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Für Cyber-Makler
Auf dem Gebiet der Immobilien- oder Makler-Software hat sich in den letzten Jahren vieles getan. Mobile Internetnutzung, A-meta- und Gemeinschaftsgeschäfte, Clouds und vieles mehr haben die Entwicklung stark vorangetrieben. Im folgenden Text erfahren Sie, welche Angebote es aktuell am Markt gibt und welche neuen Technologien zum neuesten Standard gehören.
In einer immer schnelleren und zunehmend vernetzten Welt wird auch der Job des Immobilienmaklers stets schwieriger. Das Um und Auf dafür ist eine effiziente Zusammenführung verschiedener Arbeitsbereiche, angefangen bei der Akquise über die Objektverwaltung bis hin zum Customer-Relationship-Management (CRM). Zahlreiche Software-Hersteller versprechen hier Abhilfe, und so gibt es Systemlösungen für unterschiedliche Anforderungen. Im Vergleich unterschiedlicher Produkte fällt heute vor allem auf, dass es kaum mehr unterschiedliche Versionen einer einzelnen Software gibt. Stattdessen ist jedes Produkt darauf ausgerichtet, individuell auf die Bedürfnisse des Kunden abgestimmt werden zu können.
##Im Netz unterwegs
„Der Arbeitsprozess soll sich dem Makler angleichen, nicht umgekehrt“, sagt dazu Manfred Kubicek, Geschäftsführer der Software-Firma Immformer. Kubicek ist selbst seit etwa 30 Jahren Makler und dementsprechend mit den Bedürfnissen seiner Software-Kunden vertraut. Immformer ist eine komplett browserbasierte Software und damit von der Hardware des Nutzers unabhängig. Sämtliche Daten werden online gespeichert und stehen – mit entsprechender Nutzerkennung – auf jedem internetfähigen Endgerät zur Verfügung. Kubicek erklärt es so: „Selbst wenn mir der Laptop abbrennt, kaufe ich mir einfach einen neuen, gehe online und arbeite direkt weiter.“ Auch die Konkurrenz hat die Möglichkeiten dieses Modells bereits erkannt. JUSTIMMO, ein Produkt der Firma B&G Consulting &Commerce GmbH, bietet ebenfalls eine gänzlich webbasierte Lösung an und die Software der deutschen FLOWFACT kann auf Wunsch komplett in eine Cloud ausgelagert werden und auch EDIReal, der Marktführer in Österreich, bietet eine Web-Version an.
Grundsätzlich kann heute aber auch mit Software, die man am PC installiert hat, auf externe Datenbanken zugegriffen werden. TopREAL zum Beispiel, ein Produkt der Demmelmayer und Partner KG, hat sich gegen den reinen Online-Betrieb entschieden. „Das hat den Vorteil, dass ein weitaus größerer Funktionsumfang, schnellere Geschwindigkeiten und höhere Datensicherheit möglich sind, zumal sich nicht alle Kundinnen und Kunden auf dem gleichen externen Web-Server einloggen“, erklärt Geschäftsführer Horst Demmelmayer. Aus den gleichen Gründen bietet EDIReal nicht nur eine reine Web-, sondern auch eine Java-Lösung an. Geschäftsführer Christian Kaindl erklärt die Vorzüge des Java-Modells mit einem Beispiel: „Sagen wir, ein Makler will 20 Bilder von Objekten ins Netz hochladen. Mit der Java-Version hat er ein Programm am Laptop, das die Bilder vor dem Upload komprimiert. Das funktioniert auch bei langsamen Internetverbindungen gut. Bei Browser-Lösungen wird erst am Server komprimiert, und das dauert deutlich länger.“ Solche Details entscheiden letztlich darüber, bei welchem Kunden welches Produkt ankommt. Denn die grundlegenden Funktionen der Softwares sind recht einheitlich.
