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Geburtstag der besonderen Art
Genau am Ersterscheinungstag dieser Ausgabe des Immobilien Magazin feiert Michael Ehlmaier, Geschäftsführender Gesellschafter der EHL Immobilien ein „rundes“ Jubiläum. Mit ihm sprach aus diesem Anlass Gerhard Rodler.
[b]Wie lange sind sie schon in der Branche?[/b] Seit 3.10.1994 – genau 20 Jahre.
[b]Gratulation! Was hat sich seither alles verändert?[/b] Eigentlich sollte man umgekehrt fragen: Was ist noch so wie damals? In diesen 20 Jahren hat das Internet mit seinen völlig neuen Vermarktungs-, Präsentations- und Informationsmöglichkeiten unsere Branche radikal verändert. Zahlreiche ehemals wichtige nationale und internationale Marktteilnehmer sind verschwunden und neue Mitbewerber hinzugekommen. Der Immobilienmarkt ist insgesamt viel transparenter und effizienter geworden und es gibt im Unterschied zu damals auch einige sehr gute Marktberichte, die den Kunden einen exzellenten Einblick in die Marktsituation geben. Internationale Immobilieninvestoren drängen vermehrt nach Österreich, da die Professionalität des Marktes, die Qualität der Immobilien sowie die jahrelange relativ stabile Preissituation sehr geschätzt werden. Produkte wie die Vorsorgewohnung, die damals gerade einmal in den Kinderschuhen waren, prägen mittlerweile den Markt und wie so oft kann man rückblickend sagen, dass es damals vor allem im Bereich der Zinshäuser noch öfters Schnäppchen gab.
[b]Haben sich auch das Anforderungsprofil und das Ausbildungsniveau in dieser Zeit verändert?[/b] Natürlich. Die Weiterentwicklung der Branche, die stärkere Internationalisierung und geänderte rechtliche Rahmenbedingungen haben dazu geführt, dass unser Job heute völlig anders aussieht und ganz andere Ansprüche an fachliche Voraussetzungen gestellt werden. Darauf wurde einerseits seitens der Bildungseinrichtungen beispielsweise mit verschiedenen neuen Fachhochschulstudien bzw. Studiengängen reagiert (FH Wien, FH Wr. Neustadt, FH Kufstein, TU Wien, Krems etc.); andererseits ist das generelle Bildungsniveau in der Branche wesentlich höher – so ist eine akademische Ausbildung fast schon Standard, es ist aber auch die Anzahl an Mitarbeitern mit immobilienbezogenen, postgradualen Ausbildungen (irebs, Reading usw.) stark gestiegen. Auch der ÖVI trägt mit seinem umfangreichen Seminarangebot zu einer ständigen Weiterbildung seiner Mitglieder bei.
[b]Sind wir damit schon auf internationalem Niveau angelangt?[/b] Ich glaube, wir liegen da sehr gut und es gibt keinen Grund mehr, ehrfürchtig nach Deutschland, England oder sonst wohin zu blicken. Der Großteil der österreichischen Immobilienunternehmen bietet erstklassige Leistung und wir brauchen mit niemanden einen Vergleich zu scheuen. Aber die Entwicklung geht sowohl national als auch international weiter, sodass die Branche ständig gefordert ist, sich weiter zu verbessern.
[b]Viele der heutigen Top-Entscheidungsträger in vielen österreichischen Immobilienunternehmen waren auf diesem Weg Ihre Kollegen, oft sogar Tischnachbarn. Hilft das auch im täglichen Geschäft?[/b] Wenn man eine gemeinsame Geschichte hat, so verbindet dies natürlich und erleichtert es, miteinander Geschäfte zu machen. Ganz einfach deswegen, weil man sich nicht jeden Tag gegen alles und jedes absichern kann und wir lieber mit Menschen arbeiten, denen wir vertrauen. Im Laufe von 20 Jahren entwickeln sich darüber hinaus aus einigen Kundenbeziehungen auch persönliche Freundschaften, die über das Tagesgeschäft hinausgehen und dem ganzen noch eine positive persönliche Note geben.
