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Es wird ernst beim Brexit

Nach der Rede von Premierministerin Theresa May, die sich für einen harten Brexit ausspricht, reagieren die ersten Unternehmen: Geldinstitute sehen sich bereits außerhalb Großbritanniens um. Die große Chance für Frankfurt? Es wird wohl doch ein harter Brexit werden, geht es nach der britischen Premierministerin Theresa May. Heißt: Raus aus dem Binnenmarkt und raus aus der Zollunion. Viel lieber will man sich die Modalitäten zum Austritt Großbritanniens aus der EU mit umfassenden Freihandelsverträgen aushandeln. Das hat bereits jetzt spürbare Folgen - und zwar für den Finanzstandort London. Großbanken wie Goldman Sachs denken bereits laut darüber nach, rund 1.000 Arbeitsplätze nach Deutschland zu verlegen und dafür die Anzahl der Mitarbeiter in London auf 3.000 zu halbieren. Andere zieht es zu anderen Standorten in die EU. Fraglich ist allerdings, ob Wien - immerhin sehr gut gelegen zwischen den ost- und westeuropäischen Staaten - vom großen Brexit-Kuchen mitnaschen kann. Potenzial gebe es: 2017 erfährt die zuvor sehr niedrige Neuflächenproduktion im Bürosektor mit mehreren Projektabschlüssen eine deutliche Kurve nach oben. Frankfurt wird dabei eher zum Zug kommen und wird auch explizit von Goldman Sachs und anderen Banken genannt - immerhin ist die Hessenmetropole ohnehin schon jetzt ein internationaler Finanzstandort. Für den interessiert sich auch die Bankengruppe Lloyds. Auch sie will einige Geschäftsfelder nach Frankfurt verlagern. Damit dürfte das sowieso schon hohe Preisniveau bei Büroimmobilien weiter steigen. Ohnehin rollt in Frankfurt der Rubel respektive der Euro: 2016 konnte das Transaktionsvolumen erneut um mehr als zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr zulegen. Und auch die Bautätigkeit in den für die Brexit-Flüchtlinge relevanten Stadtteilen Frankfurt zieht deutlich an: 228.000 m² werden im Bankenviertel, Westend und Innenstadt derzeit produziert. Auch andere Banken ziehen mit, wollen auf Standorte innerhalb der EU ausweichen. HSBC, die ohnehin schon in Frankreich eine Geschäftsbank besitzt, will 20 Prozent des Handelsgeschäfts nach Paris verlagern. Wieder nix mit Wien. Schade.

© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 20. Januar 2017 - zuletzt bearbeitet am 07. Oktober 2024


CS
AutorCharles Steiner
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