##Einzigartige Massenware
Heute kann ein Makler mit jeder Immobiliensoftware seine Objekte in externe Datenbanken integrieren, Daten aus alten Programmen in seine neue Software importieren, seine Aktivitäten planen, Angebote verschicken und A-meta- oder Gemeinschaftsgeschäfte vereinbaren. Auch mehrsprachige Software setzt sich zunehmend durch. Die technologischen Vor- und Nachteile lassen sich erst bei genauerem Hinsehen erkennen, nämlich vor allem darin, wie weit sich eine Software an den User anpassen lässt – und zwar von vornherein. „Unser erklärtes Ziel ist nicht nur die Entwicklung von Werkzeugen, um Geschäftsabläufe von Maklerinnen und Maklern optimal abzubilden, sondern dies so flexibel zu gestalten, dass jeder damit – vom Einzelkämpfer im EPU bis zur Geschäftsführerin in der international agierenden Immobiliengesellschaft – ein praxisorientiertes Instrument für alle Anforderungen des Daily-Business in den Händen hält“, erklärt Demmelmayer.
Auf besonderen Wunsch, so der einhellige Tenor, sei natürlich so ziemlich jede Nachjustierung durch den Anbieter möglich. Die Unterschiede beginnen aber bereits bei der Kompatibilität mit verschiedenen Betriebssystemen.
##Was wo läuft
JUSTIMMO und Immformer funktionieren auf allen Browsern und damit unabhängig von Betriebssystemen und Endgeräten. FLOWFACT ist grundsätzlich mit Windows kompatibel, funktioniert aber auf allen mobilen Endgeräten und lässt sich in die Cloud auslagern. Bei TopREAL ist sowohl für Netzwerke als auch Einzelplätze Windows in den Versionen 7, 8, 8.1, Small Business Server 2008, Small Business Server 2011, Server 2008 R2 oder Server 2012 empfohlen. Home Editions werden nicht unterstützt. EDIReal funktioniert als Java- wie auch als Web-Version auf allen Betriebssystemen und Browsern und hat bereits 2002 die weltweit erste mobile Immobiliensoftware-Version herausgebracht. Ab November 2014 bringt EDIReal ein ganz neues mobiles System heraus.
Die Möglichkeiten, sich mit einer Immobilien-Software zu vernetzen, sind also vielfältig. Daher gilt es, auch zu hinterfragen, mit wem man sich wie vernetzen will.
##Wer will mich, wen will ich?
Jede Maklersoftware gibt dem User die Möglichkeit, einzustellen, wer im Netzwerk welche seiner Objekte sehen, anbieten oder sogar bearbeiten kann. In einer Zeit der A-meta- und Gemeinschaftsgeschäfte ist das auch notwendig. Die ausgefeilteste Technologie dafür bietet EDIReal. „95 Prozent der Rechnerleistung, die wir verbrauchen, werden für unser Rechtesystem verwendet. Bei 30.000 Objekten finden für jede Abfrage 400.000 bis 800.000 Vergleichs- und Rechnungsoperationen statt. Das hat in der Form kein anderer programmiert“, sagt Kaindl. Die Software kann Objekte einzelnen oder mehreren Maklern auf sechs verschiedenen Zugriffstufen zuordnen. So kann eine Maklerin zum Beispiel bestimmen, dass eine ihrer Wohnungen der Masse der Leute in der Datenbank klassisch nur mit Postleitzahl angezeigt wird, einem einzelnen Makler aber erlauben, die Wohnung nur für eine bestimmte Zeitspanne anzubieten, mit einer anderen Kollegin vereinbaren, dass sie gegenseitig ihre jeweiligen Objekte immer anbieten können (wobei auch hier einzelne Objekte wieder ausgenommen werden können), und gleichzeitig noch ihrer Unternehmenszentrale zugestehen, die Wohnung zu bearbeiten. Diese Einstellungen werden noch wichtiger, je größer das eigene Netzwerk ist. Und für international agierende Makler gibt es einen weiteren wichtigen Faktor bei der Auswahl der richtigen Immobilien-Software: Mehrsprachigkeit. Multilingual. „Momentan bieten wir Deutsch, Englisch und Russisch an. Unsere Kunden müssen hierfür keinen Aufpreis leisten. Weitere Sprachen können auf Kundenwunsch jederzeit nach