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Gewerbe-Immokredite nochmals teurer

Kreditbremse, Bauwerksbuch, Parkplätze der Zukunft

  • ÖNB zieht Kreditbremse weiter an: Mietwohnungsbau in Gefahr!
  • Die neue Wohnrealität: So verändert Corona unsere Grundrisse
  • Bauwerksbuch-Pflicht trifft Eigentümer hart: 200 Mio. Kosten in Wien
  • Idee gegen Parkplatznot: Händler öffnen ihre Flächen für die Nacht

Und das sind die Meldungen im Detail:

Die Wohnungsknappheit in Österreich spitzt sich weiter zu – und jetzt kommt der nächste Schlag: Die Oesterreichische Nationalbank zieht die Schrauben bei Gewerbeimmobilienkrediten weiter an. Besonders betroffen: der Mietwohnungsbau. Und das, obwohl der tatsächliche Bedarf längst doppelt so hoch ist wie das aktuelle Angebot. Die Banken sollen sich gemäß immoflash-Informationen vonseiten der ÖNB von gestern abend auf noch einmal schärfere Anforderungen vorbereiten. Der Anteil der notleidenden Kredite bei den Banken stagnierte im ersten Halbjahr 2025 bei rund 3,0%. Im Bereich der gewerblichen Immobilienfinanzierung (CRE) liegt der Anteil aber darüber. Daher wurde bereits ein sektoraler Systemrisikopuffer von 1 % eingeführt. Und obwohl dieser gar nicht an seine Grenzen gelangte wird im Finanzstabilitätsgremium im Dezember über eine Ausweitung dieses Puffers diskutiert werden. Dabei strotzt der Bankensektor eigentlich vor Eigenkapital – über acht Milliarden Euro zusätzliches Kernkapital, eine CET1-Quote von 18,6 Prozent, ein Nettogewinn von fünf Milliarden. Trotzdem könnte der sektorale Risikoaufschlag für gewerbliche Immobilienkredite im Dezember erneut erhöht werden. Das wird den Druck auf Projektentwickler noch weiter erhöhen – und das vor einer schon jetzt  kritischen Wohnungsknappheit und explodierenden Mieten.

Die neue Wohnrealität: So verändert Corona unsere Grundrisse

Österreicherinnen und Österreicher verbringen heute deutlich mehr Zeit zu Hause als vor der Pandemie. Eine neue ImmoScout24-Studie zeigt: Ein Drittel bleibt öfter in den eigenen vier Wänden, Stadtbewohner und Alleinlebende besonders häufig. Diese Entwicklung hat Folgen für den Wohnungsmarkt – die Anforderungen an Grundrisse verändern sich, mehr Räume sind gefragt, aber möglichst ohne mehr Quadratmeter. Denn auch die Preise ziehen weiter an. Entspannung sieht anders aus.

Bauwerksbuch-Pflicht trifft Eigentümer hart: 200 Mio. Kosten in Wien

In Wien droht ein weiterer Kostenhammer für Eigentümer und Hausverwaltungen: Das verpflichtende Bauwerksbuch für alle vor 1919 errichteten Gebäude steht vor der Tür. Rund 200 Millionen Euro Umsetzungsaufwand allein in Wien – und die restlichen Bundesländer werden wohl bald nachziehen. Damit das Bauwerksbuch nicht zur reinen Bürokratiepflicht verkommt, braucht es praxisnahe, digitale Lösungen und ein starkes Bewusstsein für den Mehrwert für Verwaltung und Bestand.

Idee gegen Parkplatznot: Händler öffnen ihre Flächen für die Nacht

Und ein Blick nach Berlin zeigt, was auch in Österreich möglich wäre: Der Getränkehändler Hoffmann stellt seine ungenutzten Parkplätze nachts Autofahrern zur Verfügung. Gemeinsam mit dem Proptech Wemolo startet ein Pilotprojekt, das privaten Stellraum digital buchbar macht – ab zwei Euro pro Nacht. Smarte Flächennutzung statt teurer Versiegelung. Berlin wird so zum europäischen Reallabor – und Österreich sollte genau hinschauen. Jedenfalls ein Modell, das viel cleverer als schon längst überholte Pflichtstellplätze ist. Und eine Möglichkeit, Baukosten zu sparen, indem man nicht mehr unnötig viele Parkplätze errichten muss.

© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 11. November 2025 - zuletzt bearbeitet am 11. November 2025


GR
AutorGerhard Rodler
Tags
Österreich
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