für billige Mieten bekannt. Eine internationale kreative Szene konnte sich nur deshalb in der Stadt ansiedeln. Kultursenator Tim Renner forderte unlängst bei einer Diskussion, Berlin müsse für eben diese Szene leistbar bleiben. Was sagen Sie als Immobilienentwickler dazu?[/b] Happ: Die vielen privaten Vermieter verzerren in Berlin sehr schnell den Markt. Da, wo der Westen schön ist, ist er zu teuer. Das will sich kaum wer leisten. Einzelne Kieze, wie der Gräfe- oder Schillerkiez in Kreuzberg verzerren ebenfalls mit überteuerten Mieten den Markt. Im Osten lässt sich da viel mehr bewegen. Die Durchschnittsmiete der BUWOG liegt am Weißensee (Anm. d. Red. Liegt im Osten und grenzt an den Trendbezirk Prenzlauer Berg) bei 6 Euro. Wir verfolgen schon länger eine mutige Strategie, weil wir wissen, dass die Stadt der Ostachse entlang wachsen wird. Schöneweide, wo wir uns ein Grundstück im Bezirk Treptow-Köpenick sichern konnten, galt bis vor kurzen als wenig attraktiv. Das Blatt hat sich aber schnell gewendet. Die dort zum großen Teil vorhandene Industriearchitektur zieht ja nicht nur Leute wie Brian Adams an, der sich dort eine Lagerhalle gekauft hat. [b]Welche Wohnformen sollen dort entstehen?[/b] Happ: Auf einem 60.000 m² großen Grundstück planen wir, nach Abschluss der Baurechtschaffung, ein ganzes Stadtquartier mit bis zu 800 Wohneinheiten. Wir gehen da sehr innovativ vor und arbeiten gemeinsam mit dem Planungsamt und dem Investor an einer energieautarken Stadt. Mit dem Projekt "52 Grad Nord" in Berlin Grünau machen wir es ja zum Teil bereits vor. Da entstehen auf 100.000 m² großen Areal, direkt am Langen See in zehn Bauabschnitten bis 2022 etwa 700 - 800 Eigentums- und Mietwohnungen und die dazugehörende Infrastruktur wie Kindertagesstätten. [b]Wer sind die Käufer und Mieter Ihrer Objekte?[/b] Happ: Berlin schafft für viele kreative und leistbare Lebensräume, die es anderswo - vor allem in Deutschland - so nicht gibt. Der Zuzug passiert ja hauptsächlich aus dem eigenen Land. Und ja, natürlich kommen auch viele internationale Käufer hinzu. Spanier, Italiener, viele Israelis. Auch die Nachfrage aus China steigt. Wobei chinesische Berater weniger nach Luxus sonder mehr nach mittelfristigen Anlageobjekten an gereiften Standorten fragen. [b]Was macht die österreichische Immobilienentwickler in Berlin so erfolgreich?[/b] Happ: Die Deutschen haben nach der negativen Erfahrung in den 90er Jahren Berlin sehr lange schlecht geredet. Um 1995 brach der Wohnungsmarkt in Berlin ja total ein und erholt sich erst seit 2006 wieder. Die Stadt war kein Ort, wo seriöse Versicherungen und andere konservative Anleger ihr Geld investieren wollten. Die Österreicher kamen und sahen ein gutes Angebot und eine große Chance. Sie hatten keine Standesdünkel wie die Deutschen. Es liegt sicher auch an der Flexibilität der Österreicher, und dem guten Riecher was die Zukunft betrifft. [cite1]

© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 02. Februar 2017 - zuletzt bearbeitet am 07. Oktober 2024


RK
AutorRomana Kanzian, Redaktionsbüro Berlin
Tags
Wohnen
International
Buwog
Deutschland
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Berlin

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