Es geht nach oben

Warum für Johann Bösch, Direktor Field Quality Schindler Aufzüge und Fahrtreppen GmbH, Qualität an erster Stelle steht und ob er selber überhaupt noch mit einem Aufzug fährt, verrät er im Interview mit Jakob Barnes. [b]Sie führen seit ca. 30 Tagen den Bereich Field Quality als Mitglied der Geschäftsleitung, blicken aber auf über 30 Jahre Erfahrung in der Aufzugsbranche zurück. Welche Positionen haben heute den größten Einfluss auf Ihren aktuellen Wirkungsbereich? [/b] Bösch: Die Basis für mein Qualitäts- und Sicherheitsdenken wurde sicher in meiner Zeit beim TÜV Austria als Aufzugsprüfer und QM-Auditor gelegt. Den Einfluss von Qualität und Sicherheit auf die Benutzenden von Aufzügen und deren unmittelbare Auswirkung auf das betreuende Unternehmen durfte ich dann in über zehn Jahren als Geschäftsführer der Doppelmayr Aufzüge AG verinnerlichen. Hier war ich als „Playing Captain“ sowohl für das Qualitätsmanagement als auch für alle Sicherheitsfragen zuständig und in direktem Kontakt mit den Kunden interaktiv an allen Verbesserungen beteiligt. Der dritte Einflussbereich ist meine langjährige aktive Teilnahme im Normenausschuss für Aufzüge im Austrian Standards Institute sowie die ebenfalls langjährige Tätigkeit als Experte im Rahmen der Akkreditierung Austria. Diese Summe an Erfahrung aus Theorie und Praxis werde ich jetzt in meiner neuen Aufgabe intern im Unternehmen und damit auch direkt im Interesse unserer Kundinnen und Kunden einbringen. [b]Was können sich die Kunden der Schindler Aufzüge und Fahrtreppen GmbH unter Field Quality genau vorstellen?[/b] Bösch: Im Bereich Field Quality wurden folgende Bereiche zusammengeführt: Qualitätsmanagement, Produktsicherheit, Training für Monteure und Servicetechniker, Field Experts – die schnelle Eingreiftruppe mit Spezialisten, falls „gar nichts mehr geht“, Technisches Training für alle technisch tätigen Mitarbeitenden vom Vertrieb bis zur Übergabe an den Kunden, und Umsetzung von Normen und gesetzlichen Vorgaben. [b]Wie werden ihre Kunden den Bereich Field Quality in Zukunft wahrnehmen?[/b] Bösch: Die Kunden sollen primär die Auswirkungen des Bereichs und nicht den Bereich selber wahrnehmen. Schindler strebt an, die bestausgebildeten Monteure, Servicetechniker und Projekttechniker der Branche zu haben, um bestmögliche Qualität der Produkte und der Dienstleistung bieten zu können. Die Auswahl und der Einsatz von Komponenten erfolgen nach Kriterien der weltweit geltenden Schindler Standards. Diese sind noch höher als die nationalen bzw. europäischen Normen angesetzt. Für die Umsetzung dieser Anforderungen dient „Field Quality“ als interner Dienstleister für die operativen Bereiche. [b]Wie sieht Ihre Zusammenarbeit mit Institutionen wie dem TÜV etc. aus?[/b] Bösch: In dieser Funktion fällt mir auch die Aufgabe als Kontaktstelle zu Prüf- und Inspektionsstellen sowie den Aufzugsprüfern in Österreich zu. Gerade bei der anstehenden Umsetzung der neuen Aufzugsrichtlinie verbunden mit neuen Europäischen Normen der Serie EN 81 in den kommenden zwei Jahren ist der Kontakt zu diesen Stellen besonders wichtig, um für Österreich einheitliche Vorgangsweisen und Interpretationen sicherzustellen. Dies gilt ebenfalls für Modernisierungen von alten Aufzügen, nachdem die landesrechtlichen Rahmenbedingungen nicht in allen Bundesländern gleich sind und sich sogar von bundesrechtlichen Vorgaben unterscheiden. [b]Wann sind Sie das letzte Mal mit einem Aufzug gefahren?[/b] Bösch: Heute in der Früh. Danke für das Gespräch. «