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Erfreulicher Jahresausklang 2012 für Immobilienaktien
Unser Rückblick auf das abgelaufene Börsenjahr 2012 ist diesmal durchwegs positiv.
Nach der Kurserosion 2011 konnte der ATX um knapp ein Viertel zulegen und schloss bei rund 2,400 Punkten. Auch der IATX entwickelte sich im Gleichklang und konnte sogar den EPRA-Index knapp schlagen. Die Gewinnliste der heimischen Immobilienaktien wird von der Immofinanz angeführt mit einem Plus von 40 Prozent, gefolgt von der CA Immo mit rund 30 Prozent. Am schwächsten mit einem Anstieg von acht Prozent entwickelte sich die S Immo,der Siegerwert 2011.
Diese Kursanstiege spiegeln sich auch in höheren Bewertungsniveaus wider. Die Abschläge auf den Buchwert schrumpften von 44 Prozent 2011 auf rund 30 Prozent 2012. Damit liegen wir im Vergleich zu Westeuropa mit Notierungen knapp unter bzw. über Buchwert immer noch günstig. Im Vergleich zu berücksichtigen ist jedoch die höhere Profitabilität der westeuropäischen Player, die auch teilweise eine höhere Dividendenrendite bieten. Wir denken, dass die Dividendenrendite für die Investoren auch 2013 ein wichtiges Thema sein wird. Für den ATX liegt diese mit rund 3,3 Prozent beim doppelten der zehnjährigen österreichischen Staatsanleihen. Unter den Immowerten sticht besonders die Immofinanz hervor und rangiert mit einer erwarteten Dividendenrendite von rund 4,5 Prozent unter den Top Drei-Dividendenwerten im ATX.
Was wird die Anleger 2013 jedoch erwarten? Obwohl wir nach den Anstiegen zu Jahresende nun durchaus eine Konsolidierungsphase sehen könnten, bleiben die Aktienmärkte im risikofreudigen Modus. Der jüngste Anstieg bei den Renditen und die Umschichtung von Mitteln in risikoreichere Assetklassen mit höheren Returns wirken unterstützend. Schwachpunkt bleibt das derzeit noch niedrig angesetzte Gewinnwachstum, das die Bewertungen nach oben hievt. Relativ zu historischen Niveaus bieten die Aktienmärkte jedoch immer noch attraktives Aufwärtspotenzial. Wir sehen uns jedoch schon näher am Punkt angekommen, an dem sich verbessende Fundamentaldaten letztlich als Markttreiber benötigt werden. In Summe sollten die Märkte trotz der schönen Performance im angelaufenen Jahr weiteres Potenzial nach oben haben aufgrund des nach wie vor attraktiven Bewertungsniveaus.
Trotz der stillen Jahreszeit war es um unsere Immos im Dezember gar nicht leise. Allen voran ließ die conwert mit der Ankündigung einer großen Übernahme in Deutschland aufhorchen. Der Zinshausspezialist wird sich mit circa 60 Prozent am deutschen Wohnimmobilienunternehmen KWG beteiligen, das 9.700 Wohneinheiten bewirtschaftet. Damit wächst das conwert-Portfolio um rund zwei Drittel auf 24.500 Einheiten. Die Transaktion wird ungefähr zu gleichen Teilen aus Barmitteln und eigenen Aktien der conwert finanziert. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Zusätzlich wird dem Verkäufer das Recht eingeräumt, innerhalb von drei Jahren eine Million conwert-Aktien zum Preis von je zehn Euro zu erwerben. Um diese Option bedienen zu können, startete conwert bis Ende März ein Aktienrückkaufprogramm bis zu 2,5 Millionen Aktien. Stavros Efremidis, Vorstandssprecher der KWG, soll künftig als geschäftsführender Direktor von conwert das Deutschland-Geschäft verantworten. Die Transaktion gefällt uns strategisch sehr gut, vor allem der Kaufpreis bezogen auf den Quadratmeter von 620 Euro ist sehr günstig. KWG bilanziert auch sehr profitabel. Dass für den Kauf auch zum Großteil eigene Aktien verwendet werden, macht zusätzlich Sinn. Der bevorstehende Aktienrückkauf wird wohl den Kurs deutlich positiv beeinflussen. Wir sehen die Transaktion in Summe klar positiv für conwert.
Auch die Immofinanz sieht sich nach geeigneten Wohnimmobilienportfolios in Deutschland um, um diese mit dem BUWOG-Portfolio zu verschmelzen und eventuell separat zu listen. Öffentlich bekannt geworden ist das Interesse an der bayrischen GBW, die mehrheitlich der BayernLB gehört, welche zu einem Verkauf verpflichtet ist. Hier ist der Verkaufsprozess im Gange, wobei es laut Medienberichten eine Vielzahl von Interessenten gibt. Sonst erlitt die Immofinanz-Aktie nach Vorlage der Q2-Zahlen einen kleinen Dämpfer, da die bisherige EBITDA-Guidance von 600 Millionen Euro für heuer auf rund 500-540 Millionen Euro abgesenkt wurde. Hauptgrund sind zeitliche Verzögerungen beim Shoppingcenter-Projekt Goodzone in Moskau.
Der Eröffnungstermin wurde auf Herbst 2013 verschoben, wodurch der Immofinanz Aufwertungsgewinne aus der Fertigstellung sowie Mieteinnahmen entgehen. Auf die Dividendenziele von 0,15 Euro für heuer und 0,20 Euro nächstes Jahr hat dies jedoch keine Auswirkungen. «
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AutorMartina Valenta – Immobilienaktienanalystin der Erste Group
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