Übersetzung einer Datei durch uns angelegt werden. JUSTIMMO ist also komplett mehrsprachig nach den i18n Richtlinien ausgelegt“, sagt Alexander Diem, Leiter der Customer Care bei JUSTIMMO. FLOWFACT unterteilt Sprache auf drei Ebenen: Es gibt sechs Oberflächensprachen, die Contentsprache für Datenbankinhalte und die Korrespondenzsprache für Schriftverkehr und Exposés. Auf der Content- sowie der Korrespondenzebene werden alle westeuropäischen und amerikanischen Sprachen sowie Thai unterstützt. EDI-Real ist vollinhaltlich auf Deutsch, Englisch, Russisch, Italienisch, Kroatisch, Türkisch, Polnisch, Spanisch und Französisch erhältlich. Zudem kann jedem Interessenten eine Sprache zugewiesen werden. Das bedeutet, dass bei Serienangeboten automatisch für jeden Kunden die richtige Sprache verwendet wird. Auch TopREAL bietet ein Zusatzmodul für die mehrsprachige Objekt-Präsentation auf der Website der Kundinnen und Kunden an. Auf den Websites der TopREAL-Kundinnen und -Kunden sind aktuell Englisch, Französisch, Ungarisch, Italienisch, Slowakisch und Russisch im Einsatz, Kroatisch, Slowenisch, Spanisch und Tschechisch sind auch bereits möglich. Weitere Sprachen, so die Firma, gibt’s auf Anfrage. Immformer hat derzeit noch keine mehrsprachige Software, allerdings laufen bereits Vorbereitungen dafür. Bleibt noch die Frage nach dem Preis. Hier wird der Vergleich zwischen den Anbietern schwierig, weil nicht nur das Produkt, sondern auch der Modus des Angebots variiert.
Mieten oder kaufen? „Die alte Welt ist, Sie kaufen eine Lizenz und schließen dazu einen Wartungs- und Pflegevertrag ab. Die neue ist die Cloud-Welt, wo man mit bequemer monatlicher Miete sowohl den Betrieb als auch die Nutzung der Software bezahlt. Das macht bei uns heute inklusive Helpdesk und Hotline 99 Euro pro Platz und Monat, für die internationale Version sind es zehn Euro mehr“, sagt Lars Grosenick, Vorstand bei FLOWFACT. FLOWFACT bietet zudem noch den Kauf einer Lizenz an, die individuell an den Kunden angepasst werden kann. Immformer ist hingegen eine reine Mietsoftware. Für Startups gibt’s die Software ab 99 Euro im Monat, für andere ab 130. Mit verschiedenen Add-ons kann die Software noch auf eigene Bedürfnisse abgestimmt werden, ein mobiler Client für unterwegs kostet z. B. fünf Euro zusätzlich im Monat. JUSTIMMO hat ein Angebot für all seine Nutzer: 99 Euro im Monat plus einen Euro für jedes aktive Objekt im jeweiligen Monat.
Bei TopREAL gibt es ein Lizenz-System, wonach die Zahl der Lizenzen festlegt, wie viele Userinnen und User gleichzeitig mit dem Programm arbeiten können. So ist es möglich, dass in einem Büro drei TopREAL-Lizenzen aktiv sind, aber sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als eigene Userinnen und User angelegt sind. Die Lizenzen werden einmalig gekauft. Service, Support und Updates sind in einer monatlichen Pauschale zusammengefasst. Ein Preisbeispiel auf der Homepage sieht folgendermaßen aus: Eine Lizenz plus Internetexport auf Immo-Plattformen kostet einmal 1.290 Euro, die monatliche Servicepauschale ab 44,67 Euro, exklusive 20 Prozent Mehrwertsteuer. Das Angebot kann um verschiedene Kostenpflichtige Module erweitert werden, für Programm-Neuerungen gibt es aber im Rahmen eines Servicevertrages keinen Aufpreis.
EDIReal bietet ebenfalls eine reine Mietsoftware an, die auf verschiedene Art und Weise angepasst werden kann. Das Basismodul EDIReal-Single für ein Büro mit einem Benutzer inklusive Website und Immobiliensuche ist ab 85 Euro verfügbar. «
Der Arbeitsprozess soll sich dem Makler angleichen, nicht umgekehrt.
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AutorPeter Stenitzer
Tags
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