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Ein SCHWERES Feld
Im vergangenen Jahr konnten die heimischen Makler im Gewerbebereich sowie in den Assetklassen Büro und Retail einige Erfolge verbuchen. Das dürfte heuer wohl nicht möglich sein.
Bevor die Coronakrise nicht nur Österreich, sondern die ganze Welt erfasst hatte, lief das Gewerbe außerordentlich gut. Die Wirtschaftsdaten waren vielversprechend, und das hat sich entsprechend auf den Gewerbeimmobilienmarkt ausgewirkt. Dieser hat sich voriges Jahr als äußerst lebendig erwiesen. Und das ist der Verdienst der heimischen Makler. Allein aus der Vermittlungsleistung lässt sich ablesen, dass es der heimischen Wirtschaft bis dato gut ging, denn entsprechende Gewerbeimmobilien sind gesucht - und vermittelt worden. Im Gewerbebereich - exklusiv Büro und Retail - konnte Otto Immobilien mit rund 1,54 Millionen Euro als Einzelunternehmen dominieren. Neuzugang Adeqat folgt mit fast 970.000 Euro. Arnold Immobilien konnte 894.000 Euro lukrieren. Bei den Verbünden hat sich Raiffeisen Immobilien durchgesetzt. Re/Max hatten mehr als zwei Millionen Euro verbuchen können.
##Problemfelder
Was allerdings die Assetklassen Büro und Einzelhandel betrifft, so wird das heurige Jahr schwierig und mit den einen oder anderen Einbrüchen verbunden sein. Während im Bürosektor in erster Linie die verfügbaren Flächen knapp werden, weil die Neubauleistung im Vorjahr auf einem historischen Tief war und jene Flächen, die 2018 fertiggestellt worden sind, gut vom Markt absorbiert wurden, trifft es den Einzelhandel durch die Coronapandemie besonders hart. Das war im Vorjahr nicht so - denn vor allem die Expansionslust neuer Marken sowie auch im Gastrobereich hatten für zahlreiche Abschlüsse gesorgt, die heuer wohl nicht mehr erzielt werden können. Da drohen einige Verwerfungen.
##Neue Verteilung
Jedenfalls: Größter Büroimmobilienmakler unter den Einzelunternehmen war im Vorjahr Otto Immobilien mit rund 2,33 Millionen Euro - sehr dicht gefolgt von EHL mit rund 2,3 Millionen Euro - die Differenz beträgt nur rund 24.000 Euro. Die ÖRAG dominierte dabei bei den Verbünden mit 2,21 Millionen Euro.
Anderes Bild bei Retailimmobilien. Hier hatte die EHL mehr als eine Million erwirtschaften können, Neuzugang Comfort Austria - ausschließlich spezialisiert auf Retail-Immobilien - hatte mit 750.000 Euro den zweiten Platz erklommen. Auch der Dritte ist ein Neuzugang - die Actice Agent Asset Management, die 510.000 Euro in diesem Segment lukriert hatte. Auch bei den Verbünden zeigt sich eine gewisse Segmentierung - so liegt die ÖRAG hier mit fast 580.000 Euro vorne - und Re/Max Austria verbuchten rund 416.000 Euro. Problematisch im Gewerbebereich werden allerdings Hotels werden, während Lager und Logistik durch das erhöhte Lieferaufkommen während des Lockdown stark nachgefragt werden.
##Düstere Stimmung
Doch gerade im Retailbereich scheint die Stimmung düster. Bis auf den Lebensmittelhandel waren durch den Lockdown alle Einzelhändler hart getroffen, die Umsatzeinbußen sind enorm. Laut aktueller Analyse hatte der österreichische Einzelhandel pro Tag um die 110 Millionen Euro an Bruttoumsatz verloren - für die Bestandgeber hat sich dadurch ebenfalls ein Verlust von rund 200 Millionen Euro im Monat ergeben. Und da wird es schwierig werden - denn es ist damit zu rechnen, dass sich der eine oder andere Einzelhändler entweder aus dem Markt zurückziehen wird oder in die Insolvenz schlittert. Damit wären dann auf einen Schlag wieder sehr viele Shoppingflächen frei, für die es allerdings schwierig sein wird, Nachmieter zu finden, da es ja so gut wie alle Retailer getroffen hatte, genauso wie die Gastronomie. Da wird es eine Kraftanstrengung von Wirtschaft und Politik erfordern, den Retailmarkt wieder anzukurbeln.
##Büroflächenmangel
Weniger schlimm sieht es bei Büros aus, denn diese laufen langsam wieder an: Die Verluste im ersten Quartal haben sich, so Experten, weniger aus der Pandemie ergeben, sondern viel mehr aufgrund des Umstands, dass moderne Flächen derzeit Mangelware sind. Laut Vienna Research Forum sind in diesem Zeitraum nur rund 13.000 m² an Büroflächen vermietet worden, was einem Einbruch von 65 Prozent gleichkommt. Auch hier ist man sich noch nicht sicher, wie sich die Krise auf Büromieter auswirken wird.
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AutorCharles Steiner
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