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Goldenes Österreich
Für Zinshausinvestoren und Entwickler werden die Bundesländer zunehmend interessant. Vor allem wachstumsstarke Metropolen wie Graz, Linz oder Salzburg sind mittlerweile angekommen.
Wenn man vom österreichischen Zinshausmarkt sprach, so meinte man in den Jahren zuvor eigentlich Wien. Städte wie Linz und Graz waren eher für lokale Investoren interessant, internationale Zinshausinvestoren oder gar Entwickler hatten sich bis dahin nahezu ausschließlich für die Bundeshauptstadt interessiert. Doch das war einmal. Schließlich gibt es Gründerzeithäuser nicht nur in Wien, sondern finden sich in allen österreichischen Städten - sie alle prägen die jeweiligen Stadtbilder erheblich und machen aus Österreich eigentlich erst Österreich. Mittlerweile hat ein Run auf diese altehrwürdigen Häuser eingesetzt.
Einer der Zinshausentwickler aus Wien, der seine Projekte jetzt auch auf andere österreichische Städte ausdehnt, ist Michael Schmidt, Geschäftsführer der 3SI Immogroup. Sein erklärtes Ziel ist der Ankauf von bis zu zehn Häusern im Jahr, mit einem Volumen zwischen 20 und 30 Millionen Euro, gestartet ist er mit dem Vorhaben im Vorjahr: "Wir wollen den Grazer Markt wie Wien angehen", so Schmidt. Dazu sollen einerseits Zinshäuser hochwertig saniert und abparifiziert werden, andererseits sollen auch Liegenschaften ins 3SI-Portfolio aufgenommen werden: "Graz ist eine sehr lebenswerte Stadt mit einem hohen Altbaubestand". Sicher, so schießt er nach, wird sein Hauptmarkt natürlich Wien sein und bleiben, weswegen er hier auch immer auf der Suche nach passenden Objekten ist. Aber die Landeshauptstädte seien eben reizvoll, sagt er: "Wir haben im Vorjahr in Graz sehr gut angekauft, darunter auch ein großes Zinshaus. Da wollen wir auch ausdehnen." Aber Graz ist nicht das einzige Ziel, das Schmidt vorschwebt, heuer wolle man sich auch die Märkte in anderen Landeshauptstädten ansehen, auch Klagenfurt ist am Radar.
##Es kommt Bewegung rein
Ein Zinshausmakler, der bereits in den Landeshauptstädten Fuß gefasst hat, ist Hudej Zinshäuser um den Klagenfurter Gerhard Hudej. Schon vor einiger Zeit hat das Unternehmen seine Aktivitäten auf die Landeshauptstädte ausgedehnt. Diese Saat geht jetzt auf, sagt Mathias Miller-Aichholz, Standortleiter Wien bei Hudej: "Die Bedeutung der Landeshauptstädte hat erheblich zugenommen. Mit sieben Standorten in Österreich sind wir ein Vorreiter am Markt - gerade das vergangene Jahr war sehr erfolgreich." Erst im vorigen Jahr sind die Standorte Wien, Linz, Graz, Innsbruck. Salzburg und Klagenfurt um einen weiteren in St. Pölten erweitert worden, zudem verfüge man auch über ein Büro im schweizerischen Zürich.
Aber nicht jede Landeshauptstadt tickt gleich, schon gar nicht wie Wien. Jeder der einzelnen Märkte hat seine Besonderheiten, nicht nur baulich, sondern auch von den Marktgegebenheiten selbst - und natürlich von den Käuferschichten, weiß Miller-Aichholz: "Linz und Graz haben sehr gute Aussichten, die Städte wachsen sehr schnell." Graz ist mittlerweile seit geraumer Zeit ein neuer Place-to-be für Investoren geworden, da ist es nur passend, dass der Zinshausmarkt mitzieht. Linz ist aufgrund seiner Lage sowie der Mischung aus Hightech und Industrie eine rasant wachsende Stadt, wobei sich das Wachstum stark auf das Umland ausdehnt.
Anders Salzburg: "Das ist ein sehr eigener Markt", so Miller-Aichholz, der aber schon seit längerem bei Anlegern beliebt ist. High Class-Events wie etwa die Salzburger Festspiele locken zahlreiche gut betuchte Kunstsinnige in die Stadt, die zwar von den Abmessungen klein und durch die umgebenden Berge begrenzt ist. Allerdings profitiert Salzburg von einem riesigen Einzugsgebiet, das bis München reicht. Und Innsbruck hat wieder ganz andere Charakteristika als Salzburg. "Die Mieten sind in Innsbruck aufgrund der begrenzten Menge an Platz sehr hoch", so der Experte. Das gilt auch für den Zinshausbereich, deren Richtwerte deutlich über jenen in Wien liegen. Wohnraum ist in Innsbruck nämlich knapp und kann nicht beliebig erweitert werden, das verhindern die Alpen. Als bekannte Universitätsstadt ist Innsbruck seit jeher ein Zuzugsgebiet gewesen, die im Vergleich zum restlichen Österreich hohen Mieten nur zu logisch. Dennoch glänzt Innsbruck mit einem schönen historischen Bestand.
Jetzt, wo immer mehr Geld in den Markt gespült wird, gute Objekte in Wien immer rarer und teurer werden, ist die Überlegung, in ein Zinshaus in den Bundesländern zu investieren, durchaus naheliegend. Die Einstiegspreise liegen unter jenen in Wien, dafür können höhere Mieten bei gleichbleibender Sicherheit verlangt werden. Auch eine Möglichkeit, seine Strategie zu diversifizieren - und gleichzeitig die einzigartigen Stadtbilder Österreichs für die Nachwelt zu erhalten.
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AutorCharles Steiner
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