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Europas Immobilien verbessern Effizienz

Fortschritte in Deutschland und Österreich

Der europäische Gebäudebestand wird energieeffizienter – doch die Fortschritte bleiben ungleich verteilt. Das zeigt der aktuelle Deepki Index 2025. Die Auswertung basiert auf Echtdaten von über 400.000 Immobilien in sechs europäischen Ländern, darunter Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Spanien und die Benelux-Staaten.

Der Bericht misst die tatsächliche Energieintensität in verschiedenen Assetklassen und dient als europaweiter Benchmark für nachhaltige Immobilienperformance. „Der Deepki Index ist weit mehr als nur ein Tool – er ist das Referenzinstrument, das die Branche braucht, um Ambitionen in konkrete Maßnahmen zu übersetzen“, sagt Sandrine Fauconnet, ESG-Spezialistin bei Stoneweg.

Laut Deepki konnte die Energieintensität des europäischen Immobilienbestands seit 2022 in den meisten Sektoren reduziert werden. Besonders stark fiel der Rückgang in der Logistik (-20 %), im Bürobereich (-16 %) und im Gesundheitswesen (-13 %) aus. Der Wohnsektor verzeichnete ein Minus von 12 %, während Hotels als einzige Kategorie einen Anstieg von 18 % meldeten – bedingt durch die Rückkehr der Auslastung auf Vor-Pandemie-Niveau.

Im Einzelhandel zeigt sich nach einem volatilen Verlauf eine Stabilisierung: Nach einem 14-prozentigen Anstieg zwischen 2023 und 2024 sank der Verbrauch heuer wieder um neun Prozent – und liegt nun fast auf dem Niveau von 2022.

Besonders Deutschland weist deutliche Fortschritte auf. Die Energieintensität im Bürosegment sank binnen drei Jahren um 26 %, im Logistikbereich um 21 %. Auch der Vergleich zum Vorjahr fällt positiv aus: Büros verbrauchen sieben, Logistikimmobilien elf Prozent weniger Energie als 2024. Diese Entwicklung führt Deepki auf verstärkte Sanierungsinvestitionen, veränderte Nutzungsgewohnheiten und konjunkturelle Abkühlung zurück.

Trotz dieser Fortschritte bleibt der Weg zum Pariser Klimaziel weit. „Die Ergebnisse zeigen zwar eine Verbesserung, doch der Fortschritt ist fragil und stark von externen Faktoren abhängig – nicht von strukturellen Veränderungen“, betont Vincent Bryant, CEO und Mitgründer von Deepki. „Das eröffnet Chancen für Eigentümer und Investoren, Nachhaltigkeit gezielt mit finanzieller Performance zu verbinden – etwa durch niedrigere Leerstände und höhere Wertstabilität.“

Auch für Österreich liefert der Index wichtige Impulse: Obwohl das Land nicht Teil der diesjährigen Länderauswertung ist, gelten die Erkenntnisse als richtungsweisend. Österreichs Immobilienmarkt weist dank hoher ESG-Standards und Förderstrukturen günstige Voraussetzungen auf, doch der Sanierungsdruck bleibt hoch – insbesondere bei Bestandsgebäuden und Nichtwohnimmobilien. Die Deepki-Daten deuten darauf hin, dass Brown-to-Green-Investments und ESG-Reporting künftig entscheidend für Kapitalzuflüsse aus dem Ausland werden.

Der Deepki Index gilt als wichtiges Instrument für Investoren, um Immobilien mit der EU-Taxonomie und der SFDR-Verordnung abzugleichen. Gebäude, die zu den besten 15 % ihrer Region gehören, werden als „nachhaltig“ eingestuft, die besten 30 % als „no significant harm“. Damit bietet der Index eine belastbare Vergleichsbasis für ESG-konforme Investmentstrategien in Europa.

Mit seiner Plattform unterstützt Deepki derzeit über 500 Kunden in mehr als 80 Ländern und überwacht ein Immobilienvermögen von über 4 Billionen Euro. Zu den Kunden zählen unter anderem Generali Real Estate, PGIM, Swiss Life Asset Managers und die französische Regierung.

„Klar definierte, datengestützte Benchmarks sind entscheidend, um Nachhaltigkeit im Immobiliensektor voranzubringen“, sagt Flora Adamian, Sustainability-Analystin bei Bellwether. „Tools wie der Deepki Index schaffen Transparenz – und damit die Grundlage für tatsächlichen Wandel.“

© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 27. Oktober 2025 - zuletzt bearbeitet am 28. Oktober 2025


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AutorGerhard Rodler
Tags
Deepki
Immobilien
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2024
Nachhaltigkeit

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