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Eine klare Faktenlage, bitte um Kenntnisnahme

Das Corona Virus hat aktuell viele Themen in den Hintergrund treten lassen. Das ist manchmal gar nicht so schlecht, denn es hilft möglicherweise, fernab der Öffentlichkeit, seriös über diverse Themen nachzudenken, wie z.B. das Wohnen. Da die Wien-Wahl immer näher rückt und somit wohl schon demnächst die höchste Populismusstufe ausgerufen wird, sollte man die Zeit jetzt nutzen und sich die Faktenlage genau ansehen, um später die Realität nicht aus den Augen zu verlieren: ##Österreichischer Wohnungsmarkt Der österreichische Wohnungsmarkt besteht laut jüngster Publikation der Statistik Austria zu fast 50% aus Eigentum (Häuser & Eigentumswohnungen), der verbleibende Mietmarkt wiederum zu 57% aus Mietwohnungen, die direkt von Gemeinden gehalten werden oder dem gemeinnützigen Wohnungsmarkt zuzurechnen sind. Der Rest (von ca. 20% des Gesamtmarktes) entfällt ca. zur Hälfte (also rd. 10% des Gesamtmarktes) auf Wohnungen im Vollanwendungsbereich des derzeit geltenden MRG. Es besteht daher überhaupt keine Notwendigkeit, gerade den privaten Teil des Marktes mit völlig überzogenen Regelungen weiterhin einzuschränken, sowie ununterbrochenes "Vermieter-Bashing" zu betreiben - das wird die Probleme am Wohnungsmarkt nicht lösen. Vielmehr ist es zur Kenntnis zu nehmen, dass das Erwirtschaften von Renditen zum Wesen einer funktionierenden Volkswirtschaft gehört, was letztlich auch allen zugutekommt, vor allem auch den gewerblichen Betrieben, die gerade im Sanierungsbereich die Auftragnehmer bilden. Insgesamt repräsentiert die Immobilienwirtschaft in Österreich rd. 9,8% der Gesamtwirtschaft. Das ist ein beachtlicher Wert. Es ist daher völlig unlauter, sie aus populistischen Gründen permanent für soziale Probleme verantwortlich zu machen. Noch dazu, wenn die Wohnbau-Förderausgaben 2018 um fast 18% unter dem zehnjährigen Durchschnitt lagen, anstatt diese zu erhöhen, um günstigeren Wohnraum zu schaffen. Fakt ist nämlich, dass in Österreich, laut OECD, weniger als 25 % vom Haushaltseinkommen für Miete und Energie aufgewendet werden müssen. Das ist, international gesehen, sehr günstig. Fakt ist aber auch, dass Studien der EU bereits nachweisen, dass Mietpreisdeckelungen das Angebot an Mietwohnungen schrumpfen lassen. Das bestätigt auch das Institut der deutschen Wirtschaft und fordert eine Aufhebung des deutschen Mietendeckels. ##Zu wenig Wohnraum für sozial Schwache Österreich ist das Land mit der höchsten Dichte an sozialem Wohnbau. Alleine in Wien wohnen über 60 % aller Mieterinnen und Mieter in Gemeinde- und geförderten Mietwohnungen. (In Schweden und Frankreich nur je 12 % und in Polen 5 %). Wenn sozial schwache Menschen, bei der europaweit höchsten Anzahl von bezuschussten Mieten durch die Allgemeinheit, keine für sie leistbare Wohnung finden können, dann kann im System etwas nicht richtig laufen und dafür sind nicht die privaten Vermieter in Geiselhaft zu nehmen. Es wäre lobenswert, wenn PolitikerInnen aller Couleurs sich diese Faktenlage zu Herzen nehmen würden, noch bevor sie im kommenden Wahlkampf ihre Parolen zum Wohnen verkünden.
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© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 01. April 2020 - zuletzt bearbeitet am 07. Oktober 2024


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AutorWolfgang Louzek, Präsident des Verbands der institutionellen Immobilieninvestoren
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