immoflash.atimmomedien.at
/ Lesezeit 2 min
Greyfield hat re:unit gegründet
Wiederverwendung von gebrauchten Gipskartonplatten als Serienprodukt
Der deutsche Projektentwickler Greyfield Group hat zur Wiederverwendung und seriellen Herstellung von gebrauchten Gipskartonplatten re:unit gegründet. Ziel ist es, ein klimataugliches Serienprodukt anzubieten und ein Netzwerk zur Verbreitung des Ernte- und Aufarbeitungsverfahrens aufzubauen. Timm Sassen, Gründer und CEO der Greyfield Group: "Eine Wiederverwendung von Bauprodukten ist für uns der nächste logische Schritt, da wir so den Fokus nicht nur auf den Gebäudebestandserhalt setzen, sondern diesen mit dem Erhalt bereits gebrauchter Produkte kombinieren."
Geschäftsführer der re:unit sind Sarah Schuhmann und Timm Sassen. Sarah Schuhmann ist seit 2021 für die Greyfield Group tätig und hat als Werkstudentin mit ihrer Masterthesis bei Greyfield die Grundlagen zur Wiederverwendung von Gipskartonplatten erarbeitet: "Mein Fokus lag auf einem transparenten und für alle nutzbaren Stoffstrom, der ein einfaches Wiedernutzen unserer verbauten Produkte möglich werden lässt. Der Gebrauch bereits genutzter Produkte soll selbstverständlich werden. Das ist uns jetzt gelungen." Derzeit fallen nach Schuhmanns Berechnungen rund 36 Millionen Platten in einem Jahr als Abfall an, die in sechs Millionen Gebäuden wiederverwendet werden könnten, was einem CO2-Einsparpotenzial von rund 130.000 Tonnen entspricht. Das Verfahren sieht das so genannte Ernten der verbauten Gipskartonplatte aus der Wand, ihre Aufarbeitung sowie den Einbau vor. Der Produktstatus der Platte bleibt während des Verfahrens erhalten. Die Prüfung erfolgt durch die Materialprüfanstalt Braunschweig. re:unit hat für das Verfahren sowie für die wiederverwendbare Platte ein Patent angemeldet.
Aktuell werden re:unit-Platten in Essen gelagert. Der Vertrieb erfolgt zunächst über die Homepage. Schuhmann: "Zudem sind wir offen für Gespräche mit potenziellen Projektentwicklern, Trockenbauern, Planern sowie mit Abbruch-, Sanierungs- und Entsorgungsunternehmen. "Unser zertifiziertes, serielles re:unit-Verfahren sichert konstante Qualität gebrauchter Serienprodukte im Markt. Durch re:unit sind wir wieder einen Schritt näher an der Einhaltung der notwendigen EU-Taxonomiekonformität. Wir unterstützen die Verfügbarkeit sowie Zugänglichkeit von ressourcen- und klimaschonenden re-use-Bauprodukten und somit das Erreichen der geforderten Materialquote und notwendigen Suffizienz in den Bauprojekten. Re-use muss so simpel sein, dass es zur Gewohnheit wird", ergänzt Sassen abschließend.
EK
AutorElisabeth K. Fürst
Tags
Bauen
Innovation
Greyfield Group
Timm Sassen
re:unit
Sarah Schuhmann
Gipskartonplatten
re-use
Weitere Artikel