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„Es gibt in Wien nur eine Stadtteilentwicklung”
Mit dem Vorstand der Value One AG, Andreas Köttl, sprach Gerhard Rodler, warum er in Wien nur eine einzige Stadtteilentwicklung und wo er die Grenzen der Nachhaltigkeit sieht.
[b]Mit dem Viertel Zwei ist der IC Projektentwicklung ein „großer Wurf“ geglückt. Was sind die entscheidenden Faktoren für die Schaffung einer ganz neuen Toplage?[/b] Entscheidend ist, ein klares Bild vom Entwicklungsergebnis zu haben, von Anfang an diesen „großen“ Wurf als Ziel vor sich zu haben und schließlich dieses Ziel in jedem Detail präzise umzusetzen.
Es kommt immer auf das Zusammenspiel von einem solchen visionären Leitgedanken und dessen konsequenter und professioneller Realisierung an. Das eine kann ohne das andere nicht erfolgreich sein. Was die beiden Elemente verbindet, sind die externe und interne Kommunikation.
[b]Was war Ihre Rolle dabei?[/b] Wir beide haben als Vorstände der Value One Holding eine Aufgabenverteilung. Während Michael Griesmayr sich neben der Finanzierung auf Produktentwicklung und Marketing fokussiert, und damit mehr Außenwirkung hat, liegen als Schwerpunkte bei mir das Viertel zwei plus als Gesamtvorhaben, der Bereich Investoren und Transaktion und natürlich mein Herzensthema, die Nachhaltigkeit. Ich denke, dass wir einander sehr gut ergänzen, das hat sich in den letzten zehn Jahren hervorragend eingespielt.
[b]Ist eigentlich noch Platz in Wien für weitere derartige „am Reißbrett“ entwickelte neue Stadtteile wie das Viertel Zwei in Wien?[/b] Es gibt für mich nur eine einzige Stadtteilentwicklung, in Wien, Österreich und auch Mitteleuropa, die diesen Namen wirklich verdient, und das ist Viertel Zwei und in dessen Fortsetzung Viertel zwei plus.
Durch das Zusammenspiel von Wohnen und Büro entsteht etwas Einzigartiges, ein Stadtteil mit eigener Identität. Das Bedürfnis, gerade im Viertel Zwei wohnen und/oder arbeiten zu wollen, wird uns ein weiteres Mal erfolgreich machen.
[b]Wie sehr kann und darf man bei Büroflächen, die auf einen Zeitraum von vier, höchstens fünf Jahrzehnten ausgelegt sind, von „Nachhaltigkeit“ sprechen?[/b] Wir haben uns leider viel zu sehr daran gewöhnt, in kurzfristigen Nutzungszyklen zu denken.
Was nicht mehr passend oder zeitgemäß erscheint, wird weggeworfen, vernichtet, im besten Falle recycelt, gleich ob das jetzt IT, Gegenstände des täglichen Bedarfes, Autos oder auch Immobilien betrifft. Wie sich das auf den Ressourcenverbrauch auswirkt, darauf muss ich hier nicht weiter eingehen. Wenn wir es bei der Immobilie schaffen, dass sie auch in Jahrzehnten noch „funktioniert“ und sich geänderten Bedürfnissen anpassen kann, dann hätten wir im Sinne der Nachhaltigkeit gewonnen. Flexible Grundrisse und zukunftsweisende Haustechnikkonzepte und dezentrale Energielösungen können hier zum Beispiel Entwicklungen in Richtung modernere Bürokonzepte und Änderungen am Energiemarkt vorausdenken und damit die üblich angesetzten Nutzungsdauern und die langfristige wirtschaftliche Verwertbarkeit durchaus verlängern – bevor ein Gebäude „zum alten Eisen“ gezählt wird.
[b]Wo sind die wirtschaftlichen Grenzen von nachhaltigem Projektentwickeln und Bauen?[/b] Die wirtschaftlichen Grenzen liegen dort, wo der Kunde den Vorteil der Nachhaltigkeit nicht mehr sieht. Wenn Gebäudetechnik zu komplex gerät, die Nutzungsvorgaben zu strikt und bevormundend werden und der wirtschaftliche Vorteil der Nachhaltigkeit wie zum Beispiel niedrigere Energie- bzw. Betriebskosten in zu weite Ferne rücken und nicht mehr spürbar sind, dann hätten wir als Entwickler bei der Produktentwicklung übers Ziel hinausgeschossen.
Die Grenze ist nicht leicht zu ziehen, denn wir müssen nicht nur unsere Kunden gut kennen, sondern auch antizipieren, was sie in zwei Jahren wollen werden – denn so lange dauert der Vorlauf in der Immobilienproduktentwicklung. Ich denke, dass es hier sehr auf die „Erlebbarkeit“ von Nachhaltigkeit ankommen wird. «
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AutorGerhard Rodler
Tags
Markt
Andreas Köttl
Value One Holding
IC Projektentwicklung
Interview
Stadtteilentwicklung
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