[b]Welche Bedeutung kommt in der globalisierten Immobilienwelt, die es mittlerweile auch in Österreich gibt, einer Welt, die überwiegend aus Excel-Liste zu bestehen scheint, dem persönlichen Kontakt, dem gegenseitigen, langjährig gewachsenen Vertrauen zu?[/b] Die Bedeutung wechselseitigen persönlichen Vertrauens, das Wissen darüber, dass das Gegenüber sein Handwerk versteht und korrekt agiert, ist in einer Branche, in der es um viel Geld geht, und in einem Markt, in dem man immer wieder auf die gleichen Geschäftspartner trifft, das Um und Auf für nachhaltigen Erfolg. Fundierte Analysen, überprüfbare Zahlenkolonnen etc., mit denen uns Excel versorgt, sind die Basis für unsere Beratung und in weiterer Folge für die Entscheidung unserer Kunden. Das gehört auch zu unserem Handwerkszeug und wird zu Recht von uns erwartet. Entscheidend ist jedoch, welche Annahmen getroffen werden, denn Excel kennt und versteht den Immobilienmarkt nicht – und da kommen Vertrauen und Erfahrung ins Spiel. Wenn wir unsere Kunden über Jahre hinweg betreuen und immer offen beraten haben, schätzen sie unsere Integrität und folgen unserem Rat. Auch wir verdanken unseren Erfolg und unser Wachstum dem Vertrauen unserer Kunden, die sich auf die Kompetenz, Handschlagsqualität und Integrität unserer Mitarbeiter stets verlassen konnten.
[b]Sie haben sich vom Angestellten zum Unternehmer in der selben Firma entwickelt. Rückblickend betrachtet: Hatten Sie sich das alles so vorgestellt, wie es gekommen ist? Was würden Sie heute anders tun?[/b] Als ich mit 25 Jahren ins Unternehmen eingetreten bin, war ich neugierig, aufgeschlossen, zielstrebig und fleißig. Nach meiner kaufmännischen Ausbildung (HAK, WU) wollte ich immer schon im Vertrieb starten. Dass es schließlich die Immobilienbranche geworden ist, war mehr oder weniger Zufall. Meine Tätigkeit hat mir von Anfang an viel Spaß bereitet und das Immobilien-Business hat mich sehr interessiert. Ich hatte mir keine langfristigen Karriereziele gesteckt, sondern wollte auch als Angestellter immer das Beste für meine Kunden und das Unternehmen erreichen. Parallel dazu war mir persönlich meine fachliche Aus- und Weiterbildung – nach dem Motto „life-long learning“ – sehr wichtig. Die eine oder andere Entscheidung im Tagesgeschäft würde ich heute wahrscheinlich anders treffen oder Probleme anders lösen, aber das hat wahrscheinlich mit Erfahrung und meiner persönlichen Lernkurve zu tun. Meiner großen Linie – engagierter Dienstleister mit großem Augenmerk auf Integrität und Vertrauen – werde ich jedenfalls auch in den nächsten 20 Jahren treu bleiben.
[b]EHL wächst immer noch weiter. Erst unlängst wurde Ihr Unternehmen durch eine Übernahme im Bereich Assetmanagement in Österreich massiv erweitert. Sind noch weitere derartig große Expansionsschritte zu erwarten?[/b] Mit der Übernahme einer großen erfolgreichen Hausverwaltung (heute EHL Immobilienmanagement) sind wir letztlich dem Wunsch unserer Kunden gefolgt, ihnen neben Vermarktung und Bewertung ihrer Objekte auch Liegenschaftsverwaltung, Facility Management und Baumanagement anzubieten. Erfolg hat jedoch nicht unbedingt etwas mit Unternehmensgröße zu tun. Sollte sich aber die eine oder andere passende Gelegenheit ergeben, werden wir gerne weiter expandieren.
[b]Was wünschen Sie sich für die nächsten 20 Jahre?[/b] Im privaten Bereich Zufriedenheit und Gesundheit für meine Familie. Beruflich wünsche ich mir, dass ich weiterhin so viel Freude an der Arbeit habe wie bisher und dass sich sowohl unsere Kunden als auch Mitarbeiter bei EHL Immobilien sehr wohl fühlen. «
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AutorGerhard Rodler
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