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Europas Investments brachen ein

Wien einzige Stadt mit Zuwachs

Das Jahr 2023 war auch was die Investments betrifft eines der radikalen Veränderungen, die Investments brachen laut Analyse von BNP Paribas buchstäblich ein. Was allgemein übersehen wird: Wien ist die einzige (!) Großstadt Europas, wo das Marktgeschehen entgegen diesem Trend verlief. Hier stiegen sogar die Investments in Büros auch im überall sonst blutroten 2023.
Der seit dem 3. Quartal 2022 zu beobachtende Rückgang des Investmentvolumens in ganz Europa hat 2023 seine Fortsetzung gefunden. Die höheren Finanzierungskosten in Verbindung mit attraktiver Renditenentwicklung in anderen Anlageklassen sowie das Nachgeben der Immobilienpreise haben zu einer deutlichen Beruhigung des Transaktionsgeschehens geführt. Im Jahr 2023 wurden in Europa insgesamt lediglich 133,2 Milliarden Euro in Gewerbeimmobilien investiert, was einer Reduktion um 51 Prozent gegenüber 2022 entspricht. Einen so umfangreichen Rückgang hat es seit 2008 nicht mehr gegeben.
Im Bürosegment war das Minus mit 59 Prozent auf nur noch 39 Milliarden Euro besonders ausgeprägt. Diesem Trend konnte sich kein europäisches Land entziehen: Die Investitionen in Büroimmobilien gingen in Deutschland um 73 Prozent, in Großbritannien um 45 Prozent und in Frankreich um 56 Prozent zurück. Auch in Spanien (-33 Prozent), den Niederlanden (-66 Prozent) und Italien (‑68 Prozent) hat der Büro-Investmentmarkt deutlich an Tempo verloren. Die große Ausnahme - und die tatsächlich einzige in ganz Europa - ist interessanterweise Wien. Hier errechnete BNP Paribas bei den Büro-Investments sogar ein beachtliches Plus von immerhin rund fünf Prozent. Dies darf wohl auch als verlässliches  Zeichen dafür gesehen werden, dass Wien nach wie vor als "sicherer Hafen" für Investments gilt.
Trotz des Rückgangs der Renditen von Staatsanleihen im Dezember 2023 sind die Bürorenditen im 4. Quartal erneut gestiegen. Der Anstieg der Spitzenrenditen belief sich in Europa über das Jahr 2023 hinweg durchschnittlich auf 100 Basispunkte. Besonders stark hat die Spitzenrendite im Jahresverlauf in Paris mit 150 Basispunkten zugelegt.
„Im Windschatten des vollzogenen Anstiegs bei den Immobilienrenditen und des zügigen Rückgangs bei den Anleiherenditen gewinnen Immobilieninvestitionen wieder an Attraktivität. Allerdings dürfte eine weitere Stabilisierung der Anleiherenditen nötig sein, bevor sich Investor:innen wieder in großem Umfang und mit deutlich mehr Dynamik im Immobilieninvestmentmarkt engagieren”, fasst Thierry Laroue-Pont von BNP Paribas den Ausblick zusammen.

© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 04. März 2024 - zuletzt bearbeitet am 07. Oktober 2024


GR
AutorGerhard Rodler
Tags
2023
Investments
Europa
Wien
bnp
Büro

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