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Frankfurter Investmentmarkt moderat
Schwächstes Quartalsergebnis seit Aufzeichnung
Dass der Frankfurter Investmentmarkt aufgrund seiner Struktur mit den veränderten Finanzierungsbedingungen und den daraus resultierenden Unsicherheiten und Problemen zu kämpfen haben würde, war zu erwarten. Mit einem Investmentumsatz im ersten Quartal von nur 96 Millionen Euro erzielt er jetzt den schwächsten jemals registrierten Wert, der ausschließlich aus wenigen Einzelabschlüssen resultiert. Anteilig eingerechnete Portfolioverkäufe wurden nicht erfasst. Von den großen deutschen Standorten verzeichnet nur Köln ein noch geringeres Volumen. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.
"Dass das Transaktionsgeschehen im ersten Quartal fast zum Stillstand kommen würde, erscheint doch etwas überraschend. Die traditionell starke Fokussierung einerseits auf Büroobjekte, andererseits auf großvolumige Core-Objekte, hat dazu geführt, dass in Frankfurt viele große Verkäufe, die sich bereits letztes Jahr in der Vermarktung befanden, nach den starken Zinserhöhungen vorläufig gestoppt wurden. Dieser Effekt fiel in der Mainmetropole deutlich stärker aus als in allen anderen Städten, wodurch sich das Produktangebot schlagartig erheblich reduziert hat", erklärt Riza Demirci, Geschäftsführer und Frankfurter Niederlassungsleiter der BNP Paribas Real Estate. Gleichzeitig schwächeln zum Jahresanfang noch die Nutzermärkte im Zuge der noch nicht vollständig gefestigten Konjunktur. Außerdem sorgt die weitere Entwicklung des ESG-Themas für eine gewisse Unsicherheit auf der Käuferseite. Parallel dazu sind gerade großvolumige Core-Deals in überproportionalem Maße von den noch nicht abgeschlossenen Preisfindungsprozessen betroffen.
Wie schwach der Markt gestartet ist, wird auch dadurch unterstrichen, dass in den ersten drei Monate noch kein Verkauf jenseits der 50-Millionen-Euro-Marke erfasst werden konnte. Das sehr verhaltene Marktgeschehen spielte sich fast ausschließlich in den beiden Größenklassen zwischen 25 und 50 Millionen Euro (Anteil: gut 46 Prozent) und von 10 bis 25 Millionen Euro (Anteil: knapp 44 Prozent) ab. Darüber hinaus trugen kleinere Objekte mit einem Investitionsvolumen bis 10 Millionen Euro weitere rund 10 Prozent zum Gesamtumsatz bei.
Vom sehr geringen Transaktionsvolumen entfallen 50 Prozent auf die in Frankfurt traditionell stärkste Assetklasse Büro. Im Durchschnitt der letzten Jahre liegt der entsprechende Referenzwert in etwa bei 70 Prozent. Darüber hinaus wurden die übrigen 50 Prozent des Umsatzes in der Sammelkategorie sonstige gezählt, wohinter sich in diesem Fall vor allem Entwicklungsgrundstücke verbergen. In den übrigen Nutzungsarten, u. a. Einzelhandel, Logistik, Hotel, wurden in den ersten drei Monaten des Jahres bislang keine nennenswerten Verkäufe registriert.
LP
AutorLeon Protz
Tags
Investment
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Riza Demirci
BNP Paribas
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