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Fallende Anleihe- renditen pushen Immos

2024 wird Jahr der Trendwende wieder nach oben

Die Renditen
Die Renditen
Erste vorsichtige Anzeichen eine Wiederbelebung der Immobilienmärkte im Laufe dieses Jahres. Laut dem Investmentunternehmen Janus Henderson Investors gab es bereits vor Ende 2023 international eine Verschiebung bei der Attraktivität der unterschiedlichen Investmentmöglichkeiten zugunsten der Immobilien. Konkret gingen die Renditen der Anleihen im November und Dezember so stark zurück, dass die zinsbedingten Renditesteigerungen 2023 binnen sechs Wochen komplett zunichte gemacht worden sind.
Auch der große Fondsverwalter Primonial REIM - mit einem verwalteten Vermögen von 42 Milliarden Euro - hat dieser Tage wieder auf vorsichtigen Optimismus umgeschaltet.
Das Jahr 2024 sei das Jahr der Trendwende, wo der Markt wieder von der Korrekturphase in den nächsten Wachstumszyklus übergehen sollte. 
Die Ursachen für die Entwertung von Immobilienvermögen seien weder das Platzen einer Blase wie in den neunziger Jahren noch eine systemische Finanzkrise wie 2008 gewesen, sondern das Ende des Immobilienprivilegs in einer Negativzins-Ära. Seit Juli 2022 ist der Leitzins der EZB von 0 Prozent auf 4,5 Prozent angestiegen, um die Inflation zu bekämpfen. Dieses Ziel sei im Euro-Raum insgesamt absehbar erreicht.
Der derzeitige Konsens (zumindest der Börsenkonsens) sei, dass die EZB die Zinssätze im Laufe des zweiten Halbjahres 2024 senken wird. Das werde aber die Neubewertung von Immobilien nicht verhindern, die bereits im September 2022 begonnen hat und sich bis Juni 2024 hinziehen könnte. Der Markt kann nicht zu den Immobilienrenditen zurückkehren, an die man sich gewöhnt hat, als die Inflation und die Zinsen bei null lagen. Um die Wettbewerbsfähigkeit von Immobilien als Vermögenswert wiederherzustellen, müssen die Werte  auf einen langfristig normalen Wert sinken. 
Die Assetklassen mit den niedrigsten Spitzenrenditen, deren Bewertungen in den letzten drei bis fünf Jahren stark angestiegen sind, sind am stärksten betroffen - beispielsweise Büroimmobilien. Das bedeutet auch, dass sich für diese Assetklassen ein Fenster der Möglichkeiten öffnen könnte, sobald die Bewertungen den Tiefpunkt erreicht haben. 
Anders sieht es bei den Hotels aus, die während der Pandemie hohe  Abschläge hatten.
Durchaus möglich ist aber, dass die Entwicklung in Österreich erst mit einigen Monaten Verzögerung los geht, da hier die Phase der Korrektur der Immobilienwerte wohl  noch etwas länger dauern könnte, da diese teilweise noch nicht wirklich begonnen hat. 
Eine Sonderentwicklung gibt es in Österreich bei der Assetklasse der Wohnimmobilien. Da hier der Neubau de facto zusammengebrochen ist, wäre zu erwarten, dass hier die Preise nicht nur nicht weiter nachgeben, sondern sogar mittelfristig wieder steigen werden.

© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 18. Januar 2024 - zuletzt bearbeitet am 18. Januar 2024


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AutorGerhard Rodler
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