immomedien.at
/ Lesezeit 3 min
EINE STÄNDIGE ANPASSUNG IST NOTWENDIG
Thomas Maldet, Geschäftsbereichsleiter der Aufzugstechnik beim TÜV, spricht mit dem Immobilien Magazin über die Herausforderung bei der Datensammlung, die Schnittstellenproblematik und warum sich Normen ständig verändern.
##Immobilien Magazin: Das Internet of Things zieht immer mehr in den Aufzugsbereich ein. Welche Herausforderungen entstehen damit bei der Aufzugswartung?
Thomas Maldet: Einerseits sollen die von den Anlagen und Komponenten zur Verfügung gestellten Daten die Wartung vorbeugend und zielgerichteter machen. Andererseits wird es eine Herausforderung für die Wartungsunternehmen, die Daten auch richtig zu interpretieren, da bis dato diesbezüglich kaum Erfahrungswerte zur Verfügung stehen. Ob diese Art der Wartung und die daraus resultierenden Reparaturen letztendlich zu einer Kostenersparnis für die Betreiber sowie zu einer höheren Verfügbarkeit der Anlagen führen werden, wird sich zeigen.
##IM: Wie kann gewährleistet werden, dass die von den Aufzugsherstellern gesammelten Daten auch Serviceanbietern zur Verfügung stehen? Gibt es eine Schnittstellenproblematik im Aufzugsbereich?
Maldet: Hier gibt es noch einiges zu tun. Die gerade auf den Markt kommenden "monitoring devices", die eben vorbeugende Wartung bzw. Reparatur ermöglichen sollen, haben keine gemeinsamen Schnittstellen oder Protokolle. Die jeweiligen Daten stehen damit nur dem entsprechenden Anbieter zur Verfügung. Themen wie "Wem gehören die Daten?" und "Muss es eine allgemein zugängige Schnittstelle geben?" müssen wie in allen technischen Bereichen durch Normung und Gesetzgebung geregelt werden.
##IM: Der Aufzug gilt als sicherstes Fortbewegungsmittel der Welt. Trotzdem kommen immer neue Normen dazu. Verstehen Sie, dass manche eine Überregulierung im Aufzugsbereich sehen?
Maldet: Der Stand der Technik entwickelt sich ständig weiter. Die Erfüllung der in den europäischen und nationalen Gesetzen geforderten "Grundlegenden Sicherheits- und Gesundheitsschutzanforderungen" kann unter anderem dadurch sichergestellt werden, dass man bei der Konstruktion Normen einhält. Eine andere Methode ist der Nachweis der Einhaltung dieser Anforderungen durch Analysen der Gefährdungssituationen und daraus Ableitung von technischen Maßnahmen. Letztendlich hinkt die Normung der technischen Weiterentwicklung immer etwas hinterher, da Innovationen in den Normen im Vorhinein natürlich nicht abgebildet werden können. Aus diesem Grund sind stetige Anpassungen der Normen notwendig. Das Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung steigt stetig. Man erwartet sich selbstverständlich, dass eine - meist öffentlich zugängliche - Aufzugsanlage sicher ist, und zwar in dem Sinne, dass alle eventuell denkbaren Gefahrensituationen soweit wie möglich ausgeschaltet sind. Da es hier einen ständigen Erkenntnisgewinn gibt, ist auch eine ständige Anpassung der Vorschriften notwendig.
##IM: Wie werden die Mitarbeiter über die technischen und rechtlichen Neuheiten auf dem Laufenden gehalten?
Maldet: Beim TÜV AUSTRIA betreiben wir eine sogenannte Erstprüfstelle und eine Schulungsabteilung. Diese Abteilungen befassen sich intensiv mit neu auf den Markt kommenden Produkten sowie neuen Gesetzen und Normen. Daraus werden entsprechende Schulungen abgeleitet. Neben körperlichen Schulungen setzen wir seit einiger Zeit auch auf das Instrument des E-Learnings.
##IM: Am 16. Mai findet zum 18. Mal der TÜV AUSTRIA Aufzugstag statt. Was erwartet dort die Teilnehmer?
Maldet: Neben den schon traditionellen Themen betreffend Neuerungen im Aufzugswesen und in Normung und Gesetzgebung liegt heuer ein besonderer Fokus auf dem Thema Digitalisierung, die in die Aufzugswelt soeben Einzug hält. Ein Beitrag wird sich mit dem Thema befassen, welche Konzepte es gibt, damit man ein Eindringen in die Steuerung und in Komponenten von außen wirkungsvoll verhindert. Hacker dürfen nicht die Chance haben, den Aufzugsbetrieb zu beeinflussen. Wie immer ist die Veranstaltung, die erstmals im Museumsquartier stattfindet, eine ausgezeichnete Gelegenheit, um zu netzwerken.
Registrieren. Weiterlesen. Vorteile genießen.
Egal ob Sie exklusive Artikel, ein Unternehmensprofil anlegen oder Applikationen wie unser interaktives Firmenbuch nutzen wollen. Wir haben garantiert das richtige Abo-Paket für Ihre Zwecke parat.
Ihre Vorteile
- Erstellen eines ausführlichen Personenprofils
- Testweise 3 Immobilien Magazin Printausgaben
- Lesezeichen für Artikel, Jobs und Events
- Erstellen von Pressemitteilungen, Events und Jobs
- Erstellen eines ausführlichen Firmenprofils
- Schalten Sie über unsere Abonnements weitere Funktionen frei und erhalten Sie den vollen Zugang zu allen Artikeln!
Pro Abo
120,- € / Jahr exkl. MwSt.
Unlimitierter Zugang zu allen Leistungen inkl. 5 Personen Abos
Vorteile entdeckenPremium Abo
1.200,- € / Jahr exkl. MwSt.
Erstellen Sie Ihr ausführliches Personenprofil, Zugang zum digitalen Immobilien Magazin
Vorteile entdeckenR
AutorRedaktion
Tags
Weitere Artikel