Immomedien
immomedien.at
 / Lesezeit 3 min

ES TUT SICH WAS IM WOHNBAU

In den kommenden Jahren werden österreichweit wieder Tausende Wohneinheiten fertiggestellt. Ein Überblick über die Wohnprojekte Österreichs. Was die Projektpipeline für den Wohnbau betrifft, so entstehen in den kommenden zwei bis drei Jahren Tausende Wohneinheiten. Besonders in den Ballungsräumen ist Wohnraum mittlerweile knapp, der Zuzug hoch. Allerdings: Wenn man sich die aktuellen Marktstudien in Österreich ansieht, sind es immer noch zu wenige, um die Nachfrage abdecken zu können. ##Rekordniveau Der aktuelle Wohnmarktbericht von EHL Immobilien bestätigt, dass der Neubau von freifinanzierten Wohnungen derzeit auf einem Rekordhoch angelangt ist: Noch nie befanden sich derart viele Großprojekte im Bau wie in diesem Jahr. Alleine in Wien sollen heuer rund 8.500 Wohnungen fertiggestellt werden, einPlus von sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr. Aber es gibt einen limitierenden Faktor, nämlich die immer höheren Baukosten. Diese liegen bei manchen Projekten sogar bei etwa 20 Prozent über den üblichen Preisen. Grund dafür ist, dass Handwerker mittlerweile Mangelware sind und bei dem derzeitigen Volumen damit auch teuer. Hinzu kommt noch, dass auch die Grundstückspreise massiv angezogen haben. Diese Kombination droht zunehmend zu einer Investitionsbremse für den freifinanzierten Wohnbau zu werden. Nur: Ohne den freifinanzierten Wohnbau wird der Bedarf an Wohnraum nicht gedeckt werden können, da sind sich alle Experten einig. Woran es besonders fehlt, sind übrigens Wohnungen für Ein-Personen-Haushalte. Einer aktuellen Studie der Wiener Fachgruppe der Immobilien- und Vermögenstreuhänder in der Wirtschaftskammer hätten in Wien nur 17 Prozent der Wohnungen eine entsprechende Singlegröße, es gibt aber 43 Prozent Singlehaushalte. Zu wenige passende Wohnungen angesichts der Tatsache, dass Wien einerseits eine Studentenstadt ist, andererseits mittlerweile sehr viele Senioren alleine leben und auch Menschen nach einer Trennung oder gar Scheidung eine geeignete Wohnung benötigen. Die klare Forderung von Fachgruppenobmann Michael Pisecky: "Singlewohnungen sind in Wien sehr gefragt, extrem knapp und daher vergleichsweise teuer. Viele Singles müssen auf größere Wohnungen ausweichen, was aufgrund des Plus an Wohnfläche höhere Miete und Betriebskosten bedeutet. Wien braucht deshalb dringend Initiativen für kleinere Wohnungen." ##Umdenken bei Bauträgern Denn der Mangel an passenden Singlewohnungen erstreckt sich auf alle Segmente - egal ob es sich um Gemeinde-, Genossenschafts- oder private Wohnungen handelt. Weil ein Umbau aber im Bestand für den Eigentümer sehr teuer und oftmals unrentabel ist, hofft Pisecky einerseits auf den Neubau, andererseits auf steuerliche Anreize, damit eine Adaption auf Bestandsgebäude überhaupt finanziell darstellbar ist. Und hier gibt es zumindest bei einigen Projekten (die hier auch dargestellt sind) einen Lichtblick. Sehr viele neue Wohnungen tragen dem Bedarf an Singlewohnungen bereits Rechnung und werden in Größen zwischen 45 und 65 Quadratmetern gebaut. Fehlt nur noch eines, um den Bau von Wohnungen noch weiter anzukurbeln: Nämlich, dass die Politik die Rahmenbedingungen so setzt, dass sich der Bau - vor allem im freifinanzierten Bereich - auch rechnet. Es müssen also Grundstücke mobilisiert werden - besonders jene der öffentlichen Hand, die doch eine beachtliche Landbank besitzt, jedoch aktuell nur 4.000 Gemeindewohnungen baut. Und natürlich muss die teilweise starke Überregulierung bei den Normen gemindert werden. Was heißt das allerdings für die aktuellen Projekte? Ganz klar ersichtlich ist in diesem Zusammenhang, dass die Wohnungsgrößen mittlerweile tatsächlich an den Marktgegebenheiten angepasst werden. Wenn man sich die Exposees der aktuellen Projekte in Österreich ansieht, dann sieht man verstärkt Wohnungsgrößen ab 40 Quadratmeter, über 70 Quadratmeter sind mittlerweile deutlich weniger geworden. ##Markt erkannt Das wirkt sich aber auch durchaus positiv auf das Preisniveau der Wohnungen aus. Laut Pisecky sind Wohnungen bis 700 Euro pro Quadratmeter sehr schnell vom Markt, während Einheiten ab 1.000 Euro deutlich längere Verwertungszeiten aufweisen. Denn oftmals wird von der Politik vollmundig die Forderung erhoben, es müsse mehr leistbarer Wohnraum her - Eintrittsmöglichkeiten in Gemeindewohnungen sind aber schwierig, weswegen Menschen mit geringerem Einkommensniveau zunehmend auf den freifinanzierten Bereich ausweichen müssen. Da scheint aufgrund der prall gefüllten Pipeline und der etwas niedrigeren Wohnungsgrößen der private Bauträger massiv auszuhelfen und leistbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen.
Immomedien

Registrieren. Weiterlesen. Vorteile genießen.

Egal ob Sie exklusive Artikel, ein Unternehmensprofil anlegen oder Applikationen wie unser interaktives Firmenbuch nutzen wollen. Wir haben garantiert das richtige Abo-Paket für Ihre Zwecke parat.

Ihre Vorteile

  • Erstellen eines ausführlichen Personenprofils
  • Testweise 3 Immobilien Magazin Printausgaben
  • Lesezeichen für Artikel, Jobs und Events
  • Erstellen von Pressemitteilungen, Events und Jobs
  • Erstellen eines ausführlichen Firmenprofils
  • Schalten Sie über unsere Abonnements weitere Funktionen frei und erhalten Sie den vollen Zugang zu allen Artikeln!

PRO Abo monatlich

20,- € / Monat exkl. MwSt.

Vorteile entdecken

Pro Abo jährlich

120,- € / Jahr exkl. MwSt.

Unlimitierter Zugang zu allen Leistungen inkl. 5 Personen Abos

Vorteile entdecken

Networking Pro AddOn

584,- € / Jahr exkl. MwSt.

Vorteile entdecken

Premium Abo

1.200,- € / Jahr exkl. MwSt.

Erstellen Sie Ihr ausführliches Personenprofil, Zugang zum digitalen Immobilien Magazin

Vorteile entdecken

© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 02. Juli 2018 - zuletzt bearbeitet am 07. Oktober 2024


CS
AutorCharles Steiner
Tags

Weitere Artikel

Immomedien
Informiert bleiben.

Treffen Sie eine Selektion unserer Newsletter zu buildingTIMES, immoflash, Immobilien Magazin, immo7news, immojobs, immotermin oder dem Morgenjournal

Jetzt anmelden

© Cachalot Media House GmbH - Alle Rechte vorbehalten