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GBV fordert gemeinsamen Kraftakt

Grundstücke und Finanzierung lassen Rückgang ab 2024 erwarten

Bei der heutigen Bilanz-PK des Österreichischen Verbandes der gemeinnütziger Bauvereinigungen zog Klaus Baringer, Verbandsobmann der gemeinnützigen Bauvereinigungen, eine positives Resümee für das Jahr 2022: "Die GBVs haben um sechs Prozent mehr fertiggestellt als im Vorjahr und liegen auch vier Prozent über dem 10-Jahres-Durchschnitt von 16.100 Wohnungen. Mit einem Investitionsvolumen von rund fünf Milliarden Euro für Neubau und Sanierung sind die GBVs auch in Krisenzeiten ein wichtiger Konjunkturmotor und ein verlässlicher Partner für Wohnungssuchende, die Bauwirtschaft, die Banken und die Politik." In Zahlen hieß das für 2022: 182 gemeinnützigen Bauvereinigungen (GBVs) stellten rund 16.700 Wohnungen fertig. Gleichzeitig wurden von den GBVs durchschnittlich 7.300 Wohnungen thermisch saniert. Insgesamt sind damit 96 Prozent des GBV-Bestandes der bis 1880 errichtet wurde bereits saniert. Baringer ist stolz darauf: "In diesem Bereich sind wir nicht nur eine Nasenlänge, sondern meilenweit anderen Immobiliensektoren voraus. Diese thermischen Sanierungen der Gebäude sind eine Grundvoraussetzung für sinnvolle Dekarbonisierung." 2022 lag die Zahl der thermisch sanierten Wohnungen bei rund 4.900 Wohnungen, es wurden 4.200 Wohnungen auf klimafreundliche Heizsysteme umgestellt - eine Steigerung von plus 78 Prozent. Das diese guten Zahlen aber so nicht bleiben werden ist allen klar. Baukosten, Grundstücke und Finanzierung lassen Rückgang ab 2024 erwarten. Baringer: "Die Zahl der in Bau befindlichen GBV-Wohnungen beläuft sich mit Anfang 2023 auf 29.200. Dieser Wert liegt acht Prozent unter dem 10-jährigen Durchschnitt von 31.700. Noch deutlicher sind die Baubewilligungen zurückgegangen, die mit 12.700 um 24 Prozent unter dem 10-Jahresschnitt von 16.800 liegen. Die Gründe für den Rückgang an Baubewilligungen sind vielfältig. Das beginnt bei den viel zu hohen Grundstückskosten in vielen Ballungsräumen. Aber auch die stark gestiegenen Baupreise und die höheren Kreditzinsen machen sich bemerkbar." Und hier kommt eindeutig eine Forderung an die Politik. Baringer: "Gemeinden können maßgeblich daran mitwirken leistbare Grundstücke zu Verfügung zu stellen, die Länder sollten mehr Wohnbauförderung in die Hand nehmen und Haftungserklärungen des Bund könnte bei der Finanzierung helfen. Wir brauen einen gemeinsamen Kraftakt um den Adler wieder zum Fliegen zu bringen."

© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 19. April 2023 - zuletzt bearbeitet am 07. Oktober 2024


EK
AutorElisabeth K. Fürst
Tags
Wohnen
Österreich
Markt
GBV
gemeinnützige wohnbauträger
gemeinnützigen Bauvereinigungen
2022
Klaus Baringer

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